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- Dieses Thema hat 182 Antworten und 27 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 8 Jahren, 5 Monaten von Schulze.
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17. November 2015 um 07:36 Uhr #189269
Wenn man die Angst- und Gewaltphantasien diverser Hallespektristen liest könnte man auf den absurden Gedanken kommen, dass die Teilnahme am hiesigen Straßenverkehr gefährlicher ist als der Aufenthalt in einem Kriegsgebiet.
Gegenfrage: Wieviele Begegnungen zwischen Verkehrsteilnehmern gibt es täglich in Halle, d.h. wie oft fährt oder geht jemand an einem anderen vorbei? Kann das irgendwer auch nur annähernd beziffern? Auf seinen täglichen Wegen fährt oder geht jeder einzelne vermutlich an hunderten, wenn nicht gar tausenden anderen Verkehrsteilnehmern vorbei, meist sogar ohne sie zu bemerken, zumindest aber ohne dass sie eine bleibende Erinnerung hinterlassen. Und wieviele Verkehrsunfälle hat jeder einzelne Hallenser durchschnittlich im Jahr? Ich vermute, deutlich weniger als einen.
Wie kann das sein bei all den hier so oft beschriebenen Untaten im Straßenverkehr?
Ganz einfach: Weil bei 99,9999999…% aller Begegnungen deren Teilnehmer einfach nur von A nach B kommen wollen, und zwar ohne jemanden zu schädigen oder zu verletzen oder zu töten und ohne von jemandem geschädigt oder verletzt oder getötet zu werden.
Wer könnte auf einer normalen Landstraße weiter als einige Kilometer fahren, wenn er ernsthaft damit rechnen müsste, dass jedes entgegenkommende Auto im nächsten Moment in den Gegenverkehr gesteuert wird? Niemand!
Nein, der Straßenverkehr kann nur funktionieren, weil sich in jedem Augenblick tatsächlich so gut wie jeder so zu bewegen versteht, dass nichts passiert. Und die restlichen 0,0000000…1% Augenblicke ist eben mal jemand unaufmerksam, überfordert, rücksichtslos oder bekloppt.
Der Witz an der Geschichte ist jedoch unsere selektive Wahrnehmung. Niemand ist in der Lage, auch nur zahlenmäßig einigermaßen genau zu beziffern, wie viele Verkehrsteilnehmer ihm auf dem Weg zur Arbeit begegnet sind. Aber an den einen bekloppten, schwarzgekleideten Radfahrer ohne Licht, der trotz Verkehr bei Rot über die Ampel schießt, an den erinnert man sich den ganzen Tag oder sogar länger.
Was ich damit sagen will: Diese ganzen hier vorgetragenen Argumente beruhen alle durchaus auf eigenen Erlebnissen, aber sie werden m.E. falsch interpretiert.
Zurück zum Thema Radfahren bei Rot. Es geht hier überhaupt nicht darum, dass sich Radfahrer halsberecherisch auf S-Klasse-Windschutzscheiben werfen. Es geht darum, dass jenen in der großen Mehrheit umsichtigen Radfahrer, denen ihr Leben genauso lieb ist wie den in der großen Mehrheit umsichtigen Autofahrern, das Recht eingeräumt werden soll, eine Straße oder Ampel bei Rot zu überqueren, wenn sie damit weder sich noch andere gefährden oder auch nur behindern oder verunsichern. Und dafür gibt’s Gelegenheiten genug.
Was viele hier überdies vergessen ist, dass diese Regelung durchaus Vorteile für Autofahrer haben kann. Gerade rechts- wie linksabbiegende Autofahrer werden von Radfahrern, die schon in der Rotphase losgefahren sind, nicht mehr behindert, weil die nämlich schon von der Kreuzung runter sind. Und umgekehrt laufen Autofahrer gerade beim Abbiegen weniger Gefahr, Fußgänger oder Radfahrer zu behindern oder gar zu gefährden.
17. November 2015 um 07:42 Uhr #189270Was ich damit sagen will: Diese ganzen hier vorgetragenen Argumente beruhen alle durchaus auf eigenen Erlebnissen, aber sie werden m.E. falsch interpretiert.
Ich interpretiere sie so, dass das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer für mich vorhersehbar sein muss und nicht, dass der Staat einem Fehlverhalten auch noch Vorschub leistet. Warum müssen eigentlich Radfahrer so schnell über die Kreuzung kommen, wird denn von Autofahrern nicht auch verlangt, sie sollen „gemütlicher“ mit Tempo 30 fahren?
