Querdenker und Polizeiaufgebot auf dem Marktplatz

10. April 2021 | Meldungen | 7 Kommentare

Am heutigen Tag gab es mehrere Versuche von Corona-Gegnern und Querdenkern, Versammlungen in Städten zu organisieren und gegen die aktuelle Corona-Politik auf die Straße zu gehen. Da jedoch in Leipzig zwei Querdenker-Demonstrationen mit vielen hundert Teilnehmern von den Behörden untersagt worden waren, gab es seitens der Veranstalter die Versuche, sich einer Demonstration auf dem halleschen Marktplatz um 16:30 Uhr anzuschließen.

Diese war zuvor genehmigt, dann jedoch von der Versammlungsbehörde wieder verboten worden. Begründung dieses Verbots war unter anderem, dass die öffentliche Sicherheit in der Stadt gefährdet sein könnte. Seit dem Nachmittag kreiste zu diesem Zweck bereits ein Polizeihubschrauber unentwegt über der Stadt und die Polizei versammelte Einsatzkräfte.

Gegen 16:30 Uhr kam es dennoch zu einem Zusammentreffen mehrerer Corona-Gegner auf dem Marktplatz.

Im Kreise weniger Menschen gab es kurze Statements oder „Gesangeinlagen“, die alle denselben Inhalt transportierten: >> Die verbrecherische Regierung verstößt gegen ihr eigenes Grundgesetz und entzieht der deutschen Gesellschaft ihre Rechte. <<

Ein Sprecher verkündete ferner, mindestens 85 % aller Kinder würden inzwischen seelische Schäden aufgrund der ständigen Maskenpflicht davontragen und psychisch nicht mehr mit dem ewigen Hin und Her zurechtkommen. Außerdem würde man bald an jeder Ecke zwangsgetestet werden.

Andere Vergleiche wurden währenddessen von den jubelnden Anhängern der Versammlung skandaliert. „Früher waren es die Juden, heute sind es wir!“, rief beispielsweise ein junger Mann, der seinen Ausruf per Video selbst festhielt.

Die Polizei verbaute in der Zwischenzeit alle Zugänge vom und zum Marktplatz, positionierte schwer gepanzerte Einsatzwagen und Beamte und verkündete über Lautsprecher gut verständlich, dass es sich bei der Versammlung um eine nicht genehmigte und demnach verbotene Aktion handle. Sie rief daher dazu auf, sich zu zerstreuen, Abstand zu wahren und den Marktplatz nach und nach zu verlassen. Andernfalls würde man eingreifen und die Demonstration zwangsauflösen müssen.

Da sich noch immer ein harter Kern weigerte, sich zu entfernen und sich mit Plakaten und Fahnen um die Händelstatue sammelte, brachten die Polizeikräfte mehrere Wasserwerfer in Stellung. Auch hunderte Beamte zogen sich zusammen und näherten sich den Demonstranten.

Ein zweites Mal ertönte die Polizeiansage laut über den gesamten Platz. Jeder wurde aufgefordert, sich geordnet zurückzuziehen und den Marktplatz zu verlassen. Zahlreich strömten inzwischen Teilnehmer wie auch Schaulustige auseinander.

Was bleibt ist einmal mehr der Eindruck, ein inzwischen tief gespaltenes Land vorzufinden: Während hunderte Einsatzkräfte, Wasserwerfer, Hubschrauber und Panzerwagen versammelt werden und die wenigen Querdenker in Gewahrsam nehmen, da sie eine nicht genehmigte Demonstration in Pandemie-Zeiten veranlasst haben, ohne sich um Hygiene- oder Abstandsregeln zu scheren, sehen sich gerade letztere durch das unverhältnismäßige Muskelspiel seitens des Staates bestätigt und werden auch in Zukunft von „Diktatur“ und „Unterdrückung“ skandalieren. Dabei vermischen sie inzwischen geschickt die allgemein und überall spürbare sogenannte „Corona-Müdigkeit“ der Gesellschaft mit ihren ganz eigenen wirren und unwissenschaftlichen Fakten, schüren gezielt Ängste (Impfzwang, Testzwang, Maskenzwang) und sehen sich als mutige Kämpfer gegen eine von Oben herab handelnde Regierung, die zugegebenermaßen zusehends an Unterstützung aus der breiten Bevölkerung verliert, planlos und unüberlegt handelt und eigene Fehler oft nicht eingesteht.

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