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geraldo.
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3. Januar 2015 um 16:34 Uhr #131149
Aufgrund der historischen Entwicklung der einzigen im hyperbolischen Schlauch der Stadt gelegenen Süd-Nord-Magistrale, die auch weiterhin am Riebeckplatz fest betoniert ist, wird die B91 auch für die nächsten 100 Jahre kaum an Bedeutung verlieren.
Da sich die verkehrstechnische Erschließung der Stadt nicht mehr völlig umkrempeln läßt, muß auch mit dem außerstädtischen Verkehr zunehmend gerechnet werden.
Wie sich die Stadt Halle dabei im Bundesverkehrswegeplan 2030 einordnen läßt, der im Frühjahr 2015 erscheinen soll, kann schon mal in der bereits vorliegenden Verkehrsverflechtungsprognose 2030 studiert werden:
http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/VerkehrUndMobilitaet/verkehrsverflechtungsprognose-2030-zusammenfassung-los-3.pdf?__blob=publicationFile3. Januar 2015 um 20:21 Uhr #131155Na, das CSU-geführte Verkehrsministerium hat sich die Glaskugel direkt aus dem BMW-Werk liefern lassen. Dass der Modal Split des Fuss- und ÖPNV abnimmt und der Radverkehr nur derart gering zunimmt, ist äußerst unwahrscheinlich. Momentan nimmt der Modal Split in allen drei Bereichen rapide zu und speziell die Pedelecs beschleunigen diese Entwicklung noch. Von daher ist auch die Prognose, dass der PKW-Bestand weiter wachsen wird, reines Wunschdenken.
3. Januar 2015 um 22:36 Uhr #131163Nunja, wenn sich wieder mehr Industriearbeitsplätze im Stadtbereich ansiedeln sollten(!), wäre das eine Prognose. Es wird wohl aber eher das Gegenteil eintreten… und damit nicht weniger Verkehr werden. Irgendwer wird ja noch Steuern und Renten bezahlen müssen…
3. Januar 2015 um 23:15 Uhr #131164Außerdem geht diese Prognose von der Prämisse aus, dass die Politik wieder nur auf eine Entwicklung reagieren muss, anstatt aktiv lenkend zu wirken. Es ist eben nicht nur die Nachfrage, die das Angebot steuert, sondern auch das Angebot, das die Nachfrage beeinflusst. In den USA, z. B., ist der Anteil am MIV so hoch, weil es bei (oder wegen) der dortigen Siedlungsstrukturen überhaupt keine vernünftigen Alternativen gibt. Dort hat die Politik in der Form lenkend eingegriffen, dass in den 50er und 60er Jahren die Suburbanisierung massiv vorangetrieben wurde, mit den heute bekannten Auswirkungen auf den Verkehr und die Verkehrsmittelwahl. Ebenso kann die Politik in verkehrstechnischer Hinsicht lenkend eingreifen, wenn sie denn will, so dass Menschen von vorn herein ihre Mobilität anders gestalten (was übrigens in den USA mittlerweile auch wieder passiert → http://www.handelsblatt.com/politik/international/strassenbahnen-in-den-usa-zurueck-vom-abstellgleis/10740986.html).
Die Konsequenzen, die aus dieser Prognose gezogen werden, hängen also vor allem von der politischen Einstellung der Entscheidungsträger ab.
6. Januar 2015 um 07:39 Uhr #131392Wie sich mancher die Welt vorstellt und wie sie wirklich ist:
„Die Autos auf Deutschlands Straßen sind mit immer kräftigeren Motoren ausgestattet. “
http://www.fr-online.de/auto/neuwagen-suv-treiben-ps-zahlen-nach-oben,1472790,29482012.html6. Januar 2015 um 11:05 Uhr #131399Wie sich mancher die Welt vorstellt und wie sie wirklich ist:
“Die Autos auf Deutschlands Straßen sind mit immer kräftigeren Motoren ausgestattet. ”http://www.fr-online.de/auto/neuwagen-suv-treiben-ps-zahlen-nach-oben,1472790,29482012.html
Die Autos werden dicker, trotzdem ist das Auto auf dem absteigenden Ast. So sank der Anteil des Autoverkehrs am Verkehrsaufkommen von 1998 bis 2013 um 2,5 Prozentpunkte, während der Anteil des ÖPNV am Verkehrsaufkommen um 2,5 Prozentpunkte anstieg.
