Startseite Foren Halle (Saale) Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gegen Sigmund Jähn als Namenspatron

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  • #387974

    Ich war immer gegen eine Benennung nach Menschen, denn es gibt keinen Menschen, der fehlerfrei durchs Leben gegangen ist. und es ändern sich auch die Ansichten darüber, was ein Fehler isr oder war.
    Zu DDR-Zeiten erhielten die Kraftwerke oft Personennamen, in Leipzig gab es die Kraftwerke Max Reimann und Karl Liebknecht, in Halle das Kraftwerk in Trotha Rudolf Breitscheid. Als das Heizkraftwerk an der Dieselstraße gebaut wurde, war es wieder soweit, ein Personenname sollte her. Da hat mein damaliger Chef, ein ehrlicher Kommunist, der bei den Karrierekommunisten nicht so sehr beliebt war,gesagt, das Kraftwerk wird mit Öl betrieben und es liegt an der Dieselstraße und der Diesel ist auch aus Öl, deshalb bleibt es beim Namen Heizkraftwerk Halle-Dieselstraße und so heißt es heute noch und niemand wollte den Namen 1990 ändern.
    Und diese Art des Herangehends sollte auch beim Planetarium erfolgen.

    #387975

    Ich war immer gegen eine Benennung nach Menschen, denn es gibt keinen Menschen, der fehlerfrei durchs Leben gegangen ist.

    Somit wärst du auch für die Abschaffung aller nach Menschen benannten Straßennamen, die es jetzt noch gibt?

    #387981

    Ich war immer gegen eine Benennung nach Menschen, denn es gibt keinen Menschen, der fehlerfrei durchs Leben gegangen ist.

    Somit wärst du auch für die Abschaffung aller nach Menschen benannten Straßennamen, die es jetzt noch gibt?

    Gabs doch auch schon – wurde wieder verworfen…
    Knotenpunkt 46…

    Nach CDU/CSU-Untergang, 2058, wenn Erde endlich, unendlich lange, unbewohnbar, sind Namen nur noch Rauch – Schall längst dahin… Gott sei Dank!

    #387986

    Nach CDU/CSU-Untergang, 2058, wenn Erde endlich, unendlich lange, unbewohnbar,

    Eigentlich wollte ich bis dahin noch leben. Wie zuverlässig sind deine Erkenntnisquellen?

    #387991

    Ich war immer gegen eine Benennung nach Menschen, denn es gibt keinen Menschen, der fehlerfrei durchs Leben gegangen ist. und es ändern sich auch die Ansichten darüber, was ein Fehler ist oder war.

    Konsequent durchgezogen bin ich dafür. Auch gegen die ständigen Straßen- und Schulumbenennungen aus politischen Gründen. Aber diese sollte man umbenennen: „Bismarckschule Hannover“.(Bin drauf gestoßen als ich nach Planetarien suchte.)

    #387996

    In der DDR (wo ja nicht alles nur schlecht war) hatte man den Bismarckhering in Delikatesshering umbenannt. Hier könnte man dieser Tradition folgen.

    #387997

    In der DDR (wo ja nicht alles nur schlecht war) hatte man den Bismarckhering in Delikatesshering umbenannt. Hier könnte man dieser Tradition folgen.

    #388001

    Es soll auch Menschen geben, die einen Kurt-Georg Kiesinger für einen Ehrenmann und tadellosen Politiker gehalten haben, oder einen Marinestabstrichter Filbinger, der noch 5 nach 12 brave Matrosen ermorden ließ. Aber das ist wohl alles, wie auch eine Person „Wüstenfuchs“ GFM Rommel gar nichts gegen eine nicht erwiesene Stasi-Tätigkeit. Wie auch die vielen ehemaligen Gestapo- und RSHA-Mitarbeiter, die es gut nach dem Zusammenbruch in der neuen Bundesrepublik aushalten konnten. Vielleicht wäre ja auch Roland Freisler Präsident eines Bundesgerichtshofes geworden, denn „was damals recht war,…?“ Rattenlinie und HIAG lassen grüßen, wie auch die „ehrenwerten“ Angehörigen der WaffenSS

    #388003

    Whatsaboutism.

    #388004

    Ich war immer gegen eine Benennung nach Menschen, denn es gibt keinen Menschen, der fehlerfrei durchs Leben gegangen ist.

    Somit wärst du auch für die Abschaffung aller nach Menschen benannten Straßennamen, die es jetzt noch gibt?

    Wenn man sich an sein Engagement für Genscher erinnert… nicht immer alles glauben!

    #388434

    Guten Abend,

    ich habe die Diskussion bisher „still“ verfolgt und neben guten und weniger guten Argumenten auch manches Unsachliche – zum oder am Thema vorbei – gelesen. Man kann getrost gegen Sigmund Jähn oder jemanden anderen als potentielle Namensgeber des neuen Planetariums sein. Aber diese Personen und ihre Leistungen überheblich abzuqualifizieren – das gerade sollte man nicht. Meines Erachtens gehören schon ein paar Fähigkeiten und Fertigkeiten dazu, um da mitzufliegen.

    Das ist die eine Seite der Medaille; die andere stellt die Verstrickung in das jeweilige politische System dar. Steile These dazu: kaum einer in prominenter Stellung oder als „Leistungsträger“ konnte sich dem (völlig) entziehen, die schwer zu beantwortende Frage lautet: Welcher reale Schaden ist wem durch die jeweilige Tätigkeit entstanden?
    Und so wird es kaum eine Persönlichkeit geben, bei der nicht auch negative Seiten zum Vorschein kommen bzw. später negativ bewertet werden. Das gilt eben für die Kandidaten aus allen Lagern.
    In der Konsequenz führt das dann je nach Zeitgeist zur zyklischen Denkmalstürmerei. Man sollte die schöne Vorstellung idealer Helden m.E. völlig begraben. Ein hervorragender Künstler, Wissenschaftler, Sportler oder Raumfahrer ist nicht zwangsläufig ein fehlerfreier Mensch und v.a. immer seiner Zeit verhaftet.
    Also ist eigentlich keine Person der (jüngeren) Zeitgeschichte als Namenspatron geeignet.

    1. Variante: Man verzichtet auf eine Person als Namenspatron und benennt das Planetarium anders. Da gab es ja schon ein paar ganz brauchbare Ideen.
    2. Variante: Wir werden endlich erwachsen und trauen uns, auch unperfekten Menschen Denkmäler zu errichten und nutzen dann alle Möglichkeiten, in geeigneter Weise Licht und Schatten der gewählten Person kommentierend zu beleuchten.
    Und wenn dann also mehrheitlich eine besondere regionale Beziehung oder Sympathie zu einem der Kandidaten und mithin eine Identifikation, welche Kritik durchaus einschließen kann und soll, gegeben ist, dann sollte man eben denjenigen auswählen.

    #388451

    Ich bin für Variante 1.

    #388453

    Ich wäre für Variante 3. Einer eleganten Symbiose aus Variante 1 und 2:

    „Planetarium Halle minus Sigmund Jähn“

    #388455

    Da nicht abzusehen ist, wann auch Kirchen namenlos werden, bin ich dafür, dass es so bleibt, wie sich der Stadtrat schon einmal entschieden hat.

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