Landesregierung unterstützt Halles Bewerbung um Zukunftszentrum – Magdeburg zieht sich angesäuert zurück

29. September 2022 | Politik | 2 Kommentare

Nachdem die Landesregierung ihre Unterstützung der Bewerbung Halles erklärt hatte, zieht die Stadt Magdeburg ihre Bewerbung zurück. Und wie es auf den Seiten der Stadt Magdeburg heißt, ist man ziemlich sauer auf die Entscheidung des Kabinetts.

Die Landeshauptstadt Magdeburg sieht jedenfalls von einer weiteren Bewerbung um das Zukunftszentrum Deutsche Einheit und europäischen Transformation ab. Das entschied die Arbeitsgruppe aus Verwaltung, Universität und Hochschule, nachdem die Landesregierung beschlossen hatte, die Bewerbung der Stadt Halle/ Saale finanziell zu unterstützen.

Der Bund hatte am 1. Juli den Standortwettbewerb für das Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation ausgerufen. Bis 30. September können sich ostdeutsche Kommunen um die Investition in Höhe von 200 Millionen Euro bewerben. Das Zukunftszentrum soll als eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Kultur und bürgerschaftlichem Engagement agieren und für die künftig bis zu 200 Beschäftigten einen wissenschaftlichen Bereich, einen Kulturbereich sowie einen Dialog- und Begegnungsbereich vereinen. In Magdeburg hatten Verwaltung und Stadtrat bereits im Juli 2021 entschieden, sich um die Ansiedlung zu bewerben. Spätestens Anfang 2023 will die Bundesregierung bekanntgeben, welche Stadt künftig Sitz des Zukunftszentrums sein wird.

Die Oberbürgermeisterin Magdeburgs, Simone Borris (parteilos) sagt zum Ausstieg aus dem Bewerbungsrennen:

„So enttäuschend es ist, aber diese – eher politisch motivierte – Entscheidung ist nun einmal nicht für uns gefallen. Da die Landesregierung eine andere Kommune Sachsen-Anhalts öffentlich unterstützt, sind die Hürden nun zu hoch geworden. Ohne den notwendigen Rückenwind der Regierung ist eine Bewerbung aus unserer Sicht nicht mehr erfolgsversprechend.“
„Die Begründung der Landesregierung hat die Arbeitsgruppe erstaunt und überrascht.

Vorwurf: Landesregierung bevorzugt den Süden des Landes

Die geäußerte Argumentation sei nicht nachvollziehbar, so Bürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz, die die Magdeburger Arbeitsgruppe zur Bewerbung leitete:

„Wir haben die Transformation in der DNA unserer Stadt. Transformationsprozesse sind hier viel stärker sichtbar – vom Mittelalter in die Gegenwart bis in die Zukunft. Dazu kommt die breite Verankerung der Wissenschaft und Forschung – die vom akademischen Nachwuchs in Universität, Hochschule und allen wichtigen Instituten bis hin zur breiten Bevölkerung via Volkshochschule, Bibliotheken, soziokulturelle Zentren und vielen Ankerpunkten mehr alle Magdeburger*innen und Gäste der Stadt erreichen kann. Wir hoffen, dass sich der Blick des Landes mittelfristig vom Süden löst und auch wieder auf die Errungenschaften in der Mitte und im Norden Sachsen-Anhalts lenkt.“

 

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