Cluster IT Mitteldeutschland: Daten auf Facebook sind nicht sicher

29. März 2018 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Der Datenskandal auf Facebook ist in aller Munde. Das Unternehmen hat lt. Medienberichten durch den Skandal um die britische Firma Cambridge Analytica bereits ca. 50 Milliarden Dollar verloren. Was bedeutet dies für Unternehmen, die in Mitteldeutschland das „Soziale“ Netzwerk nutzen? HalleSpektrum liegt eine Stellungnahme des Cluster IT Mitteldeutschland e.V. vor. Für den Verein sind die Daten der Unternehmen (und Privatpersonen) nicht sicher! Aus Sicht des Clusters IT Mitteldeutschland e. V. sind im Moment auch keine wirklich effektiven Schutzmechanismen zu erwarten:

„Datenschutz ist ein Thema, das in Übersee keine übermäßige Bedeutung erfährt. Es gibt bisher weder ein umfassendes Bewusstsein für den sensiblen Umgang mit Informationen in der Öffentlichkeit noch eine effektive rechtliche Verankerung von Datenschutz. Das in den USA ansässige Unternehmen Facebook folgt dieser Mentalität des eher lockeren Umgangs mit Nutzerdaten. Praktisch bedeutet dies, dass Daten auf Facebook nicht sicher sind“, sagt Andreas Vierling, Geschäftsführer des Clusters IT Mitteldeutschland e. V. Gerade auch für Unternehmen, die Facebook zur Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit nutzen, hat das Konsequenzen.  Andreas Liefeith, Leiter des Arbeitskreises IT-Sicherheit im Cluster IT Mitteldeutschland und Leiter Marketing der procilon GROUP: „Wer den kostenlosen Service einer Präsenz auf Facebook nutzt, muss sich darüber im Klaren sein, dass er dabei mit Daten und Informationen bezahlt. Unternehmen, die für ihre Marketing-Aktivitäten das Soziale Netzwerk verwenden wollen, sollten abwägen, ob die Veröffentlichung den erwünschten Nutzen bringt und sie bereit sind, den Preis zu zahlen. Fällt dennoch die Entscheidung für einen Auftritt in dem Netzwerk, gilt es, sich sehr ernsthaft gedanklich und praktisch mit dem Thema auseinanderzusetzen.“

Nach der Meinung des Vereins wird sich an dem grundsätzlichen Geschäftsmodell nichts ändern. Das ließ Firmenchef Zuckerberg vor einigen Tagen im Interview deutlich erkennen. Schließlich basiert die wirtschaftliche Existenz des Netzwerkes auf der Sammlung und Verwertung von Daten der Nutzer und deren Beziehungen untereinander. Wer auf der Plattform präsent ist, stimmt dem über das Anerkennen der AGB zwangsläufig zu. Dessen müssen sich Nutzer gerade auch im Unternehmensbereich bewusst sein. Der Cluster IT Mitteldeutschland e. V. rät: Grundsätzlich sollten daher in Sozialen Netzwerken nur Informationen verbreitet werden, die ohnehin für die Öffentlichkeit gedacht sind und nicht in den sensiblen Bereich fallen.

Lt. des Vereins steigt künftig der Druck auf Facebook, das Thema Datenschutz in Europa ernster zu nehmen als bisher und sein Angebot an die Gesetzmäßigkeiten innerhalb der EU anzupassen. Da das Soziale Netzwerk Dienste auf den EU-Binnenmarkt anbietet, gilt der EU-Datenschutz. Geregelt wird dieser durch die 2016 verabschiedete die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Allerdings besteht noch eine Übergangsfrist bis 25. Mai 2018, bis die neue Verordnung bindend wird. Danach könnte Facebook mit vier Prozent des weltweiten Konzernumsatzes für solche Verstöße oder mangelhafte Vorkehrungen sanktioniert werden.

 Zum Cluster IT Mitteldeutschland e. V.

Der Cluster IT ist das Branchennetzwerk der IT-Wirtschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit der Zielsetzung, die Aktivitäten der Branche zu koordinieren und sichtbar zu machen. Gegründet wurde der Verein im Jahr 2009 und besitzt mittlerweile knapp 50 Mitglieder.

www.it-mitteldeutschland.de.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben