Wiegand-Fraktion gegen Bäumeringeln

2. April 2020 | Umwelt + Verkehr | 4 Kommentare

Naxch wie vor werden im halleschen Stadtgebiet Bäume geringelt werden, um sie anschließend absterben zu lassen. Betroffen sind davon zumeist sogenannte Neophyten, d. h. Pflanzen, die ab 1492 nach Europa gelangt sind. Auf den Pulverweiden, an den Angersdorfer Teichen, am Kanal und an etlichen anderen Orten wurde diese Methode bereits beobachtet. Die Unterstützer-Fraktion des Oberürgermeisters Bernd Wiegand hat nun ihr Herz für die Bäume entdeckt. Die Fraktion „Hauptsache Halle“ hatte im November 2019 einen Antrag in den Stadtrat eingebracht, der zur Überarbeitung der Baumschutzsatzung aufforderte. Im März sollte es erste Beratungen zur Änderung der Baumschutzsatzung geben, die aufgrund der Corona-Pandemie vertagt sind. Ziel des Antrages ist es, auch gebietsfremde Baumarten in den Schutz aufzunehmen.

„Die Stadtverwaltung sollte die Praxis der Ringelung von Bäumen so lange untersagen, bis die Baumschutzsatzung überarbeitet ist“, fordert Andreas Wels, Vorsitzender der Fraktion Hauptsache Halle. Das Vorgehen berge die Gefahr in sich, das gesunde, nicht neophytische Arten, wie Esche, Ahorn oder Birke, durch abgestorbene, umstürzende Bäume beschädigt werden könnten. Darüber hinaus leisten die Gewächse mit ihren großen Wurzelballen einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Bodens und damit auch zum Hochwasserschutz. „Gerade in den Zeiten des Klimawandels ist es fahrlässig, gesunde Bäume bewusst zu vernichten“, meint Andreas Wels. „Das ist kein Beitrag für eine ausgewogene Klimabilanz der Stadt!“. Schnelles Handeln stehe jetzt auf der Tagesordnung, um die grünen Refugien in der Stadt nicht noch weiter auszudünnen.

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