Startseite Foren Halle (Saale) DER SCHNEE VON GESTERN IST DIE SINTFLUT VON HEUTE

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  • #359236

    „Die Einheit – eine Abrechnung“ ist der Untertitel des neuesten Buches von Daniela Dahn. Sie zieht Bilanz und sie zieht sie schonungslos. Die deutsche
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    #359237

    Wo sie recht hat, hat sie unbestritten recht. Es war so wie beschrieben. Und ja, auch marx hatte recht, sonst würde er nicht heute noch im BWL-Lehrplan stehen…
    Nur eben habe sich seine BWL-Schüler in den seltensten Fällen seine Werke zueigen gemacht. Sonst sähe es gewiss anders aus.

    #359238

    „Die deutsche Einheit war für sie eine feindliche Übernahme auf Wunsch der Übernommenen“

    Was haben die sich denn dabei gedacht, als sie CDU gewählt haben? das habe ich schon damals nicht verstanden.

    #359239

    Unsere Demokratie erlaubt es, dass Daniela ihren Unsinn verbreiten kann. Ihre journalistische Ausbildung hat sie in „Roten Kloster“, der Journalistenschule der DDR, in Leipzig erhalten.

    #359240

    Da muss ich Wolli schon teilweise recht geben, mir erscheinen diese Positionen ziemlich klischeehaft und unausgegoren.
    Der DA hat sich übrigens ziemlich schnell von der Ost-CDU schlucken lassen.

    #359241

    teu

    Der DA wurde von der Staatssicherheit initiiert.
    Dahn und Schorlemmer verließen diesen Verein sofort, als sie es bemerkten.
    Es verblieben in der Führungsriege, Schnur, Maizière, Merkel.
    Offiziell ist, dass Schnur, Maizière als IM der Sztaatssicherheit arbeiteten.

    #359242

    Hier ergibt sich ja eine interessante gedankliche Kette. Der DA wurde von der Stasi initiiert, zwei führende Leute waren IM, Frau Merkel war dabei und ist offenbar nicht ausgetreten. Dann hat die CDU übernommen. Gab es da vorher Koalitionsgespräche?

    #359243

    Das Buch habe ich nicht gelesen, wohl aber mehrere Rezensionen ( nicht nur hier) . Bauchschmerzen macht mir, wie leichtfertig die Autorin den Wähler entschuldigt. Klar, die Neue Rechte: Westimport. Der Ostdeutsche Wähler: unschuldig verführt.

    Nach 1945 konnte sich keiner daran erinnern, NSDAP gewählt zu haben. Nach 89 hatte niemand was mit SED oder Stasi zu tun gehabt. Heute hat angeblich damals niemand Kohl gewählt. Und morgen will niemand heute die AfD gewählt haben.
    Alles nur Opfer, die angeblich mündigen Bürger, verführt von unheimlichen Mächten.
    Selbst an der eigenen Dummheit, Gier und Gedankenlosigkeit sind immer „Die Anderen“ schuld.

    Ein Beispiel gefällig? bitte sehr: „Und den jungen Leuten von Fridays for Future gibt sie den Rat: „Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Klima schweigen.“

    Es ist also der Kapitalismus, der die Luft verpestet. Nicht der unmündige Angestellte, der glaubt, auf den SUV angewiesen zu sein, und nicht aus dem System heraus kommt.

    „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“
    (Immanuel Kant)

    #359252

    Das Prinzip ist doch ganz einfach. Du musst als Unternehmer in diesem Wirtschaftssystem aus einem Euro zwei machen, sonst bist du nicht mehr kreditwürdig und fährst gegen die Wand. Je größer das Auto (der Konsum), umso größer die Gewinne. Und nur um Gewinne geht es. Oder hat diese Gesellschaft noch ein anderes Ziel | Utopie | Vision? Nur – wo ist der Humanismus geblieben, dem Kant verpflichtet war?

    • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren, 6 Monaten von Ohnzorn.
    #359253

    Nur – wo ist der Humanismus geblieben?

    Den haben gerade 25% der edlen Wähler in Thüringen in die Klospülung gedrückt.

