Meilenstein für Strukturwandel: Förderung des TDG-Bündnisses in Höhe von 7 Millionen Euro

8. März 2022 | Bildung und Wissenschaft, Wirtschaft | Keine Kommentare

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bestätigt die „Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung (TDG)“ als Zentrum für digitale Pflegeinnovation und fördert das Bündnis unter Leitung der Universitätsmedizin Halle mit weiteren sieben Millionen Euro bis 2025.

Genutzt werden soll das Geld etwa zur Umsetzung von zehn bis zwölf zusätzlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten, die die gesundheitliche und pflegerische Versorgungssituation in Deutschland mittels digitaler Lösungen verbessern, so die Stabsstelle für Presse und Unternehmenskommunikation der Universitätsmedizin Halle (Saale) heute.

Das Besondere dabei: Eingereicht werden können Projekte unter anderem von Vereinen und Verbänden, Firmen, Krankenkassen oder auch anderen Hochschulen. Insgesamt werden bis Ende 2025 auch mit Beteiligung der Unternehmen rund 25 Millionen Euro für innovative Forschungsvorhaben – vor allem im südlichen Sachsen-Anhalt – investiert.

„Die Entscheidung des BMBF zeigt, dass die Universitätsmedizin Halle mit der TDG bereits in der ersten Umsetzungsphase überzeugen konnte. Die Weiterförderung bestätigt den erfolgreichen Kurs der Medizinischen Fakultät Halle, im Themenfeld der digitalisierten Gesundheitsversorgung mit wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Innovationen den Strukturwandel in der Region aktiv zu gestalten.“, erklärte Prof. Dr. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät Halle, hierzu.

Das Bündnismanagement unter Leitung von Dr. Karsten Schwarz von der Universitätsmedizin Halle hat in den vergangenen zwei Jahren Forschungs- und Entwicklungsarbeit in Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt, die alle Teilschritte von der kreativen Idee bis zur Verhandlung mit Krankenkassen hinsichtlich der Finanzierung einer Innovation in der Anwendung abdeckt. „Das hat die Gutachterinnen und Gutachter überzeugt. Die positive Evaluation seitens des BMBF und der zusätzliche finanzielle Spielraum machen unser Bündnis der Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung mit mehr als 100 regionalen Forschungs- und Entwicklungspartnern zum bundesweiten Anführer im Bereich Pflegeinnovationen.“, so der Pflegeforscher und TDG-Projektleiter Prof. Dr. Patrick Jahn von der Universitätsmedizin Halle. Die Vision der TDG sei es, eine Region, die durch die demografische Entwicklung besonders herausgefordert sei, zum Innovationsmotor für eine digitalisierte Gesundheitsversorgung – vor allem im Bereich der pflegerischen Versorgung – in Deutschland zu machen.

Schwerpunktmäßig sind in den vergangenen zwei Jahren 21 praxisorientierte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben angestoßen worden, an denen 41 Partnerinnen und Partner aus Wirtschaft, Wissen und Gesellschaft in enger Zusammenarbeit beteiligt sind. Ziel ist es, dass diese Vorhaben zu neuen Produkten und Dienstleistungen führen, die die Versorgungs- und Lebenssituation beispielsweise von älteren oder beeinträchtigten Menschen verbessern, so dass diese möglichst lange möglichst autonom in ihrem gewohnten Umfeld leben können. So wurden zum Beispiel Projekte zur Medikamentenlieferung per Drohne (Projekt „ADApp“), eine digitale Lösung zur Atemtherapie nach überstandener COVID-19-Erkrankung (Projekt „DigiVID19“), für virtuelle Lehr- und Lernszenarien in der Pflegeausbildung (Projekt „DigiCare“) oder zur Überleitung ins eigene Wohnumfeld im Rahmen einer Rehabilitation mithilfe einer virtuellen Begehung der Wohnung (Projekt „RehaTransHome“) umgesetzt.

Insgesamt 12,6 Millionen Euro sind über die TDG in die Projekte geflossen, davon waren gut acht Millionen Euro Fördermittel der TDG. Die Projektverantwortlichen der TDG begleiten eng durch die Förderlandschaft, das spiegelt sich darin wieder, dass 83 Prozent der Mitwirkenden Erstantragsteller in Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sind und des Weiteren rund 78 Prozent Start-Up-Beteiligung zu verzeichnen ist. Wichtige Kriterien für die Auswahl der Projekte sind, dass diese gute Erfolgsaussichten für eine praktische Umsetzung haben und konkrete gesellschaftliche Probleme in der Versorgungslandschaft angehen. Welche Projekte zur Umsetzung empfohlen werden, entscheidet letztlich ein unabhängiger Beirat.

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