Was passiert in Halle, wenn das Gas knapp wird? – Antworten der EVH

26. Juli 2022 | Wirtschaft | 7 Kommentare

Seitdem Russland seinen Angriff auf die Ukraine begonnen hat, wird auch nach Deutschland immer weniger Gas geliefert. Händeringend wird seither nach Alternativen gesucht, denn russisches Gas wurde bisher sowohl zum Heizen, für Fabriken wie auch zum Stromerzeugen mehrheitlich verwendet. Die Staats- und Regierungschefs ganz Europas debattieren – von Notfallplänen und Krisenfällen ist die Rede. Aber was passiert eigentlich auf der kleinsten Ebene? Was passiert in Halle, wenn das Gas knapp wird?

Fragen, die sich auch die Redaktion von HalleSpektrum gestellt und deshalb bei der Stadtwerke Halle GmbH nachgefragt hat; denn nach bisherigen Angaben basierte die Fernwärme der gesamten Saalestadt fast ausschließlich auf der Verbrennung von Erdgas. Andere Städte im Land, wie beispielsweise Magdeburg, reden hingegen über einen breiteren „Energiemix“ und scheinen deshalb besser auf den Krisenfall vorbereitet zu sein.

Wie sieht es also aus, mit Plänen für den kommenden Winter? Könnten auch in Halle (Saale) andere Energieträger in die Fernwärme- und Energieproduktion integriert werden?

Die Antwort der Stadtwerke fällt hierzu zwiegespalten aus:

So wird die Fernwärme bei der EVH derzeit tatsächlich ausschließlich durch Erdgas hergestellt. Die Stromerzeugung beruhe hingegen auf einem vielfältigeren Energiemix.

Für die Erzeugung des Halplus-Stroms betrage der Anteil der erneuerbaren Energie (Photovoltaik, Windkraft) aktuell sogar fast 73 %. Mit einem deutschlandweiten Durchschnitt in der Energieversorgung von gerade einmal 49 % erneuerbarer Energie liege Halle somit sogar besonders gut im Rennen.

Zudem verwies die Stadtwerke GmbH auf die in den vergangenen Jahren umfassend modernisierten beiden Kraftwerke im Energiepark Dieselstraße und in Trotha. Perspektivisch sei man demnach darauf vorbereitet, diese auch auf Wasserstoffbasis betreiben zu können.

„Das aktuell zur Verfügung stehende Erdgas ist ausreichend, um die Kraftwerke zu betreiben. Sollte der Fall einer Gasmangellage eintreten, tritt ein Plan auf nationaler Ebene für Deutschland in Kraft. Halle ist ein Teil dieses nationalen Planes.“, so die Unternehmenskommunikation.

Das heißt: Haushaltkunden und Einrichtungen wie beispielsweise Krankenhäuser sind durch gesetzliche Bestimmungen besonders geschützt. Die Bereitstellung von Gas und Fernwärme für Haushalte sollte also in jedem Fall gesichert sein.

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