Auch für Sachsen-Anhalt fordert ver.di gerechte Lohnanpassungen

14. September 2023 | Wirtschaft | Keine Kommentare

In den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen brodelt es in den Tarifverhandlungen des Einzelhandels und Großhandels. Die Gewerkschaft ver.di hat nun klare Forderungen auf den Tisch gelegt, welche die Arbeitgeber bisher jedoch nicht in vollem Umfang akzeptieren.

Ver.di fordert Lohnerhöhungen und längere Tarifverträge im Einzelhandel

Im Einzelhandel haben die Gewerkschaftsvertreter eine Erhöhung von 2,50 Euro pro Stunde gefordert, was etwa 15% des Eckgehalts K2 Endstufe entspricht. Außerdem steht eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro und ein 12-monatiger Tarifvertrag auf ihrer Wunschliste. Die Ver.di-Forderungen zielen auch darauf ab, den Tarifvertrag allgemeinverbindlich zu machen.

Die Arbeitgeber hingegen bieten derzeit nur eine Erhöhung von 8,4% über einen Zeitraum von zwei Jahren an, aufgeteilt in zwei Schritte. Dieses Angebot hat die Gewerkschaft als unzureichend zurückgewiesen.

Im Großhandel in Sachsen-Anhalt: Ver.di fordert 13% mehr Lohn

Im Großhandel in Sachsen-Anhalt verlangt ver.di eine Lohnerhöhung von 13% oder mindestens 400 Euro pro Monat zusätzlich. Auch hier wird eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro und ein 12-monatiger Tarifvertrag gefordert. Die Arbeitgeber offerieren hingegen lediglich eine Erhöhung von 8% in zwei Schritten über zwei Jahre, wobei mehrere Nullmonate inbegriffen sind. Zusätzlich bieten sie zweimal eine 700 Euro Inflationsausgleichsprämie.

Kritik an den Arbeitgebern

Ronny Streich, Gewerkschaftssekretär bei ver.di in Sachsen-Anhalt Süd im Bereich Handel, hat das Verhalten der Arbeitgeber scharf kritisiert und als „Elend“ bezeichnet. Er betonte, dass die Streiks und der Protest der Beschäftigten angesichts der unzureichenden Angebote verständlich sind und so lange andauern werden, bis die Arbeitgeber bereit sind, ein akzeptables Verhandlungsangebot vorzulegen.

Die Tarifverhandlungen bleiben weiterhin ein heißes Thema in der Region, und die Zukunft wird zeigen, ob die Arbeitgeber den Forderungen der Gewerkschaft nachkommen und eine Einigung erzielt werden kann. Bis dahin bleibt der Druck auf beiden Seiten hoch, während die Beschäftigten für fairere Arbeitsbedingungen kämpfen.

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