Startseite › Foren › Halle (Saale) › A143: EU fordert Prüfung zweiter Trasse für Westumfahrung von Halle
- Dieses Thema hat 258 Antworten und 33 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 8 Jahren, 7 Monaten von Kenno.
-
AutorBeiträge
-
21. April 2015 um 16:41 Uhr #149776
Von süden kommend sind ab Merseburger Straße ja nicht wirklich „lebendige“ Stadtteile angebunden, so dass der Zuwachs im Bereich von 2 auf 4 Spuren eher überschaubar ausfällt. Das kann an der B6 schön beobachtet werden, wie spärlich der Verkehr auf der HES gesät ist. Dort bietet sich ja das Abbiegen gen Osten an, für alle diese Ziele…
Die B6 ist auch nur zweispurig, in der HVZ ist es halt voll, ansonsten rollt alles dahin.
Insofern wird auch über die Fortführung nicht so viel Lokalverkehr auf diese Relation gezogen werden können, als das nicht eine brauchbare Umfahrung für die Innenstadt besteht.
Andere Städte mit ihren unterschiedlichen Baumaßnahmen zeigten stets: Werden keine Dämpfungen an der zu entlastenden Strecke geschaffen, verlagert sich ein Teil und die freie Kapazität wird durch neuen induzierten Verkehr und Wachstum an alter Stelle wieder komplett ausgeschöpft. Im Ergebnis gibt es dann zwei volle Straßen: Die ursprüngliche und die dafür gedachte Entlastung. In der Summe eine enorme Mehrbelastung für das Netz. Hier in Halle staut es sich dann im Bereich der B100 oder im Süden. Geholfen ist nur niemandem.
21. April 2015 um 16:58 Uhr #149777@radler,
dass die B6 nur 2-spurig ist, warum hat man denn von der Dieselstraße bis zur Grenzstraße die 4-Spurigkeit realisiert und dann nicht weiter?
Ich sehe, dass auch du große Stauprobleme siehst.
Ich habe dies vor wenigen Stunden auf der gut ausgebauten B 180 in der Nähe von Hettstedt bei LKW-Verkehr gesehen. Zum Glück hat man dort bei Bergauffahrstrecken eine weitere Spur angelegt.22. April 2015 um 08:57 Uhr #149881Hallo Kenno
„Stauprobleme“ sind m.E. etwas anderes. Wenn es in der HVZ vorkommt, dass nicht alle Fahrzeuge in einem Ritt über die Ampel kommen, würde ich nicht von Stauproblemen reden, eher von hoher Auslastung.
Und wie gesagt: Für jeden Ausbauzustand gibt es diese Sättigung, welche sich nach einigen Jahren auch einstellt, so dass es unerheblich ist, wieviele Spuren baulich angelegt werden, es ist zu einigen Stunden immer voll. Setzt sich eine Stadt Ziele, wie sie den Verkehr anteilig abwickeln will, ist das die Steuerungsmöglichkeit für die Gesamtmenge.
22. April 2015 um 10:28 Uhr #149906Das ist dir ja ohnehin fremd, weil Ampeln nicht für Radfahrer gelten…
22. April 2015 um 10:57 Uhr #149913Du weißt schon, dass „Radler“ auch ein schwachalkoholisches Erfrischungsgetränk ist? 😉
22. April 2015 um 11:23 Uhr #149920@radler,
wenn du von hoher Auslastung auf der HES sprichst, dann gibt es- wie du selbst erläutert hast- nach der RAst 06 mit 25 000 Kfz/Tag eine max.Grenze für eine 2-spurige Straße.
Wenn aber auf unserer HES nur noch 10 000 Kfz/Tag von der Paracelsusstraße aufgenommen werden können, dann reicht das nicht für die gesetzte Zielstellung zur Realisierung der 3.Stufe der Umweltzone.
Wenn das stimmen sollte, dann sollte man das jetzt schon dem Land sagen und jetzt noch mit einer weiteren Spur versuchen, einer späteren Blamage zuvor zu kommen.22. April 2015 um 11:46 Uhr #149932Die Grenzen der RAst sind ja Entwurfsgrenzen für angenehm flüssigen Verkehrsablauf. Hier mit den wenigen Ampeln sollte das keine technische Hürde sein. Dass bei sehr hohem Andrang auch mehr durchpassen, wir die Realität (wie überall) zeigen.
Die Entlastungswirkung bei Durchbindung zur B100 wird schon eintreten, denn auch die runden 15k Lokalaufkommen sind nicht in Stein gemeißelt. Die Paracelsusstraße wird sich jedoch NICHT entlasten, wenn es nicht ampelseitig / Spuranzahlseitig oder baulich begünstigt wird.
Wie sich das Verkehrsaufkommen generell in 10 oder 20 Jahren darstellt, bleibt nicht valide vorhersagbar. Was macht der Spritpreis? Was machen die Nebenkosten? Wie gestalten sich die anderen Verkehrsträger? Wie wird Wohnen und Arbeiten und Freizeit mal organisiert sein? – alles das hat Einfluss auf das Gesamtaufkommen in der Großstadt und kann zu erstaunlichen Veränderungen führen.
