Startseite Foren Halle (Saale) Gimritzer Damm: Bauarbeiten für neuen Schutzdamm haben begonnen

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  • #127191

    @Kenno: nur wann? In Bezug auf den Deich-Neubau wird immer wieder – zurecht! – der dringende Handlungsbedarf erwähnt. Letztendlich soll dieser auch eine – in meinen Augen – nicht ausgewogene Planung rechtfertigen. Selbst wenn am Ende der Deich in seiner jetzt geplanten Variante („krumme“ Deichlinie) zeitnah umgesetzt sein sollte, sehe ich noch lange keine rasche Konzeptionierung für die übrigen Stadtteile.
    Nun darf der Mangel des Einen (Gesamtkonzept/Hochwasserschutz für andere Stadtteile) natürlich nicht die Legitimation des Anderen (Deichbau) in Frage stellen. Nur darf eben der mit dem Deichbau einhergehende Verlust, nicht unter den Tisch fallen. Hier handelt der LHW in beiden Ansätzen bisher kontraproduktiv.

    #127203

    @Psychofred
    Wenn der Einsatz des Gelds keinen Nutzen bzw. Mehrwert bringt, ist es rausgeschmissen. In dem Fall kann es für andere Zwecke sinnvoller eingesetzt werden. Ein Nutzen wäre ein niedrigerer Wasserstand in der Altstadt. Der wird aber aus bekannten Gründen durch eine Umverlegung nicht erreicht.
    Im übrigen ist „es ist genug Geld da“ eine Mär. Jeder Cent muss erwirtschaftet werden und kann nur einmal ausgegeben werden. Komisch, dass diese Erkenntnis heutzutage verlorengegangen zu sein scheint.

    #127204

    @Halleandersaale,
    es ist ja nicht so, dass der LHW den Rententionsraumverlust nicht ausgleicht.Er hat jetzt die Deichlinie nochmals verändert und bringt, wie du gelesen hast, im Nahbereich einen Geländeabtrag und wird diese Erdmassen für die Aufschüttung auf den Festplatz verwenden. Mehr kann man jetzt für das nur 3,5 Mio €-Projekt nicht verlangen.
    Für die weitere Wiedergewinnung von Retentionsräumen im Stadtgebiet ist die Stadtverwaltung von Halle zuständig. Vorschläge dafür und wie sie zeitnah umgesetzt werden können, haben @Schulze und ich am Beispiel Hannover aufgezeigt, wo es mit dem 30 Mio-€ Projekt „Ihme-Abgrabung“ der Stadt gelungen ist, durch Abholzung, Tieferlegung und Wiederaufforstung eines Auengebietes Retentionsraum für den Fluß zu gewinnen und den Wasserspiegel bei ähnlichen Wassermengen, wie in der Saale ( 900 m3/s), für einen Zeitraum von ca. 1 Minute eine Wasserspiegelabsenkung der Flutwelle von bis zu 39 cm zu realisieren.

    #127212

    @Kenno: der durch den Geländeabtrag herbeigeführte Ausgleich klingt im Grunde erstmal gut. Liest sich dann aber ernüchternd:

    „Nachteilig bei Variante 4 (Vorzugsvariante) ist ein dauerhafter Verlust von Retentionsraum (-109.800m³; im Saldo -104.100m³ bei HQ100(neu)). Durch die Abtragung einer Altanschüttung im Deichvorland wurde bereits eine Verbesserung um 5.700m³ eingeplant, d.h. zusätzlicher Retentionsraum dieser Größenordnung soll dort geschaffen werden. […] Von einer Zerstörung von Rückhalteflächen muss danach dem Grunde nach ausgegangen werden.“

    Diese Abtragung als Ausgleich für zerstörten Retentionsraum zu veranschlagen, halte ich für reine Beschönigung. Das Argument, dass man diese Abtragung natürlich auch bei einer anderen Deichvariante umsetzen könnte (und müsste) und damit sogar zusätzlich Retentionsraum schaffen würde (also ein Plus an Retentionsraum unterm Strich stehen hätte), würde den Verfechtern der geraden Deichlinie doch auch Niemand als stichhaltig abnehmen.

