Startseite Foren Halle (Saale) Gimritzer Damm: Bauarbeiten für neuen Schutzdamm haben begonnen

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  • #122442

    @feldstudien zum Beitrag 4. November 2014 um 22:04 #122406

    Also wenn die Profilverengung und der Retentionsraumverlust von ca. 100.000 m³ schon 2-4 cm Wasserspiegellageveränderung ausmachen, will ich mir gar nicht ausrechnen, was dann mit 4 Mio. m³ so anzufangen wäre (und 2 Quadratkilometer ist für die potenzielle Überschwemmungsfläche Neustadt sehr, sehr knapp bemessen).

    Wo sind die zitierten Zahlen dokumentiert. Bei den mir zugänglichen Unterlagen findet eine geringfügige Wasserspiegelveränderung lediglich ein einem kleinen Bereich *westlich* der Wilden Saale statt. (Mehr ist auch bei den geringfügigen Änderungen nicht zu erwarten.) Wieso woher kommen die 100.000 m³ Rententionsraumverlust plötzlich? Laut LHW sind es 46.800 m³ (Quelle: Folie Informationsveranstaltung 02.04.2014). Das ist weniger als die Hälfte!

    #122443

    Ist die Planungsunterlage öffentlich zugänglich, wenn ja bitte das Bild hier einstellen.

    Handelt es sich vielleicht um ein Foto von einer Wand, die anderenorts steht?

    #122446

    Die „Forenuhr“ geht falsch! Das verwirrt.

    #122448

    micha06 schrieb: „Dort Bebauung einzuplanen oder auch nur das Planbild mit Häusern zu “verzieren” ist natürlich ziemlich unklug, eigentlich schon provokativ. Nur wer soll provoziert werden bzw. wem soll das nutzen. Dem LWH sicher nicht, für den ist ist das wohl ein gewaltiges Eigentor. “

    Das ist sicher wahr, irgendwann wäre es aber sowieso ans Licht gekommen. Und Herr Henning hat sich offenbar verplappert. Nun ist auch klar, warum man die Akteneinsicht so verzögert. Was wird da noch alles herauskommen?

    #122456

    Der Rententionsraumverlust von 46.800 m³ erscheint mir plausibel, jeder, der das Gelände kennt, kann das überschläglich nachrechen und auch Milchmädchen können das.

    #122457

    Was wird da noch alles herauskommen?

    Bisher ist doch noch gar nichts herausgekommen.

    #122465

    <div class=“d4p-bbt-quote-title“>hei-wu schrieb:</div>
    Was wird da noch alles herauskommen?

    Bisher ist doch noch gar nichts herausgekommen.

    Das gute Gimritz verbraucht unheimlich viel Retentionsfläche!

    #122466

    Es ist immer noch nicht angekommen. Es geht nicht um Retetionsraum, sondern Optimierung des Abflusses bei Hochwasser.
    So sind sie, die Hallenser: Von den Anliegern im Oberlauf werden Maßnahmen zur Absenkung des Hochwasserscheitels gefordert und selbst baut man Einfamilienhäuser in das Gebiet.

    #122468

    Das ist vom LWH verursachter Unsinn, niemand hat die Absicht dort Häuser hinzubauen. Wenn allerdings 30 Jahre kein Hochwasser kommt, gerät diese Absicht vielleicht in Vergessenheit und eine dann bestimmende linke Parteileitung könnte wie einst bei der Eissporthalle eine Bebauung dort anweisen.

    #122469

    Zur Optimierung des Abflusses bei Hochwasser kommt mir eine Idee. Man stellt eine Schaale auf und leitet das überschwappende Wasser einfach wieder zurück in die Saale. Ich gebe aber zu, dass man sich dann beeilen muss. 🙂

    #122472

    @micha06de: Die Zahl von 100.000 m³ hat ein Vertreter des LHWs bei der besagten Versammlung auf Einladung der SPD genannt. Da der LHW mittlerweile HQ 100 neu angepasst hat (und wie es aussieht ziemlich erheblich), erhöht sich auch das Volumen des Retentionsraumes, der bei HQ 100 verloren geht. Die vormals genannten 46.800 m³ sind der alte Wert HQ 100. Für letzteren hat ein Planungsbüro die 4 cm Wasserspiegellageveränderung berechnet. Dies geht aus den Planungsunterlagen des LHW hervor, die im technischen Rathaus im Januar auslagen. Ich kann Dir nur anbieten, den Beleg dafür per E-Mail mitzuteilen. Für HQ extrem ist aber sowieso von einem anderen Wert auszugehen und dafür schützt der Deich. Daneben gibt es noch die Wasserspiegellageberechnung für HQ 2013, die bereits auf hallespektrum veröffentlicht wurden (https://hallespektrum.de/nachrichten/umwelt-verkehr/deichbau-wasserpegel-steigt-um-maximal-2-zentimeter/58536/). Dort sind es 2 cm Wasserspiegellageveränderung bei ca. 119.000 m³. Ich selbst verzichte auf jede eigene Berechnung, denn diese komplizierten Angelegenheiten überlasse ich gerne den Fachleuten. Da der LHW noch einmal bekräftigt hat, dass die Deicherhöhung/-vorverlegung keinerlei Auswirkungen auf die Wasserspiegellage in Halle-Altstadt hat, scheint mir da so viel im Argen, dass es sich bisher auch gar nicht lohnt. Und für mich ist diese Haltung des LHW das eigentliche Drama!

