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„Am Lied der Deutschen wird nichts gegendert, das bleibt so wie es Hoffmann von Fallersleben 1841 auf Helgoland gedichtet und gemeint hat und wird auch in diesem Sinne gesungen.“
Das will ich nicht hoffen. Er hat das Lied zur Zeit der Reichsgründung als nationalen Kampfaufruf geschrieben. Deutschland Deutschland über alles steht da nicht ohne Grund drin. Deutschland auch über allen anderen Ländern. Man darf gerne stolz auf Bratwurst und Fußballspieler sein, aber Nationalismus ist immer ein Erheben über andere. Und das ist nach diversen Kriegen und Lehren daraus einfach nicht mehr zeitgemäß … oder, wie hier schon verwendet, dämlich.
Hoffmann von Fallersleben hat eben nichts auf die Reihe gekriegt.
„Summ,summ, summm, Bienchen summ herum“ ist vermutlich auch ein nationalistisches und faschistisches Lied.
„Am Lied der Deutschen wird nichts gegendert, das bleibt so wie es Hoffmann von Fallersleben 1841 auf Helgoland gedichtet und gemeint hat und wird auch in diesem Sinne gesungen.“
Das will ich nicht hoffen. Er hat das Lied zur Zeit der Reichsgründung als nationalen Kampfaufruf geschrieben. Deutschland Deutschland über alles steht da nicht ohne Grund drin. Deutschland auch über allen anderen Ländern. Man darf gerne stolz auf Bratwurst und Fußballspieler sein, aber Nationalismus ist immer ein Erheben über andere. Und das ist nach diversen Kriegen und Lehren daraus einfach nicht mehr zeitgemäß … oder, wie hier schon verwendet, dämlich.
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Da ist vollkommener Quatsch. Und es kommt üblicherweise von Leuten, die erstens den feinen Bedeutungsunterschied zwischen Akkusativ („Über alles“) und Dativ („über allem“) nicht wahrhaben wollen und zweitens nicht Willens oder in der Lage sind, das Lied in den Kontext seiner Entstehungszeit zu stellen.
„Deutschland auch über allen anderen Ländern“ steht dort eben nicht. Was dort steht wird man heute passenderweise mit „Germany first“ übersetzen und im historischen Kontext „Germany first, Bavaria second“, nicht jedoch „Germany above all“. Von Fallersleben will den Nationalstaat, wie er damals schon ringsum existiert (Frankreich, Russisches Reich, Vereinigtes Königreich etc.), das ist der damalige Zeitgeist.
Die Russen haben eine schöne Nationalhymne, schöner Text und schöne Melodie, wenn heute das ganze Stadion singt, wird beeindruckend sein:
„Über alles in der Welt“ klingt jetzt nicht so sehr lokal oder regional und nur fröhlich zusammen deutsch sein. Die deutsche Einigungsidee hört eben nicht bei der Sprache auf, sondern man wollte auch ordentlich was darstellen. Der kleine Typ mit der Hand in der Weste und seinen Armeen machte schon auch war her. Da wollte man dabei sein. Auch der „unpolitisch“ Dichter.
Ja, verlockend das Internet, es finden sich wirklich verschiedene Deutungen. Für jeden was dabei.
Nehmen wir mal die laaaange Quelle, welche allerlei Behauptungen untersucht. Auf Seite 13 geht es um … nicht Grammatik, sondern den Zeitgeist.
Die jeweilige Entstehung reflektierend kann ich eine Nationalhymne durchaus akzeptieren. Die deutsche Hymne ist ja anderen in Entstehungszeit und Inhalt nicht unähnlich. Das gehört zu Hymnen halt dazu. Mal pragmatisch gedacht, ich würde vor einer so extremen Nutzung wie in den USA allerdings vor allem genervt sein.
HALLE/S Fahne ist wirklich langsam unheimlich. Besonders an so einem prominenten Platz wie diesmal.
Sehr gut gefällt mir allerdings: „Wenn man sonst nichts auf die Reihe kriegt, kann man ja immer noch stolz sein, Deutscher zu sein.“
Das hat so erschreckende wie traurige Tiefgründigkeit.Hans im Glück, sollte Dir entgangen sein, das lediglich die dritte Strophe des Deutschlandliedes die Nationalhymne darstellt? Die erste und zweite Strophe sind „oldfashioned“, nicht mehr zeitgemäß und nur im historischen Kontext zu sehen.
Ich persönlich hätte auch mit Bechers 1. Strophe leben können oder ganz auf einen Text verzichtet, wie in Europa die Spanier, die Bosnier und die Sanmarinesen.
