Verfasste Forenbeiträge

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  • #156827

    @nix Idee
    Ich halte eine UVP nicht für einen Missbrauch sondern für eine wichtige demokratische Errungenschaft unserer Zeit. Der neue Deich wird hoffentlich ein Bauwerk, welches über viele dutzend Jahre Schutz bieten wird. So wie zum Beispiel die Saaletalsperren. Dies erfordert nun mal sorgfältige Planung – auch wenn es Leute in dieser Stadt gibt, die behaupten sie könnten einen Deich in 50 Tagen bauen. Diese Planung durch die Ingenieure benötigt allerdings zunächst erst einmal die politische Vorgabe eines Schutzzieles. Bisherige Schutzziele: Neustadt und Festplatz inklusive alter Eishalle. Warum ist eigentlich das Schutzziele für den geplanten Hochwasserschutz nicht die Stadt Halle sondern nur ein Teil davon?

    Nach Vorgabe des Schutzzieles werden dann im Rahmen einer UVP verschiedene Varianten gegeneinander abgewogen bezüglich der Auswirkungen auf die gesetzlich vorgegebenen Schutzgüter (übrigens nicht nur bezüglich der Bäume und Sträucher wie manche hier in der Diskussion glauben). Und dieser Prozess ist meiner Meinung nach zwingend notwendig.

    Übrigens bin ich als Kind immer zum Rummel gegangen, nicht zum Festplatz… Deshalb empfinde ich die Bezeichnung Rummelplatz auch als durchaus zutreffend. Das das Grundstück hinter dem Deich genutzt werden soll und es dafür auch einen Interessenten geben soll ist eine mehrfache Aussage des OB’s und des Stadtsprechers. Da entsteht natürlich schon die Frage, warum unbebautes Überschwemmungsland eingedeicht werden soll, wenn auf der anderen Seite Leute wohnen die nasse Wohnungen oder Keller haben beim Hochwasser.

    Es entsteht weiterhin die Frage, warum das Land in seine Gesetze und Richtlinien überall reinschreibt, das dem Fluss mehr Raum gegeben werden soll, das Deiche zurück und nicht vorverlegt werden sollen, das Abflussprofile erweitert und nicht verengt werden sollen etc. Wozu wurde das denn alles von den Fachleuten beschlossen? Damit es beim nächsten Deich missachtet werden kann? Schau doch bitte mal in die entsprechenden Unterlagen der Umweltministerkonferenz nach der Flut 2013! Sind das keine Experten für Dich?

    Vielleicht noch ein Wort zu den Kosten. Die Stadt hat aus der Hochwasserhilfe 235 Mio. € für kommunale Schäden des Hochwassers in Halle beantragt. Da sind die Schäden der Mieter und privaten Hausbesitzer noch nicht enthalten. Wo sind diese Schäden eigentlich entstanden? Bis auf die Brunnengalerie entstanden meiner Meinung nach fast alle Schäden in der Altstadt. Bei diesem Schadenspotenzial wird man wohl auch eine Gasleitung verlegen können. Auch Gasleitungen müssen manchmal erneuert werden.

    Nur zu Info: Die IG hat übrigens konkrete Vorschläge im Hochwasserbeirat eingereicht. Diese betreffen eine mögliche Senkung des Wasserspiegels, was des gesamten Stadt Halle zugute kommen würde. Da treffen wir uns vielleicht.

    #144086

    Es ist schon interessant das eine einfache Frage von feldstudien (Kann jemand dieses merkwürdige Phänomen erklären?) solche Reaktionen auslöst. Aber inzwischen scheint ja die Mehrheit mitbekommen zu haben, das die zwei Zahlen richtig durcheinander geteilt wurden. Was und wie man das Ergebnis interpretiert bleibt ja jedem selbst überlassen.

    #144037

    @adiop
    Es ist ja schön das Du tieferen Einblick in die Baukosten hast (ich leider nicht), deshalb arbeite ich lieber mit den vom LHW veröffentlichten Zahlen als mit Deinen Abschätzungen. Mir ist auch nicht ganz klar warum du glaubst die bisherigen Baukosten besser als das LHW zu kennen.

    #144023

    @nix_idee
    Nein, ich halte mich da lieber an die vom LHW veröffentlichte Angabe von 180.000€ bisher verbaute Kosten, das halte ich für weniger spekulativ, warum sollte ich da zusätzliche unsichere Annahmen machen? Und damit ergibt sich nun mal das ein durchschnittlicher Bautag billiger ist als ein durchschnittlicher Ruhetag, das kann man nun drehen und wenden wie man will. Ob das an einer Vertragsstrafe liegt oder nicht war übrigens nicht Thema meines Beitrags.

