Matthias Brenner äußert sich zu Vorwürfen und macht Gesprächsangebot

5. Januar 2018 | Politik | 4 Kommentare

Am 16. Dezember 2017 fand am Steintor in Halle eine Pro-Palästina-Demonstration statt. Bei dieser Kundgebung war unter anderem auch die syrische Künstlerin Razan Afifi anwesend.

Afifi ist die Mitbegründerin des Integrationsvereins „Arabische Oase“. Entgegen der Aussagen der neu gegründeten „Initiative gegen antisemitische Propaganda“ hat ihre Schwester Safa Afifi, die die interkulturelle Tanzgruppe „Was uns bewegt“ leitet, nicht an der Demonstration teilgenommen. Mitglieder dieser Tanzgruppe und auch Razan Afifi selbst treten in der Inszenierung von nt-Intendant Matthias Brenner „Angst essen Seele auf“ auf. In dieser nimmt er Bezug auf die aktuelle Migrations- und Flüchtlingssituation.

Matthias Brenner

Da Raza Afifi bei der Kundgebung wortführend war, wandte sich die „Initiative gegen antisemitische Propaganda“ mit einem offenen Brief an Matthias Brenner. In diesem werden Äußerungen, die Afifi während der Demonstration tätigte, aufgeführt und folgende Forderungen gestellt:

„Wir fordern Sie auf, eine Kooperation mit Menschen, egal welcher Herkunft, die sich offen  antisemitisch äußern und Terroristen verherrlichen, zu beenden. Zu gelungener Integration gehört unserer Meinung nach auch, dem islamischen Antisemitismus Einhalt zu gebieten und sich mit den Opfern von islamischem Terrorismus zu solidarisieren. Wir würden es daher begrüßen, wenn Sie mit Razan und Safa Afifi von der Arabischen Oase und Was uns bewegt in Zukunft nicht mehr kooperieren.“

 In einer persönlichen Nachricht wandte sich Brenner bereits an die Initiative. Für ihn ist es jetzt jedoch vor allem wichtig, in einen gemeinsamen Dialog mit den Mitgliedern der Initiative und mit Raza Afifi zu treten:

„Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus gegenüber bin ich absolut intolerant! Dennoch hat sich an meinen, von Ihnen [der „Initiative gegen antisemitische Propaganda“] selbst zitierten, Maximen zur Integration nichts geändert und ich stehe zu meinen Worten. Das neue theater und die Bühnen Halle setzen sich aktiv für eine friedvolle Willkommenskultur und eine gelungene Integration ein.

Ich nehme die Konfliktsituation sehr ernst und möchte mich aufgrund dessen zunächst intensiv mit dem Sachverhalt beschäftigen. Ich lade Sie herzlich dazu ein, sich in einem gemeinsamen (hoffentlich fruchtbringenden) Gespräch mit mir und Frau Afifi auszutauschen. Mit herzlichen Grüßen und voller Respekt! Ihr Matthias Brenner“

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