Städtekalender „Halle/Saale gestern 2018“

Wir schreiben zwar erst Ende Juli, aber im Buchhandel sind längst die ersten Kalender für 2018 aufgetaucht. Als einer der ersten Regionalkalender der Städtekalender „Halle/Saale gestern 2018“ des m+m Verlages. Diese Kalender-Reihe bietet alljährlich historische Aufnahmen von fast siebzig deutschen Städten. Die Saalestadt wurde 1993 in diesen illustren Kreis aufgenommen, sodass der 2018-Kalender also bereits die 26. Ausgabe darstellt.

„Halle/Saale gestern 2018“ bringt wieder 13 Bilder aus der Sammlung von Dr. Peter Pollandt. Das Titelbild zeigt ein den Hallensern vertrautes Motiv, das sie aus Bildbänden oder von historischen Postkarten kennen: das Alte Rathaus mit dem Händel-Denkmal aus dem Jahre 1935. Interessant – wie auch auf einigen anderen Monatsblättern – darauf die historischen Fahrzeuge und die Hallenser der damaligen Zeit zu entdecken.

Auf den weiteren Kalenderblättern staunt der heutige Betrachter u.a. über den Riebeckplatz (um 1930) mit den damals einmündenden Straßen und dem Hotel „Goldene Kugel“, das im August 1994 so stark beschädigt wurde, dass es später abgetragen wurde. Zu DDR-Zeiten errichtete man an der Stelle das „Haus des Lehrers“. Das April-Blatt zeigt einen Blick in die Gartenstadt am Mühlrain (um 1915), die im Auftrag des Bauvereins für Kleinwohnungen gebaut wurde. Einen Monat später findet man eine Aufnahme aus dem Jahr 1900, die einen Blick (mit Straßenbahn) von der Landwehrstraße (Ernst-Toller-Straße) in die Lindenstraße (Willy-Brandt-Straße) zeigt.

Das Juni-Blatt bringt einen interessanten Vergleich: zwei historische Fotos der Hauptpost mit den Grünanlagen an der Alten Promenade aus den Jahren 1900 und 1975. Der August präsentiert (pünktlich zum Laternenfest) schließlich einen Saale-Blick hinauf zur Gaststätte „Bergschenke“ mit dem benachbarten Bismarck-Denkmal, das 1929 abgerissen wurde. (Ein kleineres Foto vermittelt dabei einen Eindruck von dem Denkmal.) Aufnahmen von der Leipziger Straße (1932, Kreuzung Neue Promenade), von der Thielenpost (1915) oder vom Hallmarkt (1965) komplettieren den Kalender. Besonders interessant ist außerdem eine Luftbildaufnahme (1909) der Peißnitzbrücke aus einem Ballon heraus.

Dieser Kalender mit seinen jährlich wechselnden Motiven ist längst zu einer wahren Fundgrube für Sammler und Regionalforscher geworden. Wer jetzt alle 26 Ausgaben hat, besitzt immerhin einen respektablen Fundus von über 300 historischen Halle-Ansichten. Wie in den letzten Jahren wird der historische Kalender 2018 mein Arbeitszimmer schmücken.

Wandkalender „Halle/Saale gestern 2018“, m+m Verlag (Müllenbruch + Minkenberg) Heinberg 2017, 13 Blatt (29 x 32 cm), 14,90 €, ISBN 978-3-96166-025-4