    #144008

    Adiop,

    also ich als habilitierter Mathematiker kann bei der Berechnung der mittleren Kosten pro Tag während der Arbeit am Damm beim besten Willen keine fragwürdigen Berechnungen erkennen. Aber ich kann Dir gern mal erklären, wie man diese mittleren Kosten ermittelt, in diesem Fall nämlich indem man die vom LHW angegebenen bisherigen Baukosten durch die Anzahl der Arbeitstage teilt. Das solltest auch Du schaffen. Und dabei geht es wie gesagt um die mittleren (!) Kosten pro Arbeitstag, nicht darum ob es an manchen Tagen mehr und an manchen Tagen weniger gekostet hat. Genauso wie es sich ja bei der Schätzung der 5000-10000€ auch um eine Schätzung der mittleren Kosten handelt, die sicherlich auch nicht jeden Tag gleich sind. Und das bisher zwei Monate am Deich gebaut wurde wird wohl niemand bestreiten. Und bei dieser ganz simplen (nicht fragwürdigen!) Überschlagsrechnung kommt man nach Rechenmeister Adam Ries tatsächlich zu der Schlussfolgerung das ein Arbeitstag am Damm im Mittel (!!!) billiger ist als ein Tag nix tun. Und das finde ich ebenfalls sehr bemerkenswert und erstaunlich…

    #142565

    Diese Verzögerung hätte man sich ersparen können, wenn man von Seiten des LHW bereit gewesen wäre, auf die Argumente und Befindlichkeiten der Anwohner auf der Altstadtseite einzugehen. Nun haben wir es also amtlich bestätigt, die Planungen sind fehlerhaft. Wie wird es weitergehen? Gibt es ein weiter so mit dem Kopf durch die Wand ohne Rücksicht auf Verluste oder versucht man im Interesse aller Hallenser möglichst schnell zu einem tragfähigen Kompromiss zu gelangen? Ich bin gespannt. Vielleicht noch etwas zur demokratischen Meinungsbildung in dieser Stadt: Der Stadtrat hat einstimmig einen geraden Deichverlauf gefordert, sprich eine Änderung der bisherigen Planungen. Bin ja gespannt, ob diese Forderung unserer demokratisch gewählten Vertretung irgendeinen Einfluss auf das weitere Vorgehen des LHW’s hat…

    #127091

    @Frank

    Deine Antwort ist aber nicht ganz vollständig. Der neue Deich wird in der geplanten Vorzugsvariante denselben Bereich der Stadt Halle schützen, den der alte Deich bereits geschützt hat und – was Du hier allerdings verschweigst – noch wesentlich mehr. Und um diese Fläche zwischen altem und neuem Deich geht es ja gerade in der Auseinandersetzung. Das der OB diese Fläche ja auch gerne in Zukunft wirtschaftlich verwerten möchte stößt manchem natürlich sauer auf. Ich kann also aus Deiner Antwort nicht entnehmen was das LHW zur Entschärfung des Konflikts beiträgt.

    #127062

    Ich weiß nicht ob jemand ersthaft glaubt das die vielen Menschen die den Gimmritzer Deich 06/2013 erhöht haben damit er nicht bricht, das alles nur getan haben weil sie nichts Besseres zu tun hatten. Ein überströmter Erddeich ist im Regelfall so gut wie ein gebrochener Deich da in kürzester Zeit eine Bresche ausgespült wird und dann so etwas wie eine Flutwelle entsteht. Wer dies nicht glaubt, kann gern die Menschen in Wittenberg/Pratau befragen wie es 2002 beim dortigen Deichbruch war.Auch wenn es einigen hier im Forum nicht gefällt, wird bei Gefahr eines Deichbruches der entsprechende Deich mit allen Mitteln erhöht und gefestigt. Ich habe ein paarmal gefragt wie hoch das Wasser in der Altstadt eigentlich bei den jeweiligen Häusern stand und welche Schäden entstanden sind.Null Antwort.Ich frage ja gar nicht in wieviel Häusern die ehemaligen Kohlenkeller zu Partyräumen umgebaut wurden oder sonstige Werte in gefährdeten Hausbereichen installiert wurden.Aus mir bekannten Luftbildaufnahmen zu unterschiedlichen Zeitpunkten ist sogar zu sehen das gerade in der Hafenstraße einige es nicht einmal für nötig erachtet haben ihre Autos in Sicherheit zu bringen.Da habe ich auch keine Worte mehr.Wenn ich sehe was in anderen Städten konstruktiv gemeinsam für den Hochwasserschutz getan wird und in Halle außer Gezänk und beharrliches Infragestellen eines Deichbaus nichts weiter kommt, dann wird das auch nichts. Ohne Deicherhöhung wären viele Häuser in der Altstadt trocken geblieben!Ich frage mich warum noch niemand auf die Idee gekommen ist den Katastrophenschutzstab deshalb auf Schadenersatz zu verklagen.Herbeiführung einer Überschwemmung wäre dochmal ein Stichwort.


