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30. August 2019 um 22:35 Uhr #354167
Die linke Sammlungs-Bewegung „Aufstehen“ lädt für kommenden Sonntag auf den Halleschen Marktplatz zu einem „Friedensfrühstück“ ein. Anlass ist der 80
[Der komplette Artikel: Sammlungsbewegung „Aufstehen“ lädt zum Friedensfrühstück]31. August 2019 um 11:22 Uhr #354168Also auf und alle hin!!! Ich bin dabei.
31. August 2019 um 20:24 Uhr #354169Das Foto oben zeigt die Zerstörung des Stadtzentrums von Wielun, einer polnischen Kleinstadt unweit der ehem. Reichsgrenze, um 4:37 Uhr also noch vor den Schüssen auf die Westerplatte,
Das Foto ist für mich bedeutsam, weil ich als Kleinkind in Wielun war und die Zerstörung gesehen haben muss, ich war aber zu klein, um mich daran erinnern zu können.
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriff_auf_Wielu%C5%8431. August 2019 um 20:30 Uhr #354170In diesem Jahr fährt Bundespräsident Steinmeier zu der jährlichen Feier nach Wielun.
https://taz.de/!5619123/31. August 2019 um 23:38 Uhr #354174Das Foto ist für mich bedeutsam, weil ich als Kleinkind in Wielun war und die Zerstörung gesehen haben muss, ich war aber zu klein, um mich daran erinnern zu können.
Da hast du schlichtweg Glück gehabt, das wäre ja schon für sich Grund genug, entschieden gegen das Wiederaufkommen deutschnationaler und faschistischer Tendenzen anzugehen. Machst Du ja sicher auch.
Mit dem Aufbruch-Aufruf hab ich selber, man möge es mir verzeihen, ein kleines argumentatives Problem. Frieden mit der Putin-Diktatur zu fordern, mag richtig oder falsch sein, aber das angesichts des deutschen Überfalls auf Polen zu fordern (Hitler-Stalin-Pakt vergessend), hat einen ganz faulen Beigeschmack. Wenn sich auch zu diesem Anlass die Putin-Socken da reindrängeln, wird es problematisch.
Frieden zwischen Völkern (zwischen Menschen) ist wichtig. Frieden mit Diktatoren niemals! (Auch nicht mit polnischen)1. September 2019 um 04:21 Uhr #354192Sind die Verantwortlichen für das Kriegsverbrechen, Bombardierung von Wielun, eigentlich bestraft worden?
1. September 2019 um 04:45 Uhr #354196Ich finde den Aufruf gut, während die offizielle Politik Polen hätschelt und tätschelt, obwohl Polen erlaubt, dass amerikanische Truppen an der Grenze Russlands stehen dürfen und der Rechtsstaat in Polen rückgebaut wird. Mit EU-Geld fett gefütterte Populisten. Jetzt versuchen sie auch noch Deutschland anzuzapfen. Wieviele Milliarden aus Deutschland stecken eigentlich in den EU-Fördermitteln, die Polen bereits erhalten hat? Ich denke, die aktuelle Entwicklung in Polen ist wichtiger als das, was unsere Vorfahren in Polen angerichtet haben.
1. September 2019 um 06:47 Uhr #3541971000 amerikanische Soldaten in Polen können Rußland nicht erobern, sie geben Polen aber das Gefühl, nicht wie 1939 im Stich gelassen zu werden.
1. September 2019 um 07:55 Uhr #354198“ In einer schriftlichen Erklärung des Weißen Hauses hieß es später, beide Länder hätten sich auf einen „Rahmen“ zur Stationierung weiterer 1000 Soldaten in Polen verständigt. Nach Dudas Angaben sind derzeit rund 4500 US-Soldaten in Polen stationiert.“
https://www.tagesspiegel.de/politik/neuverteilung-von-us-soldaten-in-europa-trump-erwaegt-verlegung-von-truppen-nach-polen-aus-deutschland/24450456.html
Und was haben die Russen für ein Gefühl?1. September 2019 um 07:59 Uhr #354199
Anonym@heiwu
[quote} Frieden mit der Putin-Diktatur zu fordern, mag richtig oder falsch sein, aber das angesichts des deutschen Überfalls auf Polen zu fordern (Hitler-Stalin-Pakt vergessend), hat einen ganz faulen Beigeschmack.[/quote]Den Hitler-Stalin-Pakt hat sicher keiner von #aufstehen vergessen, nur hat dieser eine Geschichte (Die Besetzung von russisch-sowjetischen Gebieten durch Polen 1920/21, Das Münchener Abkommen von 1938, Die Ablehnung einer gemeinsamen Politik gegen Hitlers Kriegsvorbereitung durch GB und Frankreich und auch die Weigerung der polnischen Pilsudski-Militärdikatur, 1939 sowjetischen Truppen Transit zur Unterstützung der tschechischen Regierung zu gewähren, ebenso wie die Weigerung Pilsudskis gemeinsam mit sowjetischen Truppen gegen den deutschen Überfall vorzugehen).