17. November 2015 um 08:42 Uhr #189276Straßenbahnen bekommen auch eine Vorrangschaltung.
17. November 2015 um 14:26 Uhr #189348Eine irgendwie geartete Ausnahme, an einem beliebigen Ort, wird schnell zum Allgemeingut. Rote Ampel? Ja gewiss, aber nur immer für die anderen… Nur eben haben Rotlichter auch ihre Bedeutung, so auch an Schienenübergängen… und da geht das ganz fix…
Und mal immer dran denken, daß wenn eine Richtung Rot zeigt, die anderen auch eben Grün haben, und nicht im Traum dran denken, daß da minderbemittelte Fußgänger, Radfahrer und manchmal leider auch Kraftfahrer ihren Rotlichtüberquerungswahn ausleben, und wegen 1, 2 oder 4 Minuten ihr Leben aufs Spiel setzen…
Zu begreifen ist das nicht, schon gar nicht mit Vorsatz. Lieber mal 2 Minuten gewartet, als ein Lebenlang tot…18. November 2015 um 18:43 Uhr #189501Alle, die das erlauben wollen, das Radfahrer auch bei Rot über die Ampel fahren dürfen, haben ja wohl echt nen Schuß weg.
Wenn sowas in die StVO kommen sollte, dann Gute Nacht.
Viele Radfahrer fahren doch jetzt schon wan, wo und wie sie wollen, Verkehrsregeln scheinen für sie nicht zu interessieren. Und wenn man mal jemanden auf seinen Fehler hinweist, wird man noch angepöbelt.18. November 2015 um 18:51 Uhr #189502Kann irgendwer hier mehr als drei Sätze im Zusammenhang lesen, oder wird immer nur auf Reizworte mit den ewig gleichen Satzgranaten geschossen?
18. November 2015 um 20:19 Uhr #189535Vor allem wird offensichtlich aktiv das ignoriert, was als Pro-Argumente angeführt wird. Nämlich, dass es genau solche Regelungen woanders bereits gibt und dass dort die Erfahrungen positiv sind, weil es sogar weniger Unfälle gibt. Aber wenn man schon nach dem Lesen des Worts „Radfahrer“ in der Überschrift aufhört und Schaum im Mund kriegt, dann wundert mich das nicht.
18. November 2015 um 21:20 Uhr #189553Von der Mansfelder Strasse entlang der Herrenstrasse über den Knoten 46 bis zum Franckeplatz sind auf dem Radweg es für Radfahrer 7 Ampeln, so darf man mit umweltbewußten Radfahrern nicht umgehen.
18. November 2015 um 21:25 Uhr #189554weil es sogar weniger Unfälle gibt
Warum gibt es weniger Unfälle? Weil sich die Autofahrer auch bei Grün nicht trauen zu fahren?
18. November 2015 um 21:28 Uhr #189555Von der Mansfelder Strasse entlang der Herrenstrasse über den Knoten 46 bis zum Franckeplatz sind auf dem Radweg es für Radfahrer 7 Ampeln, so darf man mit umweltbewußten Radfahrern nicht umgehen.
Das geht ganz schön aufn Akku 😉
18. November 2015 um 21:36 Uhr #189558Du hast es doch sonst so mit Links, dann lies doch auch mal welche!
Kurzfassung: Wenn „Rot“ für Fußgänger und Radfahrer nur „Vorrang beachten“ heißt, dann schärft das deren Sinne, weil nicht mehr blind bei „Grün“ gestartet wird, sondern bewusst bei jeder Farbe unter Beachtung des Fahrzeugverkehrs.
Viele schwere und tödliche Fußgänger- und Radunfälle werden von abbiegenden Autos verursacht. Hier haben die schwächeren Teilnehmer die Chance, die Kreuzung schon bei Rot zu verlassen, so dass sie von abbiegenden Autofahrern gar nicht mehr gefährdet werden können.
weil es sogar weniger Unfälle gibt
Warum gibt es weniger Unfälle? Weil sich die Autofahrer auch bei Grün nicht trauen zu fahren?
18. November 2015 um 22:06 Uhr #189565Kurzfassung: Wenn „Rot“ für Fußgänger und Radfahrer nur „Vorrang beachten“ heißt,
Warum nicht auch für Autofahrer?
18. November 2015 um 22:26 Uhr #189568
AnonymWarum nicht auch für Autofahrer?
18. November 2015 um 22:26 Uhr #189569Weil Autos unflexible Gefährte sind, die aufgrund ihrer Masse (und deren Trägheit) je nach Geschwindigkeit einen gewissen Bremsweg haben, und weil sie im Ernstfall bei viel Verkehr nicht mal eben so eine 180°-Wende machen und/oder aufgrund ihrer Abmessungen andere Hindernisse problemlos umfahren können. Kurz: Wenn’s eng wird, stehen sie sich nur gegenseitig im Weg. Deswegen.
18. November 2015 um 22:30 Uhr #189572Kreuzung bei Rot verlassen… gewiss, um dann in den Grün habenden Querverkehr reinzufahren… aber jeder halt, wie er mag…
18. November 2015 um 22:31 Uhr #189574„Warum nicht auch für Autofahrer?“
Ist das denn so schwer zu verstehen? Weil Autos aufgrund ihrer Masse und ihres Beschleunigung bei Zusammenstößen ganz andere Gefahren darstellen als Fußgänger oder Radfahrer oder auch Mopedfahrer (die Kamikaze-Tiefflieger auf den Schnellstraßen sind ein anderes Thema). Mal abgesehen von den unterschiedlichen Bremswegen.