Aber die ständige Propaganda, daß jemand nach dem Absingen von Hoffmanns 1. Strophe in den nächsten Panzer steigt und wild um sich ballernd an den Memel rollt, ist einfach nur nervig.
Ich bin ganz froh, daß in meiner Lieblingssportart die Deutschen so schlecht spielen, daß ich meine Sympathien ohne schlechtes Gewissen weltweit verteilen kann. Ich drücke unseren Jungs aber kommenden Samstag in der WM-Quali gegen Portugal trotzdem die Daumen. Leider nix im Fernsehen, für die Privaten ist die Werbezielgruppe wohl zu klein und die ÖR haben die Zwangssteuer schon für die Übertragung des Militäraufmarsches zu Ehren einer ausländischen Monarchin sowie für die Verfilmung von Groschenromanen mit dritt- bis viertklassigen Schauspielern zu deren Alimentierung verbraten.
Die Hymne meiner Lieblingsmannschaft ist so schön, daß sie gleich in zwei verschiedenen Sprachen nacheinander gesungen wird. Das sorgt für Länge und um das Ganze zu toppen wird zwischen Singsang und Spielbeginn noch ein Tänzchen eingelegt …
Niemand hat hier Panzerpropaganda getrieben. Aber ich kann nun mal nicht so tun, als ob ein Lied nur noch aus einer Strophe besteht. Das mein ich mit Entstehungskontext.
Die Russen sind nicht überheblich. Die wollen gute Spiele machen, wie gestern und gute Gastgeber sein. Basta.
Die Russen sind nicht überheblich. Die wollen … gute Gastgeber sein.
Hajo Seppelt sieht das bestimmt anders, ich auch.
Und Hymnen, lieber Wolli, werden wirklich überbewertet: https://www.youtube.com/watch?v=cjoVsmgchcE
(vielleicht wäre „summ summ summ“ gar nicht der schlechteste Hymnentext)
steffen, von dir weis ich nichts, von Herrn Seppelt hab ich so einiges gesehen und gehört. Wer vom Staat solche Auszeichnungen bekommt, braucht sich über seiner Nähe nicht zu schämen.
Die spanischen Fußballer haben bei ihrer Nationalhymne nicht mitgesungen, konnten sie auch nicht, denn die spanische Hymne hat trotz aller Versuche nach wie vor keinen Text.
Weil es keine spanische Nation gibt, Wolli, es gab mal eine ehrliche spanische Königin, die Spanien in Mehrzahl gebraucht hat. Sie war Königin aller Spanien. Auch heute hat das Wappen Spaniens die Teile:
Gelb und rot stammt von Aragón-Catalunya, ursprünglich von Wilfred dem Haarigen, der Legende nach. Die Könige von León-Kastilien, aus dem Spanien entstanden ist, hatten Weiß und rot.
Die Wappen stehen für das
Königreich León
Königreich Kastilien
Königreich Aragón, aus der Grafschaft Barcelona entstanden
Königreich Navarra inkl. dem Baskenland
Königreich Granada, ursprünglich islamisches Emirat der Nasriden-Dynastie
Das Wappen der Familie Bourbon-Anjou, die vom Diktator Franco wieder eingesetzt worden sind.Daneben gibt es noch die Galicier, die den Portugiesen nahe stehen. Insgesamt hast Du noch folgende Sprachen in Spanien.
Kastilisich (Spanisch) – romanisch
Baskisch – nicht indoeuropäisch, Ursprache
Catalanisch – romanisch
Galicisch – romanisch
bable/asturisch – romanisch
etc.Wiki gibt hier einen guten Überblick:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sprachen_in_Spanienwobei heute nur noch baskisch, catalanisch und galicisch eine größere Anzahl von Sprechern aufweisen können.
Noch Cristóbal Colón benutzte die Farben von León-Kastilien auf seinen Schiffen. Rein rechtlich hat Spanien gar nicht Amerika entdeckt, da es noch nicht existierte. Erst 1504 kann man von einem vereinigten Königreich Spanien unter Ferdinand II. von Aragón reden und 1512 kam Navarra dazu. Portugal kam später zeitweise zu Spanien, konnte sich aber wieder dauerhaft befreien. Sonst würde Ronaldo heute bei den „roten Bestien“ spielen.
Todo bem, Os Senhores? Riosal Verde
Heute beim Doppelpass ging es auch mal kurz um die Nationalhymne. 1986 zur WM gab es der Anekdote nach die ersten Versuche einzelner Spiele, die Nationalhymne mitzusingen. Also von wegen glorreiche Tradition usw.
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