Haushaltsprognose: LINKE fordern „Mut zur Umverteilung“ statt Ausgabenkürzung

10. Mai 2019 | Politik | 7 Kommentare

Die Steuerschätzungen des Bundes sehen aufgrund der nachlassenden Konjunktur eine geringere Steigerung der Steuermehreinnahmen voraus. Dies wird aller Voraussicht nach auch den Landeshaushalt Sachsen-Anhalts betreffen., möglichen Konsequenzen für Ausgabekürzungen in den laufenden und
kommenden Haushalten stehen zur Diskussion.

Sorge bereitet dies der Fraktzion die LINKE im Landtag. Fraktionsvorsitzender Thomas Lippmann:


„Die öffentlichen Haushalte sind seit vielen Jahren massiv unterfinanziert und es war immer klar, dass eine gute konjunkturelle
Entwicklung daran nur vorrübergehend und auch nur zum Teil etwas ändern kann. Die Hoffnung, die massiven Steuersenkungen der zurückliegenden
fast zwei Jahrzehnte durch immer mehr Wirtschaftswachstum ausgleichen zu können, waren von jeher auf Sand gebaut.

Die Antwort auf eine abflachende Konjunktur darf nicht wieder der Ruf nach erneuten Ausgabenkürzungen sein. Eine Diskussion um „spinnerte
Ideen“ und dynamische Sozialausgaben, wie sie der CDU-Landesvorsitzende Stahlknecht offenbar für angebracht hält, ist unverantwortlich, arrogant
und zündelt weiter am sozialen Zusammenhalt.

Der Bedarf an wesentlich höheren öffentlichen Ausgaben ist seit Jahren unübersehbar. Kita-Gebühren, Straßenausbaubeiträge, Investitionen in
Krankenhäuser, Straße und Schulen, die Weiterführung auslaufender ESF-Programme zur Schulsozialarbeit und zur Berufsorientierung oder die
Ausweitung der Lehrausbildung- und -einstellung sind nur einige der vielen Zukunftsaufgaben, die angepackt werden müssen und die hunderte
Millionen zusätzlicher Ausgaben erfordern.

Thomas Lippmann

Die aktuellen Steuerschätzungen sind nicht das Signal, den Gürtel bei denen enger zu schnallen, die eh kaum Luft zum Atmen haben. Dieser
Vorschlag ist die einzige „spinnerte Idee“, die hier geäußert wurde. Das Gebot der Stunde ist, endlich den Mut für eine Umverteilung aufzubringen
und für ein Änderungen in der Steuerpolitik und die Verteilung der öffentlichen Mittel zugunsten der Länder und Kommunen zu streiten. Die
Vorschläge dafür liegen seit langem auf dem Tisch, jetzt müssen sich Mehrheiten finden, um den Staat wieder handlungsfähig zu machen.“

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