Geschichte ist eine komplexe Angelegenheit und gerade der Instrumentalisierung geschichtlicher Fakten für eine aktuelle militärische Eskalationspolitik muss entschieden entgegen getreten werden. Ebenso scheint mir der gängige populistische Verweis auf eine Putin-Diktatur wenig mit dem aktuellen Zustand in Russland zu tun zu haben. (Was nicht heißen soll, dass Putin ein Friedensengel ist)
Letztlich ist gegen diese, auch in deinem Statement hervorscheinende, Denkweise, mit propagandistischen Losungen a la „Putin-Diktatur“ und halbgaren historischen Fakten eine aktuelle geopolitische Expansionspolitik von Seiten der Nato aktuell zu begründen und zu legitimieren, das Friedensfrühstück gerichtet.
1. September 2019 um 11:34 Uhr #354213Ich kann fractus hier nur voll zustimmen. Lesen und nachlesen ist oft anstrengend und macht Mühe.
1. September 2019 um 12:22 Uhr #354230Dass Polen in EU und NATO ist und die Ukraine mit der EU ein Assoziierungsabkommen hat, liegt vielleicht gar nicht so sehr an einer Obsession Washingtoner Eliten mit sibirischen Gasfeldern, sondern eher daran, dass die Leute in Warschau vor 30 Jahren aus irgendwelchen Gründen lieber so leben wollten wie in Paris und Amsterdam als so wie in Moskau und Leningrad, und dass heutzutage die meisten Leute in Kiew lieber leben wollen wie in Prag und Warschau als so wie in Moskau und Sankt Petersburg.
1. September 2019 um 13:29 Uhr #354238Ich empfehle das Buch Zbigniew Brzeziński „Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft“
Man solte sich von der Vorstellung lösen, dass das was fürs Volk verkündet wird, irgendetwas mit dem zu tun hat, woran hinter den Kulissen gearbeitet wird.1. September 2019 um 13:31 Uhr #354239Ja, diese geopolitische Expansion der Nato verstehe ich als Argument auch nicht.
Die Länder wollen alle Teil der Nato sein, um aus dem Einflussbereich der „Sowjetunion“ raus zu kommen. Dass die Nato jetzt eine gemeinsame geopolitische Zielrichtung erfolgt, davon habe ich seit 25 Jahren nichts mehr gemerkt. Die Nato wird als geopolitischer Fakt wohl gewaltig überschätzt, was bei den Konflikten der „Natopartner“ doch sehr offensichtlich wird.1. September 2019 um 13:52 Uhr #354241„Die Nato wird als geopolitischer Fakt wohl gewaltig überschätzt“
Im Fall Jugoslawien wurde sie wohl nicht überschätzt.„Eine Umfrage des Kiev International Institute of Sociology (KIIS) weist einmal wieder darauf hin, dass die Machtinteressen von Regierungen nicht mit der Haltung der Bevölkerung übereinstimmen müssen, die sie, demokratisch oder nicht, vertreten. Während Militär und Medien gegen die russische Gefahr mobilisiert werden und die Ukraine als gefährdeter Vorposten der „Freiheit“ gilt, haben 48 Prozent der Ukrainer ein positives Bild von Russland, was strikt dem Bild entgegensteht, das pro-westliche Politiker zeichnen. Nur 32 Prozent haben eine negative Einstellung gegenüber Russland, erstaunliche 14 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.“
https://www.heise.de/tp/features/Umfrage-Mehr-Ukrainer-wuenschen-freundschaftliche-Beziehungen-mit-Russland-4189406.htmlZweifelt noch jemand an gelenkten Massenmedien?
1. September 2019 um 14:21 Uhr #354243Zweifelt noch jemand an gelenkten Massenmedien?
Ja, ich.Im Gegensatz zu Dir habe ich nämlich noch nicht vergessen, wie das war.
1. September 2019 um 14:30 Uhr #354244„Die Nato wird als geopolitischer Fakt wohl gewaltig überschätzt“
Im Fall Jugoslawien wurde sie wohl nicht überschätzt.Was willst du damit genau sagen?
In Jugoslawien sind aus nationalistischen Konflikten heraus diverse Bürgerkriege entflammt.
In der Spätphase dieses Gesamtkonfliktes haben mehrere Länder innerhalb ihrer politischen Systematik (in Deutschland hat der Bundestag für den Einsatz gestimmt) sich dafür entschieden unter der Koordination der Nato dort einzugreifen. Ob Bombenangriffe auf die Infrastruktur Serbiens nun das geeignetste Mittel waren um die Souveränität des Kosovo zu gewährleisten, darf man fragen. Aber es gibt einen Unterschied zwischen taktisch und strategisch. Hast du hier nicht mal Clausewitz zitiert?1. September 2019 um 15:34 Uhr #354248
AnonymIn Jugoslawien sind aus nationalistischen Konflikten heraus diverse Bürgerkriege entflammt.
In Jugoslawien hat sich die jeweilige Nomenklatura das Nationaleigentum unter den Nagel gerissen.
