Karamba Diaby: „Rassismus kann man nicht essen!“

18. September 2017 | Politik | 20 Kommentare

Am Montagnachmittag richtete sich der hallesche SPD-Bundestagskandidat, Karamba Diaby, mit einem Aufruf auf Facebook an seine Anhänger, um für Unterstützung zu werben.

Dr. Karamba Diaby (r) im Gespräch

„Es ist, als hätte man zwei Züge auf ein Gleis gesetzt, die jetzt aufeinander zufahren. Im ersten Zug sitzen die Demokraten und in dem anderen die Rechtspopulisten. Politiker und Aktivisten werden seit
Wochen bedroht, Wahlkampfauftritte als Plattformen für Hass und Hetzegenutzt. Es ist der aggressivste Wahlkampf, den Deutschland nach 1945 erlebt hat. Auch ich habe das schon mehrmals am eigenen Leib erfahren. Doch sie sollen wissen: Wir Demokraten lassen uns nicht einschüchtern!

Dia „AfD“ hängt bewußt ihre Sprüche neben die Plakate von Dr. Diaby. Seinen Vers kann sich jeder selbst daraus machen.

Wer glaubt, dass er die Herausforderungen unserer Zeit am besten durch Hass, Hetze und Rassismus in den Griff bekommt, der irrt. Denn: Rassismus kann man nicht essen. Niemand hat durch Rassismus mehr Rente, einen besseren Job oder einen Euro mehr in der Tasche.

Die Rechtspopulisten sind wie Mehltau auf der Demokratie. Sie greifen die offene Gesellschaft an, sie wollen uns spalten, Angst schüren undam liebsten ins Deutschland von 1933 zurückkehren. Lassen wir nicht zu, dass die Demokratie entgleist. Wir, die für Offenheit und Solidarität kämpfen, wir haben es in der Hand. Es steht viel auf dem Spiel.“

Hintergrund:

Die NPD hatte am 21.08.2017 auf ihrer Facebook-Seite unter dem Post eines Wahlkampfbildes von Diaby geschrieben: „Deutsche“ Volksvertreter nach heutigem SPD-Verständnis.“ Unter dem Post wurden daraufhin weitere rassistische Beleidigungen geäußert, darunter auch Äußerungen
wie „ein schwarzer Affe“, „Volksverräter“ und das „N-Wort“. Unter Verwendung des Titels des 2017 erschienenen Dokumentarfilms von Paoul Pecks über den afroamerikanischen Schriftsteller, James Baldwin, hatte Diaby auf die rassistischen Kommentare auf seiner Facebook-Seite
mit „I AM NOT YOUR NEGRO!” geantwortet und dadurch 2,4 Millionen Menschen auf Facebook erreicht.

Wird sich sicher nicht von Rassisten abschieben lasen: Dr. Karamba Diaby

Diaby hatte weiter erklärt: „Nicht die Hautfarbe und auch nicht die Herkunft entscheiden darüber, wer Bundestagsabgeordneter wird, sondern die Bürger dieses Landes, die mit überwältigender Mehrheit für eine offene und solidarische Gesellschaft einstehen. Ich werde mich nicht einschüchtern lassen und ich werde nicht aufgeben, mich für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft einzusetzen.“

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