Studie warnt vor dramatischem Rückgang der Biodiversität durch Landnutzungs- und Klimawandel

26. April 2024 | Bildung und Wissenschaft | Ein Kommentar

Eine neue Studie, veröffentlicht in „Science“, warnt vor einem dramatischen Rückgang der globalen biologischen Vielfalt bis Mitte des 21. Jahrhunderts aufgrund von veränderten Landnutzungsmustern und dem zunehmenden Einfluss des Klimawandels. Die umfangreiche Modellierungsstudie, geleitet vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), analysierte dreizehn verschiedene Modelle, um die Auswirkungen von Landnutzung und Klimawandel auf die biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen zu untersuchen.

Laut der Studie ging die globale biologische Vielfalt im 20. Jahrhundert allein durch veränderte Landnutzung um zwei bis elf Prozent zurück. Dieser Trend könnte sich in Zukunft verstärken, da der Klimawandel voraussichtlich der Hauptgrund für einen weiteren Rückgang der biologischen Vielfalt sein wird. Dabei wurden verschiedene Szenarien untersucht, von nachhaltiger Entwicklung bis zu hohen Klimagas-Emissionen.

Die Forscherinnen und Forscher betonten, dass der Landnutzungswandel, insbesondere die Umwandlung von Wäldern in Weideland, als wichtigster Faktor für den Verlust biologischer Vielfalt gilt. Obwohl die Auswirkungen des Landnutzungswandels auf die biologische Vielfalt nicht einheitlich sind, zeigten die Modellberechnungen einen deutlichen Rückgang weltweit. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Ökosystemleistungen wie Nahrungsmittel- und Holzproduktion im 20. Jahrhundert zugenommen haben, während regulierende Leistungen wie Bestäubung und Kohlenstoffbindung abnahmen.

Die Forscherinnen und Forscher mahnten dringend wirksamere Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt an. Sie betonten, dass die aktuellen politischen Maßnahmen nicht ausreichen, um die internationalen Ziele für biologische Vielfalt zu erreichen. Vielmehr sei eine verstärkte und breit angelegte Reaktion erforderlich, um den durch den Menschen verursachten Wandel der biologischen Vielfalt zu bewältigen.

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