(Quelle: http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2014/141-dobrindt-verkehr-in-zahlen.html – Seite 219-220)
6. Januar 2015 um 11:42 Uhr #131413Die Autos werden dicker, trotzdem ist das Auto auf dem absteigenden Ast
Ich kann aus Blatt 108 der Exceltabelle nicht herauslesen, dass sich der absolute Kfz-Verkehr verringert.
6. Januar 2015 um 14:16 Uhr #131439<div class=“d4p-bbt-quote-title“>Bene schrieb:</div>
Die Autos werden dicker, trotzdem ist das Auto auf dem absteigenden AstIch kann aus Blatt 108 der Exceltabelle nicht herauslesen, dass sich der absolute Kfz-Verkehr verringert.
Absolute Zahlen sind nicht für den Stadtverkehr entscheidend. Weil der Verkehrsraum in einer Stadt begrenzt ist, ist das Verhältnis entscheidend, der sogen. Modal Split. Und der ist für den Autoverkehr seit Jahren rückläufig, zugunsten des ÖPNV und des Radverkehrs. Logische Folge ist, dass Straßen zurückgebaut werden. Auch wenn sich ein lautstarker Teil der Rentnergeneration darüber ärgert, dass sie ihre vier Wohlstandsbuchstaben nicht bis in jeden hintersten Winkel unserer Städte kutschieren können. Dazu kann ich nur sagen: Nur weil ihr unsere Heimat verschandelt habt, habt ihr noch lange kein Recht dazu, uns daran zu hindern, das ganze wieder geradezubiegen.
6. Januar 2015 um 16:42 Uhr #131460Auch wenn die heutige Generation nicht mehr (Ausbildungs-) fähig ist, ein halbes Pfund abzuwiegen:
Lächelt und seid froh, denn es könnte schlimmer kommen.
Wir lächelten und waren froh, und es kam schlimmer.
„Absolute Zahlen sind nicht für den Stadtverkehr entscheidend.“ „Logische Folge ist, dass Straßen zurückgebaut werden.“ Welche zahlen bitte dann? Wahrscheinlich ist „Bene“ von Beruf Sohn und sehr realitätsfern.6. Januar 2015 um 17:11 Uhr #131464Auch wenn die heutige Generation nicht mehr (Ausbildungs-) fähig ist, ein halbes Pfund abzuwiegen:
Lächelt und seid froh, denn es könnte schlimmer kommen.
Wir lächelten und waren froh, und es kam schlimmer.
“Absolute Zahlen sind nicht für den Stadtverkehr entscheidend.” “Logische Folge ist, dass Straßen zurückgebaut werden.” Welche zahlen bitte dann? Wahrscheinlich ist “Bene” von Beruf Sohn und sehr realitätsfern.Sachlich argumentieren ist nicht so leicht, ich weiß. 🙂
6. Januar 2015 um 17:22 Uhr #131467Auch wenn die heutige Generation nicht mehr (Ausbildungs-) fähig ist…..
Nur mal so am Rande: Das ist auch ein weitverbreitetes Vorurteil.
6. Januar 2015 um 17:30 Uhr #131468
AnonymSachlich argumentieren ist nicht so leicht, ich weiß.
Vielleicht könnt ihr ja zusammen üben? Auch, wie man Vollzitate vermeidet…
6. Januar 2015 um 18:05 Uhr #131472Es ist schon erstaunlich wer hier den Begriff Sachlichkeit überhaupt in den Mund nimmt.
Das ein Verkehrsaufkommen nicht nur von der Bevölkerungszahl sondern eben auch von der Wirtschaftskraft abhängt sollte doch nun wirklich jeder begreifen können. Offensichtlich ist aber Einigen nicht klar um welche Größenordnungen wir bei der Wirtschaftskraft hinterher hängen. Man könnte bei der Diskussion glatt glauben in Halle gäbe es jeweils mehrere Trassen in die Himmelsrichtungen welche die Stadt zerschneiden.
Was mich auch stark wundert, was soll das mit dem Stadtbahnprogramm auf der Merseburger ? An welcher Stelle soll es denn eine Beschleunigung geben welche ja bekanntermaßen Grundlage für eine Fördermittelvergabe ist ?
6. Januar 2015 um 18:52 Uhr #131478<div class=“d4p-bbt-quote-title“>wunderlich schrieb:</div>
Auch wenn die heutige Generation nicht mehr (Ausbildungs-) fähig ist…..Nur mal so am Rande: Das ist auch ein weitverbreitetes Vorurteil.