    #359257

    Heute ist man immer schlauer als gestern.
    Anscheinend ein Buch unter mehreren dieser Art, in dem man eigene Gedanken bestätigt findet. Nur: Es war zu viel Eile dabei, denn die Mehrheit dert DDR- Bürger wollte Westgeld, Bananen und Reisen in die weite Welt. Sie wollten nicht mehr warten. Und sie hatten bei politischen Schulungen nicht aufgepasst und wussten nicht, was sie erwartet oder es vergessen.
    Ich werde das Buch niicht lesen. Es lässt sich nichts mehr reparieren.

    Mich ärgert etwas ganz anderes: Dass Leute mit Geld hier bauen können und investieren ( der arme Ossi hat ja keine Reichtümer aufhäufen können für derartige Unternehmungen) und ihren Reibach machen und das ist völlig legal. Aber der Ossi zieht wieder den Finger unter der Nase lang.
    Der Ossi ist und bleibt der Dummling- wie im Märchen.Und das ist ungerecht, aber Kapitalismus.

    #359267

    Dafür, dass wir Ostdeutsche nur selten Vermögen aufbauen konnten, sind die linken Rotgardisten schuld, die heute wieder nach der Macht greifen wollen.

    #359270

    Niemand hat einen Rosengarten (außer Kohl) oder einen Ponyhof versprochen und es gab die Wahl.

    #359272

    Dafür, dass wir Ostdeutsche nur selten Vermögen aufbauen konnten

    Und dafür wählen sie mit zielsicherem Griff rechtsextreme Pseudopolitiker mit maximalem Unvermögen.

    #359285

    „Der Ossi ist und bleibt der Dummling – wie im Märchen. Und das ist ungerecht, aber Kapitalismus.“

    Der noch größere Dummling ist beispielsweise der Pole, vom Bulgaren und Russen oder gar Afrikaner nicht zu reden. Das liegt natürlich alles am Kapitalismus, ohne ihn gäbe es in all diesen Räumen kaum Dummlinge.

    #359291

    Das dürfte gesessen haben.

    #359299

    Der Unsinn von wolli wundert mich nicht. Wo hat er wohl seine Ausbildung erhalten?

    #359338

    Das war aber nicht böse gemeint.

    #359348

    Nein, die Wahrheit, denn seinen Ingenieur hat er gewiss nicht in Schlesien erworben oder in Aachen. Der hat ihn, abgesehen von seinem Studium, nämlich im Osten nix gekostet. Aber geschenkt hat man ihm den auch nicht, da war vorher Leistung gefragt. Heute bekommt er nur noch Bücher geschenkt, und die Möglichkeit der Sesamstraßen-Rentner…

    #359350

    Ich habe immer mit SED zu tun gehabt, ansonsten staatlich gegauckt.
    Nie gebergnert!
    Und musste nie mein Parteibuch abgeben, und habe immer mein soziales Gewissen behalten können. Danke Gysi und Bisky.

    #359355

    @Schulze, kläre mich mal auf, was mit Sesamstraßen- Rentnern los ist, vollende den Satz (…dann kann ich dir sagen, ob dein Komma rechtens ist…), denn ich gucke kein Kinderfernsehen mehr.
    Ich muss dich berichtigen, Wolli kriegt Bücher geschenkt.Das ist richtig. Aber du vergisst, was damit weiter geschieht. und in welcher Funktion er das macht. Und was er sich sonst so alles auf den „Tisch“ zieht. Wolli ist trotz seinen 2 künstlichen Hüftgelenken der umtriebigste Mensch, den ich kenne.
    Eins würde mich interessieren, wie DU, Schulze, wohl Anfang des 9. Lebensjahrzehnts deine Tage verbringst.

    #359364

    Du musst wolli nicht so dolle verteidigen, Elfriede, seine „Verteidigung“ sind in der Tat die ehrenamtlichen Leistungen, die er uns allen bringt. Ohne wenn und aber. Meine Kritik ist, dass er vergisst, bei allem was die DDR ihm angetan hat(wofür es sicherlich auch Gründe gibt), was er dieser DDR auch zu verdanken hat.