    @Frank
    : Was hat denn der LHW getan, um diesen Konflikt zwischen Alt- und Neustadt zu entschärfen?

    #127012

    @Nachrichtenticker: Jetzt wirst uns ja hoffentlich noch erläutern, warum in Deinen Augen der Ausbau des Stadthafens ein Abgrabungsprojekt war und wie dieses in der Hafenstraße eine lokale Wasserspiegelabsenkung von 11 cm bewirkt hat? Die müsste es gegeben haben, wenn die Straße bei 6,83 m (1994) Pegel überschwemmte und bei 6,94 m (2011) nicht. Die Lage der Hafenstraße hat sich definitiv nicht verändert, es gibt keine Dämme und das Wasser kann weitgehend ungehindert vom Stadthafen über den Parkplatz zurück stauen.

    #126838

    @Frank: Es hat einen sehr, sehr faden Beigeschmack, wenn der LHW sich jetzt auf das Schmähen verlegt. Offenbar habt Ihr gar keine Argumente die überzeugen?

    #126501

    Also mir passiert so ein Fehler wie die Wahl des OB bestimmt nicht noch einmal. Wir haben die Veränderung gewählt und einen Paragrafenreiter bekommen. Was nützt es der Stadt, wenn jetzt jeder nur noch über Klagen zum Recht gelangen kann. Der „übertragene Wirkungskreis“ ist jetzt langsam mal ausgereizt. Statt Rechtsstreitigkeiten sollte es wieder um Konsens gehen. Das setzt allerdings voraus, sich die Argumente der anderen nicht nur anzuhören, sondern darauf einzugehen.

    #124176

    @Stadt für Kinder: Was hat die mittlere Elbe mit dem Retentionsraum der Saale zu tun? Das müsstest Du jetzt noch mal erklären.

    #124175

    Diese Frage kann man nur unterstützen. Warum muss sich der LHW plötzlich nicht mehr an Bundesgesetze und EU-Richtlinien halten? Warum hat die Stadt Hannover 30 Mio. € für ein Abgrabungsprojekt in der Innenstadt ausgegeben, um den Wasserspiegel um wenige Zentimeter abzusenken. In Halle jedoch wird ohne jede Notwendigkeit ein Deich vorverlegt, statt eine sehr gute Möglichkeit zu Verbesserung der Situation zu nutzen. Nur mit der Hastigkeit eines Projekts, lässt sich das doch nicht begründen.

    #94930

    @nix idee
    Der Schutz des Festplatzes (und der Eissporthalle) als von der Stadt vorgegebenes Planungsziel wurde vom LHW in mehreren Gesprächen bestätigt, zuletzt vor 400 Leuten in der Händelhalle am 2. April sowohl mündlich als auch auf einer Folie der Präsentation des LHW. Dies stand auch explizit als Planungsziel in den vom 2.-24. Januar ausgelegten Planungsunterlagen und geht in die Abwägung der verschieden Deich-Varianten ein. Pikant ist auch, dass das LHW von der Diskussion über eine mögliche Verlegung der Eissporthalle aufgrund des Totalschadens erst nach Fertigstellung der bisherigen Planungsunterlagen im Dezember 2013 erfuhr…

    #94929

    Ich finde es schon erstaunlich, wie jede kritische Frage zum aktuell geplanten Deichverlauf (Schlangenlinie) – mit zum Teil persönlichen Beleidigungen gewürzt – abgebügelt wird. Ich dachte immer die Zeiten, wo man die Autorität der Obrigkeit nicht in Frage stellte (oder stellen durfte) sind vorbei. Ich persönlich halte mehr davon meine kritischen Fragen zu stellen und mich zu informieren. Die Kritik an der Schlangenlinie wurde sofort mit dem illegalen Baustart an der Halle-Saale-Schleife geäußert, z.B. in einem Gespräch mit dem OB am 23. Juli 2013. In einer Onlinepetition wurden die Argumente gegen den Deichverlauf (nicht gegen seine Errichtung!) dargelegt und diskutiert. Leider führte dies nicht zu irgendwelchen Änderungen der Planungen, die übrigens der Öffentlichkeit erst am 2. Januar vorgelegt wurden. Danach gab es etliche Einwände in der Auslagefrist bis zum 24. Januar 2014. Hätte man die Argumente in die Planungen einbezogen wäre man schon viel weiter…

    #93026

    @Kenno,
    kannst Du bitte noch mal den Link posten für das Projekt in Hannover, wo durch entsprechende Maßnahmen Retentionsraum in der Stadt geschaffen wurde? Du hast es am 4. April bei der Veranstaltung in der Neustadt erwähnt. Danke.

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