Verfasste Forenbeiträge

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  • #401311

    Nicht zu fassen, völlig ahistorisch.
    Man tilgt die Geschichte, verpasst große Chancen, über geschichtliche Entwicklung, Veränderungen usw. zu sprechen. Und das im Museum.
    Im Prinzip aber dasselbe wie sogen. Judensauen von Kirchen zu demontieren, mißliebige Straßennamen zu entfernen oder Planetarien neutral zu benennen….

    #390718

    Das geht gar nicht! Verfallen lassen sollte man natürlich nichts, aber mit etwas Mühe hätte man schon auch kurzfristig Kandidaten mit höherer Impf-Priorität herbei schaffen können. Das Zeug vergammelt doch wohl nicht in 2 Minuten.
    Wenn nicht absichtlich geschehen, so doch höchst fahrlässig und wieder Munition für alle Gegner der Massnahmen.
    Welche Stadträte sind denn betroffen? Es sollte zumindest eine Untersuchung des Vorganges geben.
    Zum Arztfall: quod licet iovi, non licet bovi…

    #390717

    Das geht gar nicht! Verfallen lassen sollte man natürlich nichts, aber mit etwas Mühe hatte man schon auch kurzfristig Kandidaten mit höherer Impf-Priorität herbei schaffen können. Das Zeug vergammelt dich nicht in 2 Minuten.
    Wenn nicht absichtlich geschehen, so doch höchst fahrlässig und wieder Munition für alle Gegner der Massnahmen.
    Welche Stadträte sind denn betroffen? Es sollte zumindest eine Untersuchung des Vorganges geben.
    Zum Arztfall: quod licet iovi, non licet bovi…

    #390564

    Da gleitet die unabgeschlossen-abgeschlossene Diskussion auf launige Nebenschauplätze ab.

    Nun denn:
    Ich halte jedenfalls die Schnittmenge von Jähn und Hei-wus doppelsinnigem, derzeit noch leerem „astronomischen Lehrgebäude“ für bedeutend größer als die von Genscher und Bahnhof.

    #390430

    Hallo zusammen,

    wir drehen uns im Kreis! Es gibt nichts wirklich Neues unter der Sonne im Vergleich zum „alten“ Diskussionsstrang. Daher verweise ich auf meinen dort formulierten Beitrag:

    Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gegen Sigmund Jähn als Namenspatron

    page/5/#post-388434

    Eigentlich ist es zu begrüßen, dass politische Entscheidungsträger ein Gutachten an Fachleute in Auftrag geben, was viel öfter geschehen sollte. Im vorliegendem Fall freilich war es wohl nicht von Nöten und der Vorgang zeugt eher von Unsicherheit der Verantwortlichen. Die Sachlage zu JÄHN im allgemeinen war seit nämlich geraumer Zeit klar und eine mögliche Interpretation und Bewertungauch.
    Nichts desto weniger halte ich das Gutachten, sollte es sich bei der Veröffentlichung um das vollständige Papier handeln, für unausgewogen und einseitig. Allein zur Charakterisierung der NVA gäbe es auch sicher mehr und etwas Differenzierteres zu sagen. Ich bin sehr im Zweifel ob gerade diese Armee so einzigartig war oder ob es sich hier- zumindest in Zeiten des sogen. kalten Krieges – nicht um generell wesensimmanente Züge einer Armee handelt. Aber das wäre ein neuer Diskussionsstrang.

    Was nun?
    Die Benennung nach einer anderen Person, vorzugsweise nach einem amerikanischen Astronauten, scheidet meiner Meinung nach aus. Niemand erfüllt die Ansprüche an eine solche Heiligenfigur. Und ein Astronaut wäre m.E. noch weniger in der Region verankert als Siegmund Jähn.