    #359370

    Damit ist er ja nun nicht alleine. Um so weiter die DDR entfernt ist, um so mehr Opfer werden es.
    Das ist genau so wie mit der AfD, um so ferner die DDR liegt, um so mehr ist sie in deren Köpfen noch da und muss für alles Mögliche herhalten.

    #359385

    Anonym

    Was haben die sich denn dabei gedacht, als sie CDU gewählt haben?

    Eine interessante Frage. Wenn ich mit Ossis darüber rede, kommt in der Regel von jeder Person eine andere Antwort. Und damit meine ich nicht einmal diejenigen, die in den Westen abgewandert waren. Selbst der konsumorientierte Slogan „Kommt die D-Mark nicht hierher, gehen wir zu ihr“ ging da offensichtlich ziemlich an der Realität vorbei.

    Im Nachgang betrachtet, war jede ökonomische Diskursperspektiv zu DDR-Zeiten eine primär volkswirtschaftliche. Man wusste um die Schwächen seines Betriebes (selbst da wo es eigentlich lief), aber es war klar, dass zum Beispiel eine Schließung oder Produktionsänderung in einem Betrieb keine betriebswirtschaftlich Frage, sondern eine volkswirtschaftliche Frage (des Planes) war.

    So war zwar jedem klar, dass zwar der einzelne Betrieb nicht konkurrenzfähig sein mochte. Dennoch die vorherrschenden Meinung war: Hart Arbeiten können wir damit die Wirtschaft sich entwickelt.

    Keiner konnte sich damals jedoch vorstellen, dass die westlichen Architekten von Anschluß und Währungsunion vom Schlage eines Sarrazins eiskalt eine ganze Volkswirschaft zum Abschuß freigeben würden. Sie warfen so selbst die lebensfähigen Teile der ostdeutsche Wirtschaft ihren westlichen Konkurrenten regelrecht zum Fraß vor. „Privatisieren vor Sanieren“ war das zugehörige politische Konzept für die Treuhand, im Zweifel für 1DM für Betrieb mit Grund und Boden.

    Mit dieser jeglicher volkswirtschaftlichen Vernunft abholden betriebswirtschaftlichen Weichenstellung konnte sich ab 1990 die westliche Wirtschaft ungeheuer an dem unverhofften Festtagsmahl laben. Die seitdem volkswirtschaftlich weitgehend toten, östlichen Bundesländer hängen seitdem am förderalen Finanztropf, ein paar Billiglohnjobs und Stellen im öffentlichen Dienst sind übriggeblieben.

    Und was ist übriggeblieben in den Köpfen vieler Leute? Das Wissen als Deutsche zweiter Klasse von der westlichen Regierungselite geopfert zu sein. Und der paternalistische Wunsch endlich als ebenbürtige Deutsche in ihrem ökonomischen Elend ernstgenommen werden zu wollen. (Anstelle der bösen Migranten). Aus Sehnsucht nach der heilen Welt des Wirtschaftswunderlandes rennen sie sogar den aus dem westen eingewanderten rechten Apologeten a la Höcke hinterher.

    „Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Klima schweigen.“

    Der frei nach Adorno abgekupferte Slogan mag wenig originell sein. Aber welches kapitalistische Land versucht ernsthaft die Klimaprobleme in den Griff zu bekommen?

    #359393

    teu

    @fractus: Die Einführung der DM hatte die Folge, dass Kunden mangels DM nicht zahlen konnten. Das teilte ich damals meinen Leuten einfach mit. Ich war Bunese.
    Und die damaligen Arschlöcher der Chef-Ebene gaben die Entscheidungen, wer zu entlassen war, weiter. An uns.

    Die künftigen Arbeitslosen bekamen 300 DM pro Nase „Begrüßungsgeld“.
    Das waren viele Bananen. Begeisterung.

    Die Ersparnisse in Mark waren natürlich futsch.

    Und dann wollten die plötzlich statt 100 Mark 500 DM Miete. Huch!

    usw. usf.

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