22. April 2015 um 21:01 Uhr #150067@radler,
Deine Visionen zur Entlastung der Paracelsusstraße greifen nicht, weil sie ja schon ausgeschöpft sind. Hier wird immer auf die Osttangente als HES verwiesen und die kann nicht unendlich viel Zusatzverkehr aufnehmen.
Wir werden sehen, wie sich die Verkehrsplaner geirrt haben und wir dann alle die Zeche für die Sanktionen an die EU zu bezahlen haben.22. April 2015 um 21:29 Uhr #150071Du weißt schon, dass “Radler” auch ein schwachalkoholisches Erfrischungsgetränk ist?
Meist nicht nur schwachalkoholisiert, siehe Blaulicht/Polizeimeldungen.
23. April 2015 um 11:19 Uhr #150140inwieweit sind „Visionen zur Paracelsusstraße“ bereits ausgeschöpft? Hat das mit später (nach Fertigstellung HES) greifender Verlagerung etwas zu tun? Oder bezieht es sich auf ein Erwartungsbild, dass an der Paracelsusstraße dann nichts mehr rollt 😉 Apropos rollt: Wieviele DTV hat man dort?
23. April 2015 um 14:17 Uhr #150161@radler,
bei den Visionen beziehe ich mich auf deine Worte:“ Die Paracelsusstraße wird sich jedoch NICHT entlasten, wenn es nicht ampelseitig / Spuranzahlseitig oder baulich begünstigt wird.“
Die Paracelsusstraße ist mit ca.50 000 Kfz/Tag die meistbefahrene Bundesstraße in der Stadt Halle und Hotspot-Verkehrsmessstelle.Laut @LAU muß die Verkehrsmenge auf unter 25 000 Kfz/Tag durch Umleitung über die HES gedrückt werden, damit die Feinstaubgrenzwerte nicht überschritten werden. Nun sag du mir bitte, wie die 2-spurige HES nach Fertigstellung und mit 2 Ampelkreuzungen auf dem 4.BA 15 000 + >25 000 KFZ/Tag ohne Stau bewältigen soll?23. April 2015 um 15:12 Uhr #150168alles klar, jetzt schließt sich der Kreis. Danke für die Werte.
Die 50k nach unten zu drücken gelingt eben mit mehreren Schritten:
– HES fertig stellen, geschätzt 10k Verlagerung
– damit Ampelumlauf der Paracelsusstraße anpassen, das wird gefühlt trotz Reduktion von 10k das Gefühl der „immer-noch-verdammt-volle-Straße“ erzeugt, das dämpft zusätzlich bei verlagerbaren Fahrten, Überschläglich: 2k
– Fuß- Radbedingungen dort verbessern, baulich, Oberflächensanierung, Ampelverbesserung, Ausschilderung, verlagerbar von PKW auf Rad: 1k
– sukzessive Verbesserungen bei HAVAG durchsetzen. Da muss viel mehr Fahrgastorientierung ankommen, Halle hat enormes Potenzial, wenn man z.B. die Stadtgröße / Netzgröße mit Karlsruhe vergleicht. Verlagerbar 5ksind schon 18k weniger, sehr konservativ überschlagen. Dann muss gleitend die Verkehrsmenge weiter gedämpft werden.
Flankierend wäre nötig:
– Stellplatzgebühren im Zentrum verpflichtend
– Bessere Infos für Verkehrsträger des Umweltverbundes
– Tempo 40 statt 50, senkt Belastung ohne im doofen Drehzahlbereich zu operieren
– ähnliche Aktivitäten stadtweit anschiebenDas führt insgesamt, also netzweit zu Reduktionen, so dass die noch fehlenden runden 10k schnell erreicht werden. Es hat in anderen Städten aus unterschiedlichen Gründen auch funktioniert. Veränderungen beginnen im Kopf.
Und: Ohne Stau (= Nicht alle Fahrzeuge kommen im ersten Grünanlauf über die Kreuzung) wird es nicht gehen, diese Erscheinung ist Indikator der Sättigung.
23. April 2015 um 15:33 Uhr #150169@radler.
ich sage es jetzt zum letzten mal, die 10 000 Kfz/Tag Verlagerung reichen nicht. Es müßten 25 -30 000 Kfz/Tag sein. Die Ampelanlagen sind schon an das Stadtbahnprogramm der Linie 1 angepasst. Dein Rest ist Pippifax.23. April 2015 um 15:47 Uhr #150175habe ich doch aufgezählt: pessimistisch gerechnete 10k direkt verlagert, weitere 8k wie oben aufgeschlüsselt als Folgeeffekt und die restlichen Dämpfungen stadtweit dazu. Auch wenn die Linie 1 bechleunigt ist, bleibt die Frage ob die Haltestellenzugänge (bei Inseln) dies für die Fahrgäste auch sind. Ob Rad oder Fuß ebenso beschleunigt sind usw.
Gibt es denn Erfahrungen mit Tempo 40 schon?
Und was du pipifax nennst waren anderswo 50% Senkung, anhaltend ohne Ersatzstrecke. Verdammt großer pipifax, oder?
23. April 2015 um 16:08 Uhr #150183Tempo 30 bei Feinstaubgrenzwertüberschreitung habe ich doch auch schon analog Merseburger Straße vorgeschlagen. Soll zwar wenig bringen, aber es bringt etwas.
Da man nicht ewig auf die Fertigstellung der HES warten kann, setze ich nach wie vor auf ein sofortiges weiträumiges Ausschildern eines LKW-Durchfahrtsverbotes >7,5 to durch Halle, genau wie es Stuttgart auch gemacht hat und auch im halleschen Luftreinhalteplan steht, aber seit vielen Jahren sich nichts tut, weil sich die Stadt dafür angeblich nicht verantwortlich fühlt.23. April 2015 um 16:18 Uhr #150185– Fuß- Radbedingungen dort verbessern, baulich, Oberflächensanierung, Ampelverbesserung, Ausschilderung, verlagerbar von PKW auf Rad: 1k
– sukzessive Verbesserungen bei HAVAG durchsetzen. Da muss viel mehr Fahrgastorientierung ankommen, Halle hat enormes Potenzial, wenn man z.B. die Stadtgröße / Netzgröße mit Karlsruhe vergleicht. Verlagerbar 5kWie viele Leute wohnen eigentlich in der Frohen Zukunft? Wenn du 6.000 Leute zusätzlich auf Fahrrad und in die Bahn locken willst musst du dort noch Wohnungsbau anstrengen.
23. April 2015 um 16:28 Uhr #150188^^ Die Fahrzeuge auf der Paracelsusstraße wollen auch nicht alle in die Frohe Zukunft.
23. April 2015 um 16:42 Uhr #150192Wieso eigentlich Tempo 40? Die Autos die ich kenne laufen bei 30 gut im 3. Gang, bei 40 im 4. zu fahren erfordert hingegen Überwindung und funktioniert nur in der Ebene.
23. April 2015 um 16:47 Uhr #150193^^ Die Fahrzeuge auf der Paracelsusstraße wollen auch nicht alle in die Frohe Zukunft.
Aber es hat sich herumgesprochen, dass es in Tornau auch eine Auffahrt auf die A 14 nach Magdeburg gibt und diese zunehmend über die Frohe Zukunft genutzt wird.
23. April 2015 um 17:06 Uhr #150196@ Geraldo
bei erlaubten 30 wird gern mehr gefahren und ich erinnere mich dass hier user ausführlich erklärten, wie schlecht Tempo 30 wäre. 40 ist da eher ein Kompromiss, um Dämpfung als Mittel für mehrere Problemlösungen akzeptabel zu machen.
@Kenno
genauso wie Transit durch die Frohe Zukunft rollt, wollen eben auch Fahrgäste / Fußgänger und Radfahrer großstädtisch typisch zu den unterschiedlichsten Zielen. Eine Verlagerung ist demnach stets möglich und findet ja auch statt, wenn die Parameter stimmen. Umgekehrt passiert es ja auch!23. April 2015 um 17:28 Uhr #150198^^ Die Fahrzeuge auf der Paracelsusstraße wollen auch nicht alle in die Frohe Zukunft.
Die Straßenbahn aber schon.
24. April 2015 um 08:23 Uhr #150258Die Linie 1 ist ja nicht die einzige Linie, welche Relationen bedient, welche denen der KfZ, die auf der Paracelsusstraße fahren, entsprechen.
24. April 2015 um 08:42 Uhr #150259Die Linie 1 ist ja nicht die einzige Linie, welche Relationen bedient, welche denen der KfZ, die auf der Paracelsusstraße fahren, entsprechen.
Dann halten wir mal übereinstimmend fest, dass deine 5k Entlastung für die Paracelsusstr. nicht aus der Frohen Zukunft kommen können. Woher dann? Tornau? Du hast dir ja vor dem posten sicherlich Gedanken gemacht.
24. April 2015 um 10:31 Uhr #150267Aber sicher! Und sehr konservativ geschätzt. Grundlage:
Die Paracelsusstraße nimmt Verkehr der B6 auf, von der Frohen Zukunft kommend und aus Richtung Zoo von allen Quellen/Zielen, die nördlich der Wolfensteinstraße sind und natürlich aus dem nahen (Wohn)umfeld.
Diese Gebiete werden von 4 Tramlinien, 1 Buslinie und 1 S-Bahn bedient.
Tram 15er Takt, Bus + Zug 30er Takt *) ohne Berücksichtigung des Nacht- und Spätverkehrs sind das über 18 Tagesstunden 720 Fahrten in beide Richtungen. Nur um die Größenordnung von 5.000 zu verlagernden Fahrten als 5.000 neue Fahrgäste damit zu quantifizieren, sind es je Fahrt nicht mal 7 Fahrgäste, die mehr als bisher mitfahren müssen.
*) Zug ab Dezember für 2 Jahre nur Stundentakt wegen Baustelle Halle Hbf
24. April 2015 um 11:51 Uhr #150275Aber eben alles nur mal rein statistisch, und in den Abend- und Morgenstunden eher weniger…
Also träum hübsch weiter…
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.