Insbesondere mit bundesdeutscher Hilfe (Genscher, Kinkel) wurde hier von der lokalen slowenischen und kroatischen Nomenklatura die Nationalistische Karte gespielt um nicht mit der jugoslawischen Nomenklatura aus Belgrad den Landesreichtum teilen zu müssen.Der Nato (speziell der EU) waren diverse schwache Kleinstaaten allemal lieber als ein lebensfähiger, stäkkerer multinationaler Staat. Deswegen hat die BRD mit der Anerkennung Kroatiens und Sloweniens zur Unzeit Öl ins Feuer geliefert und durch ihre frühzeitige Waffenhilfe die kroatische Armee erst schlagkräftig im nationalistisch angeheizten „Bürger“krieg gemacht. Es waren Panzer aus der Bundesrepublik, die Dubrovnik für Kroatien erobert haben.
1. September 2019 um 15:36 Uhr #354249
Anonymum die Souveränität des Kosovo zu gewährleisten
Die Installation eines EU-Protekorates im Kosovo, euphemistisch als Souveränität des Kosovos verkauft, war nur unter dem Bruch des Völkerrechtes und durch einen Aggressionskrieg gegen Restjugoslawien (Serbien) zu haben.
1. September 2019 um 15:40 Uhr #354250Vielleicht gibt es ja auch in Deutschland eine Menge Leute, die eine positive Einstellung zu Russland haben, etwa zu seinen Menschen und ihren Leistungen, die aber trotzdem wissen, dass es sich in den mittelosteuropäischen EU-Ländern deutlich besser lebt als in Russland, und die beispielsweise lieber von einer – horribile dictu – Physikerin regiert werden möchten als von einem Geheimdienstmenschen.
1. September 2019 um 15:59 Uhr #354253
Anonymdie beispielsweise lieber von einer – horribile dictu – Physikerin regiert werden möchten als von einem Geheimdienstmenschen.
Ich ziehe Regierungen vor, die ihre Soldaten nicht weltweit in Kriege wie in Afghanistan, Serbien/Kosovo, Mali, Irak schicken. Regierungen, in denen zu den Aufgaben des Militärs nicht die gewaltsame Durchsetzung von weltweiten Profiten für die Superreichen, verbrämt als Marktzugang und die weltweite Durchsetzung kapitalistischer Wirtschaftsstrukturen sowie die gewaltsame Rohstoffsicherung gehören. Alles zu finden im Weißbuch des sogenannten „Verteidigungs“-ministeriums der Bundesrepublik.
1. September 2019 um 16:06 Uhr #354256“ dass es sich in den mittelosteuropäischen EU-Ländern deutlich besser lebt als in Russland“
In der Ukraine wurde gerade ein korruptes Oligarchensystem abgewählt.
Ein System, welches mit Hilfe von Faschisten an die Macht gekommen war, die von der EU hofiert wurden.
1. September 2019 um 17:06 Uhr #354274Sehr viele gute Wahrheiten, vor allem auch nicht zu vergessen, daß das pilsudski-Regime ja den Ersten Weltkrieg gegen Sowjetrussland weiterführte… Da war doch dann die geheimpaktkarte vorprogrammiert, wie auch der Hass auf die polnische Klerikalaristokratie.
Und nein, gerade einer Bundesrepublik D hätte es im Ergebnis des 2. Weltkriegs(!) gut zu gesicht gestanden, endlich mal aus dieser Macht- und Möchtegernspirale auszusteigen und eine wirkliche Neutralität wie Schweiz und Österreich zu leben. Stattdessen stimmen Grüne(!!!) für einen Krieg in Jugoslawien und andere Koalitionspartner der Schwarzen Blocks im bundestag für Krieg in Afgh und Mali. Hoffentlich kommt es nicht wie bei Rommel.
Heute haben die Jungs alle Rechte der Dienstverweigerung, nur Idioten lassen sich für die Berliner umbringen. Was wäre denn, wenn keiner hinginge???1. September 2019 um 17:10 Uhr #354275Farbspektrum hat auf das Argument geantwortet, dass es zur Erklärung der Maidan-Wende zum Westen keiner geheimen Nato-Strategie bedarf, weil sich die Ukrainer davon mehr versprechen konnten als von einer Partnerschaft mit Russland. Dass es jetzt einen demokratischen Regierungswechsel gegeben hat, weil die Regierung Poroschenko gesellschaftspolitisch wenig oder nichts voran gebracht hat, spricht überhaupt nicht gegen das Argument. Eher im Gegenteil: In Russland hat es noch keinen demokratischen Machtwechsel gegeben.
1. September 2019 um 18:25 Uhr #354296Hei- wu schrieb: Frieden mit Diktatoren niemals!
In der DDR sprachen wir immer von friedlicher Koexistenz. Ich möchte Frieden so definieren, dass Gegensätzlichkeiten niemals kriegerisch gelöst werden dürfen. PAX OPTIMA RERUM- wirklich!! Nur so!!
- Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahren, 7 Monaten von Elfriede. Grund: 2dürfen" zugesetzt
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