    Eine neutrale Benennung wäre nur auf den ersten Blick eine gute Lösung. Wir verschenken damit aber eine Möglichkeit,uns dauerhaft und nachhaltig mit der Ambivalenz historischer Persönlichkeiten auseinanderzusetzen und tilgen die Geschichte einfach aus unserem Alltag. Am Ende ist das nichts Anderes als die Umbenennung der BEUTH-Hochschule in Berlin oder diverser Mohrenstraßen etc.

    Insofern wäre tatsächlich die Benennung nach Siegmund Jähn ein Zeichen von Reife und Mut, zumal – und das ist zumindest ein Argument – die Vorgängereinrichtung seinen Namen trug und auch die MZ-Umfrage zu seinen Gunsten ausfiel. Wohlgemerkt, nicht als Zeiche kritikloser Heldenverehrung, sondern um uns auch und gerade mit den Schattenseiten Jähns auseinandersetzen zu können. Ich fürchte jedoch , so weit sind wir noch nicht.

    Ich teile nun zwar die gegenteilige Meinung nicht, halte aber die ursprüngliche, und zwar politische Argumentation z.B. von Wolli, für in sich plausibel. Deshalb muss man jetzt nicht als Nebenargumente anführen, dass der potentielle Name die Unendlichkeit und Schönheit des Alls möglichst adäquat in Worte fassen sollte, was nicht gelingen kann. Und auch der Verweis auf einige nicht mit Personen benannte ähnliche Einrichtungen in Deutschland, an denen man sich orientieren möge, hilft nicht weiter; ebensowenig, wie der Hinweis, dass dn Neubau inhaltlich nichts mit dem Vorgängerbau verbände.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 3 Monaten von Emil.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahren, 3 Monaten von Emil.
    #388434

    Guten Abend,

    ich habe die Diskussion bisher „still“ verfolgt und neben guten und weniger guten Argumenten auch manches Unsachliche – zum oder am Thema vorbei – gelesen. Man kann getrost gegen Sigmund Jähn oder jemanden anderen als potentielle Namensgeber des neuen Planetariums sein. Aber diese Personen und ihre Leistungen überheblich abzuqualifizieren – das gerade sollte man nicht. Meines Erachtens gehören schon ein paar Fähigkeiten und Fertigkeiten dazu, um da mitzufliegen.

    Das ist die eine Seite der Medaille; die andere stellt die Verstrickung in das jeweilige politische System dar. Steile These dazu: kaum einer in prominenter Stellung oder als „Leistungsträger“ konnte sich dem (völlig) entziehen, die schwer zu beantwortende Frage lautet: Welcher reale Schaden ist wem durch die jeweilige Tätigkeit entstanden?
    Und so wird es kaum eine Persönlichkeit geben, bei der nicht auch negative Seiten zum Vorschein kommen bzw. später negativ bewertet werden. Das gilt eben für die Kandidaten aus allen Lagern.
    In der Konsequenz führt das dann je nach Zeitgeist zur zyklischen Denkmalstürmerei. Man sollte die schöne Vorstellung idealer Helden m.E. völlig begraben. Ein hervorragender Künstler, Wissenschaftler, Sportler oder Raumfahrer ist nicht zwangsläufig ein fehlerfreier Mensch und v.a. immer seiner Zeit verhaftet.
    Also ist eigentlich keine Person der (jüngeren) Zeitgeschichte als Namenspatron geeignet.

    1. Variante: Man verzichtet auf eine Person als Namenspatron und benennt das Planetarium anders. Da gab es ja schon ein paar ganz brauchbare Ideen.
    2. Variante: Wir werden endlich erwachsen und trauen uns, auch unperfekten Menschen Denkmäler zu errichten und nutzen dann alle Möglichkeiten, in geeigneter Weise Licht und Schatten der gewählten Person kommentierend zu beleuchten.
    Und wenn dann also mehrheitlich eine besondere regionale Beziehung oder Sympathie zu einem der Kandidaten und mithin eine Identifikation, welche Kritik durchaus einschließen kann und soll, gegeben ist, dann sollte man eben denjenigen auswählen.

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