Sachsen-Anhalt bekommt Polizeirabbiner

25. August 2022 | Soziales | Keine Kommentare

In Sachsen-Anhalt arbeiten Landespolizei und jüdische Gemeinden künftig noch enger zusammen. Das vereinbarten der Landesvorsitzende der jüdischen Gemeinden in Sachsen-Anhalt, Max Privorozki, und Innenministerin Dr. Tamara Zieschang am gestrigen Mittwoch in Magdeburg.

Kern der Kooperationsvereinbarung: Es gibt künftig einen Polizeirabbiner in Sachsen-Anhalt. Dieser soll sowohl Studium, wie auch Aus- und Fortbildung an der Fachhochschule Polizei mitgestalten und allen Angehörigen der Landespolizei als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Mit dieser Neuerung ist Sachsen-Anhalt bundesweit das zweite Bundesland, das einen Polizeirabbiner ernennt. Die Aufgabe übernimmt der sachsen‑anhaltische Landesrabbiner Daniel Fabian. Er wird von einem Team aus Vertrauenspersonen für das jüdische Leben unterstützt.

„Heute schlagen wir ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit mit den jüdischen Gemeinden auf!“, so Innenministerin Zieschang erfreut: „Wir tragen vertieftes Wissen über das Judentum in die Landespolizei. Dies gilt sowohl für Ausbildung und Studium als auch für Fortbildungen bei der Landespolizei. Die Verbindungen von Landespolizei und jüdischen Gemeinden werden mit der Benennung eines Polizeirabbiners in vielerlei Hinsicht enger geknüpft. Ich bin sehr dankbar, dass wir Herrn Rabbiner Fabian für diese, die Landespolizei bereichernde Aufgabe gewinnen konnten.“

Die Vereinbarung zwischen dem Landesverband der jüdischen Gemeinden und dem Land Sachsen-Anhalt sieht vor, dass die Arbeit des Polizeirabbiners und seines Teams am 1. September 2022 beginnt. Sie lehnt sich an Vereinbarungen an, die bereits seit Jahren vertrauensvoll mit der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland, der Landeskirche Anhalt und dem Bistum Magdeburg gelebt werden.

Die Tätigkeit des Polizeirabbiners und seines Teams fügt sich damit, insbesondere in Ausbildung und Studium, nahtlos in das Konzept der Landespolizei zur Stärkung der interkulturellen Kompetenz ein. Dieses sieht vor, dass Anwärterinnen und Anwärter bereits während ihrer Ausbildung und ihres Studiums praxisnah und an realen Beispielen verschiedene Weltanschauungen, Kulturen, Sozialisationen und Perspektiven kennenlernen und ihre eigene Haltung reflektieren. Auch in der Fortbildung der Landespolizei spielt die Stärkung der interkulturellen Kompetenz eine wichtige Rolle.

„Der Schutz von Jüdinnen und Juden ist und bleibt für uns in Deutschland eine besondere Verantwortung. Unsere Landespolizei leistet einen Beitrag dazu, dass sich jüdisches Leben weiterhin vielfältig weiterentwickelt und unsere Gesellschaft bereichert. Die wertvolle Arbeit des Polizeirabbiners stärkt die interkulturelle Kompetenz und damit die Arbeit der Landespolizei. Mit dem Wissen über verschiedene Kulturen, Weltanschauungen und Perspektiven wächst die Sensibilität und die Sicherheit im täglichen Umgang mit Menschen und Situationen.“, so die Innenministerin abschließend.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben