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  • #343827

    Die hatten doch nicht die D Mark, hei-wu!! Was die gekonnt haben, das hätten wir auch gekonnt, wollten wir aber nicht. Dafür können/dürfen wir heute jammern.

    Und farbspektrum, die „Außenhandelsfunktionäre“ haben das sicherlich freiwillig getan („verramt“).

    #343829

    „Was die gekonnt haben, das hätten wir auch gekonnt, wollten wir aber nicht. “
    Das hatte man schon 40 Jahre erfolglos versucht.
    Dann hätte man die Mauer nicht einreißen dürfen, damit nicht nur die Alten zurückbleiben.

    #343830

    Tschechien hat es allein geschafft, aber Einkommen und auch Produktion je Einwohner waren dort in den 90er-Jahren ganz erheblich niedriger als in Ostdeutschland. Der Abstand ist jetzt nicht mehr so groß, besteht aber fort.

    #343831

    Farbi, meinst du wirklich immer, was du hier schreibst?

    #343833

    Mich würde interessieren, wie der Lebensstandard im tschechischen Teil der CSSR im Vergleich zu dem in der DDR vor 1990 aussah. Gegenüber offiziellen Statistiken für diese Zeit wäre ich skeptisch.

    #343835

    Aber Wolfgang, zwischen Ost und West zu wechseln ist doch überhaupt kein Problem. Und meinst du, die Leute wären mit DDR-Löhnen im Osten geblieben?
    Wenn man durch Tschechien fährt, ist das wie ein DDR-Museum. Man sieht, dass dort die Milliarden fehlen, wie sie nach Ostdeutschlaand geflossen sind. Ganz zu schweigen davon, dass die Nomenklatura die Marktwirtschaft nur aus dem Schwarzen Kanal kannte.

    #343836

    Aber Farbi, deiner Logik nach müssten uns alle überrennen. Das tun sie aber nur, wenn ihnen die Chanc genommen wird, in ihrem Land eine eigene Wirtschaft aufzubauen. Natürlich gehen die, die dazu keine Lust haben, frustriert sind. Alle die sind ja auch heute hier bei uns weil sie in ihrem Land keine Perspektive sehen, bzw. weil sie flüchten müssen. Übrigens hat der Westen schon zu DDR Zeiten nicht gewollt, das wir vorrankommen. Aber, das ist ein weites Feld. Hier geht es um die Machenschaften der Treuhand.

    #343839

    „Übrigens hat der Westen schon zu DDR Zeiten nicht gewollt, das wir vorrankommen. “
    Umgekehrt auch.
    Und wer hat es geschafft?

    #343842

    Wir. Gestern standen wir vor dem Abgrund, heute Sind wir einen Schritt weiter.

    #343847

    „Ich hab sowohl in Buna als auch in Leuna malocht. Und als wir Ochsen die D-Mark hatten, war alles aus und der Ausverkauf konnte beginnen.“

    Heißt das, dass zumindest in Buna und Leuna das Aus nicht auf Machenschaften der Treuhand, sondern auf die Einführung D-Mark zurückzuführen ist?

    Übrigens wurde hier ja gerade nicht alles für eine D-Mark an westdeutsche Firmen verkauft, damit diese lästige Konkurrenz ausschalten konnten. Vielmehr gibt es die Chemiestandorte noch, weil ausländische Konkurrenten mit Milliarden-Subventionen ins Land geholt wurden.

    #343854

    Clemens, insgesamt hatten am Chemiestandort Leune/Buna ca 50.000 Menschen direkt Beschäftigung. Die sogenannten Zulieferbetriebe und das andere drumherum hatte mit Sicherheit die gleiche Dimension. Die Treuhand hat das nach der Wende erstmal in „kleine Einheiten zerlegt und dann verkauft“, siehe Wikipedia.
    BUNA ist heute in USA-Hand.
    Und wenn wir damals die Milliarden gehabt hätten… Ist natürlich und ich weis das, hätte-hätte-Fahrradkette.

    #343855

    Einfache ja/nein-Fragen zu stellen, wird der Komplexität der Sache wohl nicht gerecht.
    Alles was profitabel war, hat Interessen geweckt. Entweder um sie Konkurrenz loszuwerden oder es aufzukaufen. Es gibt ja auch einige Beispiele, dass Betriebe selber weiter gelebt haben. In machen Teilen war die Chemieindustrie ja durchaus profitabel. Zudem gab es mit den Fachkräften und dem Ende der Pipeline aus Russland durchaus auch strukturelle Argumente. Dass in Buna und Leuna als erstes us-amerikanische und französische Unternehmen eingestiegen sind, hatte vielleicht auch einen anderen Konkurrenzgedanken.

    #343856

    „BUNA ist heute in USA-Hand“
    BUNA?
    eine grafik

    eine grafik

    Du hast wohl die Ausstelllung der Stasi-Berichte nicht gesehen, wie verrottet die Anlagen, wie vergiftet der Boden und was für ein Chemiecocktail die Saale war?

    #343858

    “ Dass in Buna und Leuna als erstes us-amerikanische und französische Unternehmen eingestiegen sind, hatte vielleicht auch einen anderen Konkurrenzgedanken.“
    Als erste?
    Ich glaube eher, weil deutsche Konzerne sie nicht haben wollten.

