Dunkeldeutsche Gewächse in finsterer Jahreszeit

16. Januar 2023 | Bild der Woche | Ein Kommentar

Das Gemälde, das unserer Illustration zu unserer wöchentlichen Pflanzensuche zu Grunde liegt, ist sicher vielen Lesern  bekannt. Es gilt als eines der Hauptwerke des deutschen Symbolismus, aber es sind auch Anklänge des Jugendstil vorhanden. Der Maler ist vor allem durch dieses Werk berühmt geworden, er selber schuf mindestens vier Versionen davon. Eine Version, die Nummer III, gehörte zeitweise einem der schlimmsten Massenmörder und Verbrecher des 21. Jahrhunderts. Das Werk soll ihn besonders fasziniert haben. Manche sagen, das Bildmotiv  sei Ausdruck der finsteren und morbiden Seite des deutschen Wesens schlechthin. Die Landschaft, die das Bild darstellt, ist jedoch nicht deutsch, sondern mediterranen Ursprungs. Vermutlich ist es aber nicht eine konkrete Insel, die der Maler abbildete. Die mythische Vorstellung, dass Tote am Ende über ein Wasser gerudert werden, stammt aus der mediterranen Antike. Und auch unsere Pflanze, die die Insel auf dem Bild markant dominiert, stammt aus dem Mittelmeerraum, dort ist sie vielerorts landschaftsbildend. Warum diese Bäume so stark mit dem Tod assoziiert sind, liegt im Dunkeln. In Deutschland ist es ihnen zu kalt. Deshalb pflanzt man hierzulande ironischerweise Lebensbäume auf die Friedhöfe. Sie sehen aus der Entfernung den Todesbäumen sehr ähnlich.

Die hier gesuchten Bäume haben wir  in unserem Titelbild überblendet, allerdings wieder mit Teilen ihrer selbst.

-Welche Pflanze suchen wir?

-Wer war der Maler des Bildes, und wie heißt es?

-Wer war der furchtbare Besitzer von Bild Nr. III ?

Der Name des Baumes leitet sich von einer europäischen Insel her. Das hat er mit einem bekannten Halbedelmetall gemeinsam. Mit welchem?

 

 Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Krummer Schattenspender und Glücklichmacher“) : Faserbanane, Musa Basjoo

Gesucht war die Banane. Wenn es weiterhin im Winter so mild ist, wird man zumindest die „winterharten“ Sorten bei uns ganzjährig halten können. Den Bananenrepubliken werden wir aber wohl kaum Konkurrenz machen. Als natürlicher Schattenspender wird die Pflanzen aber willkommen sein. Jungpflanzen sind im Handel verbreitet und preiswert, so dass man sie bitte im Botanischen Garten belässt. Seit einiger Zeit bedroht ein Fusariumpilz weltweit den Bananenanbau. Er befällt die Wurzeln und blockiert das Gefäßsystem. Durch Züchten pilzresistenter Sorten, versucht man, diese sogenannte Panamakrankheit zu überstehen.

(Hans Ferenz)

Noch viel mehr Pflanzen findet Ihr in unserem Archiv. Seit 2016 jede Woche eine neue Pflanze in unserem virtuellen Krautgehege.

 

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