Kritik nach PISA-Debakel – Forderungen nach drastischer Bildungsreform

13. Dezember 2023 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

In der gestrigen Sitzung des Landtags hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen angesichts der besorgniserregenden Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie eine umfassende Reform des Bildungssystems gefordert. Kritik kam auch seitens der Linken.

Die Grünen-Fraktion betonte, dass die alarmierenden Resultate ernst genommen werden müssten und drängte auf offene Diskussionen über strukturelle Veränderungen.

Die Sprecherin für Bildung der grünen Landtagsfraktion, Susan Sziborra-Seidlitz, erklärte: „Das PISA-Debakel muss ernst genommen werden. Die CDU wehrt sich konstant und seit Jahrzehnten dagegen, Veränderungen im Bildungssystem vorzunehmen. Wenn das heutige Diskussionsangebot ernst gemeint ist, müssen wir offen und ernsthaft auch Strukturen diskutieren und entsprechend handeln. Das Land muss endlich Konsequenzen ziehen und das Bildungssystem grundlegend reformieren.“

Sziborra-Seidlitz hob zwei zentrale Kritikpunkte am deutschen Schulsystem hervor: die fehlende soziale Bildungsgerechtigkeit und die schlechte Integration von Schüler*innen mit Migrationshintergrund. Sie verwies dabei auf PISA-Gewinner wie Estland, die durch längeres gemeinsames Lernen mehr Bildungsgerechtigkeit erzielt hätten. Die Grünen schlagen daher vor, die Grundschulzeit auf mindestens sechs Jahre zu verlängern, um die frühe Aufteilung zu beenden und ein gerechteres System zu schaffen.

Seitens der Linken hieß es zudem, dass trotz anhaltend schlechter Ergebnisse im Schulsystem keiner der Koalitionäre selbstkritisch an das Problem herantrete und die Lage vielmehr bagatellisiere. Thomas Lippmann, der stellvertretender Fraktionsvorsitzender und bildungspolitische Sprecher der Fraktion Die Linke erklärte in diesem Zusammenhang, dass die schlechten Ergebnisse der neuesten Pisa-Studie Folgen von jahrelang verfehlter Bildungspolitik von CDU und SPD seien. Schließlich sinke die Schulleistung bereits seit zehn Jahren so drastisch, dass der aktuelle Leistungsabfall nunmehr einem Verlust von einem Schuljahr entspräche, was nicht allein durch die Pandemie erklärbar sei.

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