Skip to content
HalleSpektrum.de – Onlinemagazin aus Halle (Saale) Logo

Grüne Spaghetti mit Porzellanblüte?

Vom Flur erschallte lauter Gesang: „ … was brauch’ ich rote Rosen, was brauch’ ich … “ Der 3. Untersekretär der Pflanzenabteilung schrak zusammen – Heino. Gerade erst wieder „im Amt“ konnte dieser das Provozieren nicht lassen. In der Hoffnung weiteren Ärger verhindern zu können, sprang er auf und eilte in das neueingerichtete Dachbüro des Praktikanten, in das dieser nach der Mittagspause gerade zurückkehrte.

Wie er sich nun anhören musste, hatte Heino nicht der Hafer gestochen, sondern ein halbstündiger Monolog des Chefs über Rosen und Mohn, der die ganze Pause gefüllt hatte und keinen Raum für sonstigen Austausch gelassen hatte. Dabei hatte es unter Heinos Nägeln gebrannt, von den grünen Algenspaghettis zu erzählen, die er gestern von seinem Pizzaservice bekommen hatte. Diese hatten nämlich extrem an die Pflanze erinnert, die er von der Per­sonal­referentin zum „Einzug“ in sein helles aber nun „unsonniges“, kühles Einzel- und „Fernab“-Büro aus deren Fundus bekommen hatte und die sie wohl vor ein paar Jahren „einfach bei Ikea“ gekauft hatte (oder war es nur die Ampel gewesen?).

Unser 3. Untersekretär befand, dass die Geschichte bizarr genug für ein Pflanzenrätsel wäre (und insgeheim, dass Pflanzenfamilie und Vorbesitzerin zumindest formal gut zusammenpassten) und machte schnell noch ein paar Fotos.

 

Aber Vorsicht: Auch wenn das Gewächs hier so appetitlich angerichtet auf dem Teller präsentiert wird: Die Pflanze ist giftig und keinesfalls zum Verzehr geeignet !

Und was sagt/schreibt nun die geschätzte Leserschaft dazu?

F.H.

Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Wildkraut zum Aromatisieren und gegen Fieber“): Mädesüß, Filipendula ulmaria.

Gesucht war das Mädesüß, Filipendula ulmaria. Den lateinischen Namen Filipendula ulmaria trägt das Echte Mädesüß erst seit neuerer Zeit. Ursprünglich hieß die Pflanze Spiraea ulmaria und wurde den Spiersträuchern zugeordnet. Doch die alte Bezeichnung lebt heute noch auf ganz prominente Weise fort. Denn kein geringerer als  der Medikamentenname „A-spir-in“ leitet sich von „Spir-aea“ ab. Das berühmte Acetylsalicylsäure-Präparat wurde im Jahr 1899 nicht ohne Grund nach dieser Pflanze benannt. Im Mädesüß hatte man nämlich zuvor Salicylsäureverbindungen entdeckt (ähnlich dem Salicin in der Weidenrinde). Das „A“ im „A-spirin“ bringt zum Ausdruck, dass der synthetischen Salicylsäure in diesem bekannten Schmerzmittel noch eine Acetylgruppe beigefügt wurde. 

(Hans Ferenz)

 

Pflanze verpasst? Alle vergangenen Pflanzenrätsel, Woche für Woche, seit Juni 2016, findet Ihr hier in unserem Archiv:

Pflanze der Woche: Wildkraut zum Aromatisieren und gegen Fieber

5 comments on “Grüne Spaghetti mit Porzellanblüte?”

  1. Der F.H. is awwer eener… der gann een Zimmt machen, dass mr dengkt, s’sinn zwee ‚e (zwee Flanzn..)Hoya is mr zeerscht einjefalln, das is for die, die immer so off schlau machen wolln…., Schnauze. al Bei mir gwillt das ratz, fatz, eenfach so ausn Gobbe,
    wenn’ichs brauche…
    Hammer duhn mr se nich mehr. Die vrschtand zejaar
    unser scheenes Hallisch. Der hawwich mah laud jesacht: “ Rechne nach, wieviel Jahre de hier schon schtehst! Un wenn de dies Jahr nich bliehst, denn…fliechste raus!“ Hat se jemacht. Awwer von den Blieden, die riechen wie Russsen- Barföng, nee, kemmt so e Saft raus, gläwrich, un denn alles off de Erde, Gobb odder Debbch (Teppich!!)
    Die grien Schbageddis dacht’Cch erscht, ’swärn Aljen, nee, sinn se nich, die jeheern zu der Hoya. Herzglückoside ( Herz licht off dr Seide, Glücksjefiehle jibbts ooch im Herzn. Wann wur schreiden seid an seide, wejen side??? Wer weeß …)
    Wieso’n eijendlich, hä? Wenn DER (Ferenzchen) so um de Egke dengkt, muss’ch das doch ooch derfen, wa?
    Odder nich?) Manches hädde sich schbarn genn mit dem Mohn nämich, genn’ich echd nich, das Lied, mir hamm von „giehln Wein“ jesung als Ossis). MIR hamm je nie Wesden gucken genn, wejen dem Helbter Berch dichte bei. Jab ’n Wesden bei uns jar nich.
    Ich fasse gorz zesamm, kammer ooch sachen: Rebbedietzjo est mater schtudjorum, wahr hei-wu, das is ladeinisch off hallisch. Echt jezz. Maul.

    Es handelt sich um die Porzellanblume ( Hoya), die zu erraten war, nicht wahr?

  2. Alle Achtung, @Elfriede. Ich durfte als Redaktionsmitglied das Rätsel zur Probe knacken, und hatte schon meine argen Schwierigkeiten. Die fünfzähligen Blüten führten mich auf den Irrweg der Nachtschattengewächse, und dann die Irrlichter, die der Autor F.H. (nein, nicht Ferenz) mit Rosen und Mohn gesetzt hatte.. .
    Gut gemacht, @Elfriede.

  3. Wejen den Gommas un dem „Und“ in dr Nähe, da hamm’se gerzlich e Jrundjesezz in dr Grammadick, jenauer Inderbunktsjohn, umjeschubbt, miss mr mah driwwer reden, awwer nich hier, weeßte. ’s mr erscht hinderher offjefalln, gonntes awwer nich hinderher drzu schreim, weil widder de Berichtjunksfunktsjohn fehlt. Sache das mah dr Redaktsjohn, wenn’er eich seht.

  4. Porzellanblume ist aber nicht Porzellanblume – ich hatte mal eine, die die Sommernächte beduftete oder genauer gesagt belastete – die hatte aber eher „normale“ Blätter.

Schreibe einen Kommentar