Kontroverse Entscheidung: Georgien und Moldau als sichere Herkunftsstaaten eingestuft

31. August 2023 | Soziales | 7 Kommentare

Gestern hat das Bundeskabinett den Gesetzesentwurf des Bundesministeriums des Innern und für Heimat zur Einstufung Georgiens und der Republik Moldau als sichere Herkunftsstaaten verabschiedet. Diese Entscheidung stößt auf Kritik, da sie hinter dem einstimmigen Beschluss der Innenministerkonferenz (IMK) von Mitte Juni 2023 zurückbleibt. In diesem Beschluss wurden die Länder Georgien, Indien, Algerien, Marokko, Tunesien, Moldau und Armenien als sichere Herkunftsstaaten vorgeschlagen.

Sachsen-Anhalts Innenministerin Dr. Tamara Zieschang äußerte sich enttäuscht über die Entscheidung des Bundes und betonte, dass die heutige Maßnahme unzureichend sei. Sie betonte, dass es nicht darum gehe, Schutzsuchenden Hilfe zu verweigern, sondern darum, Maßnahmen gegen illegale Zuwanderung zu ergreifen.

Die IMK hatte sich darauf geeinigt, die Liste sicherer Herkunftsstaaten auszudehnen, um die Asylanträge aus diesen Ländern effizienter bearbeiten zu können. Die geringen Schutzquoten für Staatsangehörige dieser Länder waren ein Hauptargument für die Ausweitung der Liste.

Die Zugangszahlen von Asylsuchenden in Deutschland sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Für mehrere Länder, die derzeit nicht als sichere Herkunftsstaaten gelten, liegen die Gesamtschutzquoten nach der Prüfung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) seit Jahren kontinuierlich unter fünf Prozent. In einigen Fällen, wie beispielsweise Indien, beträgt die Schutzquote sogar lediglich 0,1 Prozent.

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