    Ich denke, da kann und muss man doch deutlich mehr bei diesem 3,5 Mio.€ teuren Projekt erwarten…

    #127213

    Stimmt.

    #127214

    „Das Argument, dass man diese Abtragung natürlich auch bei einer anderen Deichvariante umsetzen könnte (und müsste)… „

    Diese Aussage ist deutlicher Ausdruck für den Realitätsverlust einiger Teilnehmer hier. Es MUSS überhaupt nichts abgetragen werden! Bezahlbar MUSS es sein. Aufwand MUSS gegen Nutzen abgewogen werden. Retentionsraum um jeden Preis? Das geht eben nicht. Wenn der kostenaufwändigere Deichverlauf realisiert werden soll, kann es sein, dass man (aus Kostengründen) eben auf den Luxus des Abtragens verzichtet.

    #127217

    @micha06de: Der kostenaufwändigere Deich ist aber der gekrümmte Deichverlauf, dies ist ja nun die Aussage des LHW selbst! Die willst Du wiederum nicht akzeptieren, weil Du anderer Meinung bist. Fakt ist aber, dass genau dies die Aussage des LHW ist.

    #127221

    @feldstudien
    Die Aussage kam bei der Veranstaltung am 02.04. von einen Vertreter des LHW. Das war aber ein wenig überlegter Schnellschuss, die einzige Begründung war: Der andere Verlauf ist billiger weil kürzer.

    Andere Fakten, wie Baugrund, Herstellung der Baufreiheit, Umverlegung der Hochdruckgasleitungen und anderer Leitungen, Planungsaufwand, etc.; hatte er wohl dabei nicht im Kopf. An anderer Stelle war inzwischen zu hören (an die Quelle kann ich mich nicht mehr erinnern), dass die Variante entlang der alten Deichline teuer ist. Man kann doch nicht etwas (fragwürdiges und von mehreren Seiten angezweifeltes) ohne es zu hinterfragen ständig wiederholen, nur weil es die eigene Argumentation stützt.

    #127229

    Diese Abtragung als Ausgleich für zerstörten Retentionsraum zu veranschlagen, halte ich für reine Beschönigung.
    Ich denke, da kann und muss man doch deutlich mehr bei diesem 3,5 Mio.€ teuren Projekt erwarten…

    Du legst mir was in den Mund. Ich habe nie von einem vollständigen Ausgleich zerstörter Retentionsflächen gesprochen und habe deshalb auch keine Zahlen genannt.Das Zitat vom LHW habe ich nie so gesehen und gelesen.
    Retentionsraum der Saale wurde übrigens im Laufe der letzten 100 Jahre zerstört und jetzt muß die Stadtverwaltung endlich als Lehre aus dem letzten Hochwasser umdenken und sich diesen Retentionsraum wieder zurückholen.
    Das ist nach der Ertüchtigung der größten Schwachstelle im Hochwasserschutz, dem schnellen Neubau des Gimritzer Damms, eine der wichtigsten weiteren Baumaßnahmen im technischen Hochwasserschutz der Stadt Halle.

    #127234

    <div class=“d4p-bbt-quote-title“>halleandersaale schrieb:</div>
    Diese Abtragung als Ausgleich für zerstörten Retentionsraum zu veranschlagen, halte ich für reine Beschönigung.
    Ich denke, da kann und muss man doch deutlich mehr bei diesem 3,5 Mio.€ teuren Projekt erwarten…

    Du legst mir was in den Mund. Ich habe nie von einem vollständigen Ausgleich zerstörter Retentionsflächen gesprochen und habe deshalb auch keine Zahlen genannt.