    Zum Bild: Ich würde das nicht zu hoch hängen, denn da hat einfach irgendein Planer etwas schick designen wollen und die Auswahl der Cliparts war vermutlich begrenzt. Das Bild war im Übrigen auch am 2. April schon zu sehen, so mich meine Erinnerung nicht täuscht. Die Sache zeigt einfach, dass diejenigen, die den Deich planen, wenig Gespür für die Befindlichkeiten der Betroffenen des Hochwassers entwickeln oder auch nicht entwickeln wollen/dürfen/können/sollen. Es wäre an der Zeit, daran mal wirklich etwas zu ändern und in eine offene Diskussion einzutreten. So das war jetzt meine Mittagspause, geopfert für den guten Zweck der Volksaufklärung.

    #122479

    Wenn in Naumburg beim Hochwasserscheitel am 3.6. Q = 562 m³/s und in Oberthau am 4.6. Q = 492 m³/s kann ich den Wert knapp über 900 m³/s am 5.6. früh nicht glauben, auch wenn die Scheitel von Saale und Weißer Elster wohl zeitlich etwas auseinanderlagen. Dazu kommen noch der Wasserzulauf zwischen Naumburg und Halle durch Gräben und andere Zuläufe.

    Der Hochwasserscheitel vom Messstandort Halle-Trotha (UP)am 05.06.2013 dürfte aber stimmen, da ich gelesen habe, dass man an diesem Tage an der Giebichensteinbücke eine Vorortvergleichsmessung angestellt hatte, welche den Trotha-Wert bestätigt haben soll.
    Nach meiner Ansicht hätte der Scheitel in Halle noch höher ausfallen können, wenn es den Dammbruch an der Straße zum Tagebau nicht gegeben hätte und das gemeinsame Elster-und Saalewasser nicht in den Osendorfer See geströmt wäre, wo es zu einer Wasserspiegelerhöhung innerhalb von kurzer Zeit um 5 m kam.
    Ich erspare mir hierzu, Zahlen und Rechnungen anzustellen.
    Allerdings zeigt uns diese Flutung, dass es durchaus überlegungwert sein könnte, den Osendorfer See nach dem Erreichen des alten Wasserstandes nicht mehr für Kanuzwecke zu nutzen, sondern als Hochwasserpolder vorzuhalten.

    #122480

    Anonym

    @hei-wu, nein ich glaube nicht, dass sich Herr Henning „verlappert“ hat. Er hat lediglich zurecht versucht, sein Amt aus der Schusslinie zu nehmen. Und das hat er geschickt gemacht, indem er nebenher den Auftrag des LHW erläuterte. Dieser Auftrag lautete nämlich:
    Ihr sollt prüfen, ob die Vorzugsvariante des Oberbürgermeisters von Halle irgendwie noch hinnehmbar ist. Günstigere Alternativtrassen braucht ihr nicht auszukundschaften, denn die Stadt stellt zum Deichbau nur dieses Gelände zur Verfügung. Der räumliche Bereich Eissporthalle/Festplatz steht nicht zur Disposition, weil er aus der Sicht der Stadt oder genauer gesagt der Stadtverwaltung wertvolles Baugelände darstellt, das nunmehr neben Halle Neustadt durch den neuen Deich vor Hochwasser auch zu schützen gilt.

    #122482

    Wo sind die zitierten Zahlen dokumentiert. Bei den mir zugänglichen Unterlagen findet eine geringfügige Wasserspiegelveränderung lediglich ein einem kleinen Bereich *westlich* der Wilden Saale statt. (Mehr ist auch bei den geringfügigen Änderungen nicht zu erwarten.) Wieso woher kommen die 100.000 m³ Rententionsraumverlust plötzlich? Laut LHW sind es 46.800 m³ (Quelle: Folie Informationsveranstaltung 02.04.2014). Das ist weniger als die Hälfte!

    Die 100.000 kommen wahrscheinlich von mir, da ich die für eine überschlägige Berechnung angenommen habe, da feldstudien immer von 49.000 m² verlorengehender `Retentionsfläche gesprochen hat.

    Für die 2-4 cm Wasserspiegelveränderung finde ich den Beitrag nicht, indem jemand diese Werte bei Einsichtnahme in Unterlagen des LHW herausgelesen haben will.

    #122487

    @Adiop: Die 49.000 m² Fläche sind auch richtig, die stehen auch in den LHW-Unterlagen. Die Frage ist ja, welchen Wasserstand man annimmt.

    #122491

    Es ging ja auch um die 100.000 m³. Das hat sich ja inzwischen geklärt.