    „Das Bunawerk hat nach derzeitigem Stand mit der Marler Hüls AG immerhin einen westdeutschen Partner in Aussicht. Doch der will nur einsteigen, wenn Buna einige hundert Millionen Mark Altschulden gestrichen und die Kosten für den Sozialplan von anderer Stelle übernommen werden – 6000 bis 10 000 Mitarbeiter sollen gehen.
    Die Giftküchen in Bitterfeld und Leuna will niemand ernsthaft übernehmen, beide Werke sind konkursgefährdet. In Bitterfeld sollen bis zum Jahresende 6000 Chemiewerker nach Hause geschickt werden, Leuna versetzt 4000 Beschäftigte in den Vorruhestand.“

    „Kaum besser steht es um die Braunkohle AG. Rund 15 000 Bergleute sollen im Raum Halle in den nächsten Jahren entlassen werden, weil die Förderung der stark schwefelhaltigen Kohle aus Umweltgründen gedrosselt wird. Auch den 21 Brikettfabriken des Unternehmens droht bald das Aus. “

    https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13502811.html

    #343860

    Ich war Anfang der 90-er paar Tage in London.
    Der Linksverkehr, und dass es im Musicaltheater keine Garderobe gab, hat man schnell akzeptiert.
    Aber abends in einer belebten Straße (Strand?) mit Geschäften und Ausgeh-Lokalitäten zu sehen, dass sich an Eingängen schon geschlossener Geschäfte MENSCHEN „bequem(?)“ gemacht hatten, war schon bedrückend für mich.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahren von rellah.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahren von rellah.
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    #343870

    Immer noch diese Märchen vom 1,- DM verkauf. Sowas sagen echt nur Menschen ohne Hirn.
    Nur weil ein Vertrag den Mindestwert von einer D-Mark hatte, heißt das nicht das der Verkauf nur eine Mark beinhaltete. Es wurden Schulden übernommen, bei den ganzen Industrien die lokalen Kontaminationen und auch die Rechts schulden (Schadensersatz etc.) wurden übernommen.
    Scheinen viele zu vergessen das die DDR Betriebe auf die letzte Jahre alle massiv Schulden gefahren haben. Und auch das ist nicht ganze Wahrheit, es ist noch komplexer.

    Aber ernsthaft zu glauben man konnte damals oder auch heute irgendwelche Unternehmen für einen Euro oder Mark kaufen ist echt nur dämlich.

    #343875

    Anonym

    Ich wohne ja nun am Lutherviertel. Egal in welche der vier Himmelsrichtungen ich spazieren gehe. Ich kann mich kaum retten, ob der vielen blühenden Betriebe (Kohls blühende Landschaften) die so selbstlos von ihren Schulden* privaterweise befreit worden und so in eine glückliche, d.h. profitable Zukunft geführt worden sind.

    Meine Augen sind nun mittlerweile leider viel schlechter geworden. Ich kann da die Firmennamen immer nicht erkennen. Vielleicht könntest du mir helfen?

    (*Schulden: Was bedeutete das eigentlich in der nicht marktwirtschaftlich geführten DDR-Planwirtschaft?)

    #343878

    Ich bin mit Heidi Bohley damals zu den hungerstreikenden Kalikumpels in Bischofferode gefahren und fand die Schließung der Kaligrube furchtbar ungerecht. Erst kürzlich habe ich die Zusammenhänge für die Grubenschließung vom damaligen SPD-MdB Richard Schröder, der damals fachlich eingebunden war, erfahren und muss zugeben, dass da keine Bösewichte der Treuhand am Werke waren.

    #343880

    Was sind denn die Zusammenhänge?
    Der MDR brachte erst vor kurzem wieder eine neue Doku drüber, die entsprach eigentlich der bekannten Geschichte.

    #343882

    Ich denke auch an die Konsum-Genossenschaft.In L hat die überlebt und soll doch jetzt auch hierher kommen.

    Und diverse Bildungsträger haben hier den Reibach gemacht. Sicher hatten wir kaum Ahnung von Excel&Co, geschweige denn von Zeichenprogrammen, …, aber die Dozenten teilweise auch nicht.
    Und uns fehlte meist das 13. Schuljahr (nach Regine Hildebrand zur Selbstdarstellung)

    #343883

    „Ich kann mich kaum retten, ob der vielen blühenden Betriebe“
    Liegt vielleicht auch daran, dass der DDR-Bürger nicht dazu erzogen wurde,
    selbst und ständig zu handeln,

    #343887

    Was ist eigentlich aus der Teebude (Merseburger Str) geworden? Wollte da nicht Krüger rein?

    #343892

    Ist doch klar, dass die Linken die Fehler der Treuhand, und die Raubritter aus dem Westen für ihren Wahlkampf nutzen, hier die gute DDR, leider mit einigen Fehlern, und dort der böse Kapitalismus.

    #343893

    teu

    @wolli: Vergiss nicht.
    Du warst immer versorgt!
    Sehr viele waren es nicht, bis hin zu Hartz4.

    Ich bin der Breuel in BUNA begegnet.
    Es gibt Menschen, denen man die Dummheit bereits am Gesichtsausdruck ansieht.
    In diesem Falle war es so.

    #343894

    Tja Wolli, so einfach war es dann doch nicht:
    Schlechte DDR – guter goldener Friedefreudeeierkuchenwesten.

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