Dann hast du gestern nicht „Fakt“ gesehen.
6. Januar 2015 um 18:58 Uhr #131479Absolute Zahlen sind nicht für den Stadtverkehr entscheidend. Weil der Verkehrsraum in einer Stadt begrenzt ist, ist das Verhältnis entscheidend, der sogen. Modal Split.
Interessante Theorie. Noch nie davon gehört. Ich habe immer gedacht, die Durchlassfähigkeit einer Straße berechnet sich daraus, wie viele Fahrzeuge pro Zeiteinheit passieren können. Es ist mir neu, dass es davon abhängt, wie viele Straßenbahnen fahren.
6. Januar 2015 um 19:22 Uhr #131482Was mich auch stark wundert, was soll das mit dem Stadtbahnprogramm auf der Merseburger ? An welcher Stelle soll es denn eine Beschleunigung geben welche ja bekanntermaßen Grundlage für eine Fördermittelvergabe ist ?
Zweifel an der Beschleunigung der Straba könnte man in Ansehung der großen vorhandenen Länge des schon bestehenden eigenen Gleiskörpers in der Merseburger Straße gemäß „Nahverkehrsplan ab 2012“ bekommen.
Noch liegt das „Stadtbahnprogramm Linie 5“ mit Begründung nicht zur Einsicht vor.6. Januar 2015 um 23:08 Uhr #131526Dann hast du gestern nicht “Fakt” gesehen.
Nein, habe ich nicht. Aber ich habe an der Jugendkonferenz des Jobcenters teilgenommen.
6. Januar 2015 um 23:41 Uhr #131533War auch sicher wichtiger als „Fakt“, das man auch noch in der Mediathek abrufen könnte…
7. Januar 2015 um 06:05 Uhr #131542Nein, habe ich nicht. Aber ich habe an der Jugendkonferenz des Jobcenters teilgenommen.
Das ist die Pressemitteilung der Jugendkonferenz des Jobcenters 2014:
http://www.jobcenter-hallesaale.de/Presse-und-Oeffentlichkeitsarbeit;focus=CMTOI_de_dtag_hosting_hpcreator_widget_Download_13810396&path=download.action&frame=CMTOI_de_dtag_hosting_hpcreator_widget_Download_13810396&view=raw?id=149612Also das übliche Bla-Bla
Und das ist die Meinung der IHK, begründet auf der Umfrage unter den ausbildenden Betrieben:
„Viele Schulabgänger weisen eine mangelnde Ausbildungsreife auf 90,9%“
http://www.halle.ihk.de/bildung/Bildungspolitik/Statistiken_und_Umfragen/IHK-Ausbildungsumfrage_2014/630088?print=true7. Januar 2015 um 06:24 Uhr #1315447. Januar 2015 um 12:23 Uhr #131587@farbspektrum
Ich glaube, wir kommen gerade vom Thema ab……
Nur mal noch kurz dazu: Die Jugend ist nicht dümmer oder schlechter als früher. Aber viele Betriebe, die sich vor einiger Zeit noch die Besten aussuchen konnten, könne das nun nicht mehr. Es gibt nicht mehr so viele Bewerber. Die Situation hat sich geändert. Das klingt ja auch bei der IHK so an.
Außerdem haben die Azubis heute auch eher andere Ansprüche und sind auch eher in der Position, diese auch anmelden zu können. Dazu könnte man auch mal den Begriff Generation Y googeln…..
Es ist wohl so, dass sich die Betriebe auf die veränderte Situation einstellen müssen. Wer das nicht tut und nur jammert, hat das Nachsehen.
Zum Thema Bildungssystem in Sachsen-Anhalt, und wie man hier das Niveau an Realschulen und Gymnasien gleichzeitig senkt, dazu könnte ich in meiner Eigenschaft als mehrfacher Vater aus eigener Erfahrung aber auch noch etwas sagen…..PS: Die Pressemitteilung des Jobcenters ist in der Form wirklich ziemlich überflüssig.
