Landwirte in Sachsen-Anhalt kämpfen mit existenziellen Herausforderungen

17. Januar 2024 | Wirtschaft | 2 Kommentare

In Sachsen-Anhalt steht die Landwirtschaft vor erheblichen Herausforderungen, die trotz verbesserter Ergebnisse im Wirtschaftsjahr 2021/2022 weiterhin anhalten. Die steigenden Kosten für Dünger, Futtermittel und Treibstoffe sowie zunehmende rechtliche Anforderungen setzen die Landwirte des Bundeslandes unter erheblichen Druck.

Die aktuellen Zahlen spiegeln die schwierige Lage wider: Besonders Milchviehbetriebe haben seit dem Auslaufen der Milchquote im Jahr 2015 mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Anzahl dieser Betriebe ist von über 650 im Jahr 2007 auf weniger als 500 im Jahr 2023 gesunken. Die Milchpreisschwankungen waren dabei ein entscheidender Faktor.

Ebenfalls alarmierend ist der Rückgang der im Land gehaltenen Schweine, der erstmals seit einem Jahrzehnt unter die Marke von einer Million Tiere gefallen ist. Auch die Bestände von Schafen und Rindern gehen weiter zurück. Seit 2013 sanken die Schafzahlen von 74.000 auf vorläufige 59.700 im Jahr 2024, während die Rinderbestände seit Ende 2020 konstant unter 300.000 liegen und weiter abnehmen.

Für das laufende Wirtschaftsjahr 2023/24 wird erwartet, dass die Unternehmen aufgrund gesunkener Preise für landwirtschaftliche Produkte mit weniger Einnahmen zu kämpfen haben werden. Sven Schulze, Wirtschafts- und Landwirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, unterstreicht die vielfältigen Probleme in der Landwirtschaft und appelliert an den Bund, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat bereits erste Schritte unternommen, um die Landwirte zu unterstützen. Dazu gehören die pünktliche Auszahlung der Schafsprämie und das Angebot von Praktikumsgutscheinen in den Grünen Berufen. Schulze fordert auf Europa- und Bundesebene, in den nächsten zwei Jahren keine zusätzlichen Belastungen für die Bauern einzuführen.

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Herausforderungen wie dem Klimawandel und dem internationalen Wettbewerb belasten wirtschaftliche Hintergründe, insbesondere durch den Ukraine-Krieg, sowie neue EU-Vorhaben die Landwirtschaft zusätzlich. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert hohe Investitionen in neue Lösungen, um die Zukunft der Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt zu sichern.

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