Umstrittene Radweg-Pläne entlang der Saale gestoppt

Das große Vorhaben, für einen touristischen Radweg am Saaleufer in Wörmlitz zu sorgen, ist nun vorerst auf Eis gelegt. Denn die hallesche Stadtverwaltung hat die Planungen für den Saaleradwanderweg zwischen der Rabeninselbrücke und der Anglerstraße vor kurzem gestoppt. Ursprünglich sollte der neue Radweg den bisherigen Verlauf über den Böllberger Weg und Südstadtring ersetzen.

Die Entscheidung, das Projekt zu stoppen, kam nun nach einer kontroversen Diskussion, bei der sich insbesondere die Grünen im Stadtrat vehement gegen den geplanten Ausbau aussprachen. Allem voran die Errichtung einer 300 Meter langen Spundwand, die zur Umsetzung des Projekts notwendig gewesen wäre, stieß dabei auf heftige Kritik.

Bereits vor anderthalb Jahren hatte die Grünen-Fraktion einen Antrag im Stadtrat gestellt, die Planungen zu stoppen, der jedoch damals noch keine Mehrheit gefunden hatte. Auch der NABU RV Halle/Saalkreis appellierte in der Vergangenheit bereits mehrfach vergeblich an den Stadtrat,  den geplanten Ausbau zu beenden und die dafür veranschlagten 3 Millionen Euro stattdessen zur Verbesserung der Umweltsituation an der Saale insgesamt zu verwenden. In der RTL-Sendung „Mario Barth deckt auf“ war die Steuergeldverschwendung für das umstrittene Radwegeprojekt in diesem Zusammenhang thematisiert worden und hatte die Diskussion dann noch weiter entfacht (HalleSpektrum berichtete).

Wolfgang Aldag, Stadtrat und Landtagsabgeordneter der Grünen, begrüßte nach der späten Entscheidung der Stadtverwaltung diese nun aber ausdrücklich und erklärte: „Diese Entscheidung steht im Einklang mit unserem langjährigen Engagement für Naturschutz und den Erhalt der naturnahen Saaleuferlandschaft und ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Stadtentwicklung.“