@ HEIWU: Den Beitrag bitte nicht als Satireversuch einordnen. 😉
7. Januar 2015 um 21:04 Uhr #131643Um mal wieder auf das Thema zurückzukommen (ob Jugendliche ausbildungsfähig sind, interessiert mich momentan nicht, meine Ausbildung liegt ein gutes Jahrzehnt zurück). Es wurde bemängelt, dass eine zweispurige Merseburger die Fahrzeit verlängern würde. Das ist jedoch eine Milchmädchenrechnung. Zwar hat man bei Vierspurigkeit eine höhere Höchstgeschwindigkeit, aber die Durchschnittsgeschwindigkeit erhöht sich nicht zwangsläufig. Wenn man – wie auf der Merseburger – viele Querstraßen mit Ampeln hat, wird man länger ausgebremst als das auf einer zweispurigen Straße der Fall ist. Das liegt daran, dass die Ampeln bei einer vierspurigen Straße längere Phasen hat. Es dauert länger, die Kreuzung zu räumen, daher ist die Rotphase länger. Deswegen bringt eine vierspurige Straße nur was, wenn es lange Abbiegespuren gibt, wenn das Linksabbiegen eingeschränkt wird. All das ist auf der Merseburger nur partiell der Fall.
7. Januar 2015 um 21:28 Uhr #131644@ Bene
Es geht um die Rosengartenbrücke. Und nicht nur um das Heute, sondern auch um Morgen. Man kann auch nicht lernfähig sein. Zumindest die Kreuzung Richtung Süden / Industriestraße ist für vier Spuren ausgebaut. Bei einem Schlauch aus Richtung Halle und dem Verkehrsaufkommen aus der Silberhöhe / Europachaussee kann man die Kreuzung auch zurückbauen und rechts vor links einführen.7. Januar 2015 um 21:29 Uhr #131645Bene und was machst du mit dem Rückstau auf der Zweispurigen Strasse.
Nehmen wir doch mal ein Beispiel. Ich verteile auf den jetzigen Richtungsfahrbahnen jeweils 100 KFZ mit einer Durchschnittlichen KFZ Länge von 5 Metern auf jeweis zwei Spuren ergibt pro Spur 50 Fahrzeuge a 5 Meter ergibt eine Kolonne von 250 Metern Länge.Jetzt gehen wir davon aus dass das Verkehrsaufkommen um 20% sinkt und wir nur noch eine 1 Spurige Merseburger haben. Also aus den 100 KFZ werden 80 KFZ Größe bleibt gleich also 80 KFZ a 5 Meter ergibt 400 Meter. Das gibt bei jeweils nur noch 1 Richtungsfahrbahn eine Kolonne von 400 Metern länge.
Da sind manche Abstände zwischen den Ampeln kürzer.
merkst du was ?
Das ist nur ne Pauschalrechnung aber so anschaulich könnte man es machen.
7. Januar 2015 um 21:49 Uhr #131647Bene und was machst du mit dem Rückstau auf der Zweispurigen Strasse.
Nehmen wir doch mal ein Beispiel. Ich verteile auf den jetzigen Richtungsfahrbahnen jeweils 100 KFZ mit einer Durchschnittlichen KFZ Länge von 5 Metern auf jeweis zwei Spuren ergibt pro Spur 50 Fahrzeuge a 5 Meter ergibt eine Kolonne von 250 Metern Länge.Jetzt gehen wir davon aus dass das Verkehrsaufkommen um 20% sinkt und wir nur noch eine 1 Spurige Merseburger haben. Also aus den 100 KFZ werden 80 KFZ Größe bleibt gleich also 80 KFZ a 5 Meter ergibt 400 Meter. Das gibt bei jeweils nur noch 1 Richtungsfahrbahn eine Kolonne von 400 Metern länge.
Da sind manche Abstände zwischen den Ampeln kürzer.
merkst du was ?
Das ist nur ne Pauschalrechnung aber so anschaulich könnte man es machen.
Das ist natürlich schon klar. Eine vierspurige Straße hat zwar nicht die doppelte Durchsatzmenge, aber doch eine wesentlich höhere. Auf der anderen Seite können auch nicht mehr Autos eine Straße nutzen als deren Kapazität hergibt. Insofern nutzen niemals so viele PKWs eine Straße, dass der Verkehr komplett zum Erliegen kommt. Stattdessen suchen die Fahrer sich Alternativen (bzw. heute auch das Navi). Das bedeutet also, dass der Bereich umfahren wird. Leute, die Richtung Magdeburg wollen, weichen auf die fertiggestellte Europachaussee aus. Leute, die von Merseburg nach Neustadt wollen, nutzen die A38 und A143.
Leute, die von Weißenfels kommend Richtung Halle-Nord wollen, fahren über das Schkeuditzer Kreuz anstatt durch zahlreiche Wohngebiete. -
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