    Das habe ich auch nicht behauptet: ich spreche davon, dass man überhaupt eine in meinen Augen „so oder so“ notwendige Aufgabe – nämlich das Abtragen der Erhöhung – als Ausgleichsmaßnahme (egal wieviel Prozent) verkauft. Dass diese dann auch nur so gering ausfällt, ist nebensächlich, aber karikiert den Sachverhalt schon irgendwie 😉


    @micha06de
    : natürlich muss nix. Aber im Zuge einer sinnvollen Auseinandersetzung mit dem Thema Hochwasser wäre das eine anzuratende Maßnahme. „müsste“ impliziert für mich nicht dasselbe wie „muss“, aber das können wir ja unterschiedlich sehen 😉 Du verstehst doch aber sicher, was ich damit zum Ausdruck bringen wollte, oder? Manchmal ist es eben schwer, eine Diskussion nur in Schriftform zu führen…

    #128311

    Das Ringen um den Deich geht jetzt in die finale Phase. Wie wir eher zufällig erfahren haben, hat das Landesverwaltungsamt am 24. November 2011 mit einer Anzeige in der MZ die Plangenehmigung veröffentlicht. Klagen müssen also bis zum 24. Dezember 2014 beim Verwaltungsgericht, Thüringer Straße 16, 06112 Halle eingereicht werden.

    Klagen sind vermutlich nur möglich, wenn zuvor ein Widerspruch (bis 26. Januar 2014) eingereicht wurde. Diesen Widerspruch haben auch die Unterzeichner der Onlinepetition „Deichbau ja. Aber ohne Verlust von Überschwemmungsflächen…“ geleistet. In der Plangenehmigung wurden die Bürger und Bürgerinnen entsprechend gewürdigt [https://www.openpetition.de/petition/online/deichbau-in-halle-ja-aber-ohne-verlust-von-ueberschwemmungsflaechen-und-gefaehrdung-von-buergern]. Wer sich Sicherheit verschaffen möchte, ob er zu den Unterzeichnern dieser Petition gehört, kann gerne bei der ig_hochwasserschutz@t-online.de nachfragen. Eine Klage ist beim Verwaltungsgericht auch ohne Anwalt möglich.

    Für die Opfer des Hochwassers 2013 in Halle und der künftige Opfer der Deichbauaktionen gilt leider nicht das Friedensgebot zu Weihnachten.

    #128327

    Wieso eher zufällig? Lest ihr denn keine Zeitung? Wer lesen kann…

    Mußt ihr mal die Funktion des Pressereferenten aufwerten. Sowas darf doch nicht so einfach verloren gehen.

    Macht doch einfach eine Vereinigung der Verfolgten von Deichbauaktionen auf… vielleicht gibt es sogar Unterstützung vom Bund.?

    #128331

    @Schulze: Ich habe Dich auch lieb…

    #128342

    Wie wir eher zufällig erfahren haben, hat das Landesverwaltungsamt am 24. November 2011 mit einer Anzeige in der MZ die Plangenehmigung veröffentlicht.

    Wie denn sonst? Hausbesuch?

    #128370

    Amtsblatt, das es die Stadt Halle betrifft!
    Ist glaube ich, zulässig, da ortsüblich.

    #128372

    Ein Hochwasserschutzkonzept, erstellt durch die Stadt Halle. Na hoffentlich hält sich das Hochwasser dann auch an die Stadtgrenzen, muss die Stadt dann auch von Vattenfall die Talsperren übernehmen, die würden gut zur HWS passen. Gibt dann sicher Fördermittel vom Bund für die Bundeswasserstrasse!, die Uferbereiche würden sich dann auch für Windkraftanlagen eignen.
    Das wäre dann ein tolles Konzept.
    Und wenn wir dann die Elster Saale Aue auskoffern, hat auch die Retentionseele ihre Ruh!