    #122493

    @Adiop,
    die 2cm Wasserspiegelerhöhung im Nahbereich des Gimmritzer Damms und die Angaben zum Nachweis der Abflußmenge vom 906 m3/s finden sich hier:
    https://hallespektrum.de/wp-content/uploads/2013/07/hochwasser.pdf

    #122497

    @Lou,
    du machst einen Denkfehler mit der Bezeichnung „Vorzugsvariante des Oberbürgermeisters“, denn diese stammt ja bekanntlich vom LHW selbst.

    #122498

    du machst einen Denkfehler mit der Bezeichnung “Vorzugsvariante des Oberbürgermeisters”, denn diese stammt ja bekanntlich vom LHW selbst.

    … unter der Zwangsbedingung einer intakten Eissporthalle zum Zeitpunkt der ersten Planung der Linienführung. Mit Halb-Informationen zu arbeiten, sollte @kenno nicht nötig haben.

    #122500

    @Saale-view,
    nach dem Hochwasser 2013 war die Eissporthalle aber nicht mehr intakt und es bestand weiterhin „Gefahr im Verzuge“.

    #122502

    Der Stadtrat hatte ja den Standort Eissporthalle aufgegeben, und ein Bebauungsplan für das Gelände existiert nicht. Wahrscheinlich ist das wieder ein Spiel zwischen Stadtrat und OB/Verwaltung. Dazu passt, dass der LHW offiziell nichts von dem Stadtratbeschluß wissen (wollte).

    #122503

    Jemand macht sich Sorgen, wenn Häuser vor dem Deich, also im geschützten Bereich entstehen sollen – wohnt aber selbst hinter dem Deich? Muss man das noch ernst nehmen?

    Genauer genommen wohnen die allermeisten nicht hinter, sondern momentan noch „über“ dem Deich – die meisten Grundstücke liegen höher als der derzeitige Gimritzer Deich (und im Übrigen auch deutlich oberhalb der HQ100 oder gar HQ200).

    Ich denke, wenn die Gefahrenlage allein durch die neue Höhe des „neuen Gimritzer Deiches“ für diese Anwohner und Bürger der Stadt erhöht wird, kann, darf und muss eine ZUSÄTZLICHE Gefährdung durch einen „krummen Deich“ zur Gewinnung neuer Baugebiete durch Anwohner der dadurch zusätzlich betroffenen Stadtgebiet kritisch hinterfragt werden, oder wie siehst du das?

    Die daraus resultierenden Fragen sind:

    Wenn ein gerader Deichverlauf den BESTEHENDEN Stadtteil Halle Neustadt genauso gut schützt wie der bisher angestrebte, darf dann ein anderer BESTEHENDER Stadtteil ZUSÄTZLICH gefährdet werden, nur um durch den krummen Deichverlauf ein neues Baugebiet zu schaffen (oder wofür auch immer die krumme Deichlinie sorgen soll)?

    Und wenn ja: warum sollten dann die Betroffenen die Füsse still halten und keine kritischen Fragen stellen dürfen? Diese „Logik“ erschließt sich mir nicht ganz…

    #122508

    Die Frage, die ich aus deiner Antwort herauslese: Haben eigedeichte Bewohner, die bisher hochwassersichere Inseln waren, wenn man das so sagen kann, Anspruch auf einen niedrigstmöglichsten Wasserpegel? Das ist eine schwierige Frage, bei der man berücksichtigen muss, was zuerst da war: Der Deich oder die Bewohnergrundstücke. Meines Wissens ist der Deich zwar später dazugekommen, als Halle-Neustadt gebaut wurde, aber es war zu dieser Zeit schon bekannt, dass die Saale in der Vergangenheit höhere Extremhochwasser hatte, als der Deich je hätte verkraften können. Ein Blick auf die Pegelmarken Kröllwitzbrücke oder Mühlgraben verrät genaueres. Deswegen könnte es sein, dass hier ein Vertrauensschutz sehr relativ gesehen wird. Letztlich muss das aber ein Gericht entscheiden.

    #122510

    Anspruch auf einen niedrigstmöglichsten Wasserpegel?

    Ein Anspruch auf „niedrigstmögliche“ Wasserpegel kann niemand haben oder geltend machen – darum geht es meiner Meinung doch auch garnicht. Ich denke aber wir sind uns einig, dass es einen Anspruch auch ein niedrigstmögliches Gefährdungspotential für alle gibt. Soll heißen: kein Bürger der Stadt sollte einer unnötigen, zusätzlichen und vermeidbaren Gefährdung ausgesetzt werden!!

    Oder doch nicht?

    #122511

    Neues Bauland aus der Saale auf Kosten der Altanlieger zu gewinnen, ist als Begründung für die Deichschleife ja nun mehr als absurd. Halle wird mal wieder traurige Berühmtheit für diesen Oberschildbürgermeisterstreich erlangen. Ihr Völker der Welt, seht auf diese Stadt 🙂

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