Viele unserer Verkehrsregeln gibt es doch nur, weil Autos am Verkehr beteiligt sind.
Deswegen gilt für mich: wenn im Auto, dann werden rote Ampeln beachtet, zur Not auch nachts um 2 auf menschenleerer Straße (da aber nur grummelnd). Aus Prinzip.
Auf dem Fahrad sieht das schon mal anders aus.
18. November 2015 um 22:33 Uhr #189575Kurzfassung: Wenn „Rot“ für Fußgänger und Radfahrer nur „Vorrang beachten“ heißt,
Warum nicht auch für Autofahrer?
Auch das wurde schon mehrfach verlinkt und erklärt. Ich tendiere zu „stupid“.
18. November 2015 um 22:35 Uhr #189576Kreuzung bei Rot verlassen… gewiss, um dann in den Grün habenden Querverkehr reinzufahren… aber jeder halt, wie er mag…
Unternimm doch wenigstens mal den Versuch, Argumente Andersdenkender zu verstehen.
18. November 2015 um 22:41 Uhr #189577
Anonymgewiss, um dann in den Grün habenden Querverkehr reinzufahren
Eine große Errungenschaft sozialistischer Verkehrsplanung, -leitung und -organisation: Der grüne
PunktPfeil.Täglich rauschen Hunderte in den Grün habenden Querverkehr. Jeder von denen hält, wie er mag.
18. November 2015 um 22:56 Uhr #189581Schulze checkt mal wieder nüscht. Also alles wie immer. Versetzungsgefährtet. Au weia.
18. November 2015 um 23:02 Uhr #189582„Daneben wurde 1992 von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) eine Studie durchgeführt, die zum Ergebnis kam, dass an Kreuzungen mit Grünpfeilregelung Unfälle nicht häufiger oder schwerer sind als bei einer konventionellen Ampelanlage“ ´(Wikipedia)
Damit sind die absurden Behauptungen widerlegt, mit denen begründet wird, warum Autos nicht bei „Rot“ fahren dürfen.18. November 2015 um 23:29 Uhr #189587Ein grüner Pfeil gilt aber nur fürs Rechtsabbiegen, d. h. die Fahrzeuge kreuzen den Verkehr nicht komplett, sondern nur eine bestimmte Richtung. Somit entstehen auch keine zusätzlichen Behinderungen, die es ohne den Pfeil nicht geben würde.
19. November 2015 um 00:47 Uhr #189598Sic!
Währenddessen ja Radler und Fußgänger den Verkehr kreuzen wollen, ohne Rücksicht auf die Freifahrt anderer Verkehrsteilnehmer…
Die Pozilei kommt schon so nicht aus der Soße, wie soll das dann mit rotwütigen Radlern und Fußgängern geschehen… und aus dem „vielleicht möglicherweise ggf. wenn“ wird dann schnell ein „ich darf das immer…“, vor allem, wenn dann noch wieder Ausnahmen und Unterschiede im Straßen- zum Schienenverkehr gemacht werden. Bring das mal vernünftig den Kindern bei. Heute ist das noch relativ einfach: ROT heißt Warten! Ohne Wenn und Aber.
Alternativlos gewissermaßen…
19. November 2015 um 09:27 Uhr #189613
AnonymDie Pozilei kommt schon so nicht aus der Soße, wie soll das dann mit rotwütigen Radlern und Fußgängern geschehen
Die Radfahrer müsste sie ja dann nicht verfolgen, die Pozilei. Und wo holst du jetzt die Fußgänger her?
Es spricht übrigens auch nichts dagegen, bei Rot stehen zu bleiben. Es soll ja keine Pflicht sein. Beim Grünen Pfeil musst du auch nicht fahren, sehr wohl aber anhalten und dich davon überzeugen, dass du niemanden behinderst oder gefährdest, falls du weiter fährst. Selbes Prinzip. Müsste man eigentlich verstehen können, unabhängig davon, ob man’s gut findet….
19. November 2015 um 10:37 Uhr #189624Es spricht übrigens auch nichts dagegen, bei Rot stehen zu bleiben. Es soll ja keine Pflicht sein. Beim Grünen Pfeil musst du auch nicht fahren, sehr wohl aber anhalten und dich davon überzeugen, dass du niemanden behinderst oder gefährdest, falls du weiter fährst.
Da würde ich aber StVO §1 Abs. 2 gegenhalten:
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Zum Schutz aller sollte man eben gerade die elementaren Regeln nicht aufweichen. Der Radfahrer bricht sich genauso wenig einen ab wie der Autofahrer wenn er bei Rot hält. Wenn jetzt eine Gruppe einen Freifahrtschein bekommt wird es nicht sicherer. Ansonsten können wir Lichtzeichen für alle Verkehrsteilnehmer abschaffen und durch Stoppschilder tauschen dazu 100% Haftung für den Verursacher.
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