    #128400

    @micha06de: Der kostenaufwändigere Deich ist aber der gekrümmte Deichverlauf, dies ist ja nun die Aussage des LHW selbst! Die willst Du wiederum nicht akzeptieren, weil Du anderer Meinung bist. Fakt ist aber, dass genau dies die Aussage des LHW ist.

    Die Materialkosten bestimmt, der Rest wurde mehrfach erwähnt. Das Projekt mit der geraden Linie ist in der Gesamtheit teurer und nicht möglich solange die Eissporthalle noch steht. Diese steht auch noch bis die Betreiber Rechtssicherheit haben.

    Das Ringen um den Deich geht jetzt in die finale Phase. Wie wir eher zufällig erfahren haben, hat das Landesverwaltungsamt am 24. November 2011 mit einer Anzeige in der MZ die Plangenehmigung veröffentlicht. Klagen müssen also bis zum 24. Dezember 2014 beim Verwaltungsgericht, Thüringer Straße 16, 06112 Halle eingereicht werden.

    Na dann liebe IG statt Weihnachtsshopping brav die Klagen schreiben.

    Wenn das Jahr stimmt, dann wäre es aber sehr komisch mit der Plangenehmigung, ich dachte da gab es nie was. Und der OB hat den Deichverlauf hin gezaubert.

    #128404

    Die Ankündigung stand bisher nicht im Amtsblatt des Landesverwaltungsamtes. Das erscheint erst Mitte nächster Woche. Stattdessen veröffentlichte das Amt die Ankündigung der Plangenehmigung im Anzeigenteil einer Zeitung, die vermutlich nicht mehr von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Da sich die Veröffentlichung im Amtsblatt auf einen späteren Zeitpunkt bezieht als in der MZ, kommt es wie immer in der Angelegenheit zu einem taktischen Verwirrspiel, damit möglichst wenig Menschen ihre Rechte ergreifen können. Daher ist es am sichersten, die Klage bis zum 19. Dezember 2014 einzureichen.

    #128409

    Breite Öffentlichkeit kann man mit dieser Auflagenhöhe schon hergestellt haben, wer es nicht liest, ist selbst schuld…

    #128417

    Wie wir eher zufällig erfahren haben, hat das Landesverwaltungsamt am 24. November 2011 mit einer Anzeige in der MZ die Plangenehmigung veröffentlicht.

    24.November 2011! Da hat sich aber jemand viel Zeit gelassen. Noch niemand das Bauschild am Neubaustandort gesehen? Da steht doch alles drauf.

    #128424

    @Frank: während der Bauarbeiten gab es kein Baustellenschild. Nicht mal so ein A4-Zettel mit rotem Punkt. Nach vorläufigem Ende der Baumaßnahmen habt Ihr ein Bauschild hingestellt. Beeindruckend.

    Du siehst: ich kann auch Korinthen kacken.

    #128452

    @heiwu:Ehre wem Ehre gebührt.Das was Du als Bauarbeiten bezeichnest, waren die Archäologen und nicht der LHW.Diese Zusammenhänge müsstest Du ja kennen.

    #128469

    Die Archis habt Ihr aber beauftragt, und den ganzen Schrappels wieder durch die STE zuschieben lassen, das ward ihr doch, oder ?
    Mit STE haben wir schon gesprochen.

    Mal ehrlich eine Frage, @Frank: Hältst Du uns Bürger eigentlich wirklich für blöd?

    #128472

    So mancher, der oberflächlich betrachtet zunächst als Gentleman erscheint, verliert schnell die Contenance, wenn er seinen Willen nicht durchsetzen kann.

    #128477

    Dass Wiegand den Deichverlauf am heimischem Küchentisch gemalt hätte, behauptet niemand. Wer aufmerksam den gesamten Deichthread verfolgt hat, weiß auch, was zwischen 2011 und 2014 geschah. Späteinsteiger wie @farbspektrum haben da etwas Nachholbedatf.

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