Militaria-Messe: LINKE fordern Absage

Erst gestern war öffentlich bekannt geworden, dass die Halle Messe GmbH im Oktober eine Waffen- und Militariamesse plant. Diese war in den Jahren zuvor eigentlich stets in Kassel ausgerichtet worden, dann aber aufgrund der lautgewordenen Kritik wegen des rechtsextrem motiviertem Mordes am CDU-Politiker Walter Lübcke im Frühjahr abgesagt worden.

HalleSpektrum berichtete gestern außerdem darüber, dass die Halle Messe GmbH über das geplante Event bisher schweigt und im öffentlichen Veranstaltungskalender kein Wort über die Messe verliert.

Heute nun erklärten die Hallenser Bundestagsabgeordnete Dr. Petra Sitte und die Landtagsabgeordnete Henriette Quade von der Linkspartei: „Dass in Halle eine Messe stattfinden soll, bei der Waffen, Militaria und auch Nazidevotionalien gezeigt und vertrieben werden, ist schlichtweg unerträglich. Der Halle Messe GmbH scheint die Brisanz ja durchaus bewusst zu sein. Das mit Verweis auf den Anschlag vom 9. Oktober 2019 dieses Event einfach um ein paar Tage verschoben werden soll, ist an Zynismus kaum zu überbieten und inakzeptabel.“

Auch wenn viele Befürworter solcher Messen etwas anderes behaupten, aber bei solchen Veranstaltungen werden Waffen als normaler und erstrebenswerter Bestandteil des Alltags dargestellt und vertrieben, NS-Orden und Devotionalien verbreitet und ausgestellt und nicht selten auch verbotene Symbole, wie z.B. bestimmte Runen, zur Schau gestellt. Das hat Anziehungskraft auf alte und neue Nazis und Geschichtsrevisionisten und kann als Freiraum für eben diese Leute genutzt werden. Aus gutem Grund ist die Messe am bisherigen Veranstaltungsort Kassel, wo sie noch „Waffenbörse Kassel“ hieß, immer wieder kritisiert worden.

Die Linke machte deshalb klar: „Der problematische Charakter dieser Veranstaltung hängt nicht vom Datum ab! Nicht nur mit Verweis auf den Anschlag vom 9. Oktober gibt es aus unserer Sicht nur eine richtige Entscheidung: Diese Messe muss abgesagt werden!“