Skandal: Bekommt Halle (Saale) nun die unter Rechtsextremisten beliebte Waffenbörse?

18. August 2021 | Politik | 13 Kommentare

Alarmierendes berichtet heute erstmals die BILD-Zeitung in ihrer regionalen Sektion zu Sachsen-Anhalt. Demnach soll zwischen dem 14. bis 17. Oktober 2021 die sogenannte Internationale Sammlermesse Halle/Saale (ISM) auf dem 12.000 Quadratmeter großen Messegelände der MESSE HALLE stattfinden.

Hinter dem scheinbar so harmlosen Namen IMS versteckt sich allerdings eine Veranstaltung für Waffensammler und Sammler militärhistorischer Antiquitäten, die sich insbesondere bei Rechtsradikalen äußerster Beliebtheit erfreut und mit knapp 20.000 Besuchern in der Vergangenheit die größte Waffenbörse in Deutschland darstellte.

Bis vor wenigen Monaten war die Ausstellung noch unter dem Namen WBK International Waffenbörse Kassel bekannt gewesen. Nachdem sie in der Vergangenheit jedoch immer wieder ein zweifelhaftes Licht auf ihren Veranstaltungsort geworfen hatte und außerdem harsche Kritik aufgrund des Mordes am CDU-Politiker Walter Lübcke durch einen Rechtsextremen aufgekommen war, wurde ihr nach längerem Rechtsstreit im Frühjahr dieses Jahres vom Stadtrat in Kassel endgültig ein Veranstaltungsverbot erteilt.

Der Organisator der Waffenmesse, der in dem Milieu bestens bekannte Wolf Krey, benannte seine Messe deshalb kurzerhand um: Nun soll sie ISM HALLE/Saale heißen und aller Voraussicht nach im Herbst 2021 stattfinden.

Und noch ein weiterer Skandal scheint sich daraus zu ergeben: 

Während die Messe im Milieu der Waffenvernarrten und Kriegsgerätliebhaber inzwischen vielerorts bepriesen und für Halle (Saale) angekündigt wird, hüllt sich die HALLE MESSE GmbH selbst in eisernes Schweigen. Im öffentlich einsehbaren Veranstaltungskalender werden nämlich nur die Tattoo CONVENTION Ende September und dann Ende Oktober der Oldtimer- und Teilemarkt OLDTEMA 2021 angekündigt. Von einer ISM Halle/Saale ist hingegen nirgendwo etwas zu lesen.

Derweil kündigt der Veranstalter Wolf Krey auf der Waffenbörsen-Website jedoch an, die eigentlich für Anfang Oktober geplante Messe lediglich um eine Woche verschoben haben zu müssen, da sich in Halle schließlich der Anschlag auf die Synagoge und die anschließende Ermordung zweier Personen zum zweiten Mal jähre.

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