BUND Sachsen-Anhalt schickt Bus in den Hambacher Wald

5. Oktober 2018 | Politik | 20 Kommentare

Unter dem Motto „Wald retten! Kohle stoppen!“ versammeln sich am 6. Oktober tausende Natur- und Klimaschützer*innen aus dem gesamten Bundesgebiet zum gemeinsamen bunten und friedlichen Protest gegen die Rodung des Hambacher Wald in Nordrhein-Westfalen. Auch der BUND Sachsen-Anhalt wird mit einem Bus von Halle aus zu der Großdemonstration bei Kerpen fahren. „Wir setzen ein Zeichen für den Schutz des Hambacher Waldes und des globalen Klimas. Die Erreichung der Klimaziele von Paris können nur durch einen längst überfälligen Ausstieg aus der Kohleförderung und einer Beschleunigung der Energiewende hin zu ökologisch verträglichen Formen der   nergiegewinnung gelingen,“ erläutert Organisatorin Nicole Hermes vom BUND-Regionalverband Halle-Saalekreis die Motivation der  Umweltschützer*innen und freut sich weiter, „Das Demonstrationsverbot der Polizei Aachen wurde heute durch das OVG Aachen gekippt. Wir starten am Samstag um 5 Uhr morgens am ZOB beim
Hauptbahnhof Halle und haben noch einige wenige Plätze in unserem Bus frei. Wer noch mitfahren will, sollte sich schnell bei mir unter nicole.hermes@bund-halle.de anmelden.“

Die Meldungen um den Hambacher Wald in Nordrhein-Westfalen überschlagen sich derzeit. Nachdem sich die Lage zuletzt durch die gewaltsamen Räumung der Baumhäuser durch die Landesregierung von NRW und RWE als vorbereitende Maßnahme zur Rodung der uralten Eichen und Buchen zugespitzt hatte, hat das Oberverwaltungsgericht Münster heute dem Eilantrag des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) statt gegeben und einen vorläufigen Rodungsstopp verhängt.

„Wir begrüßen das Urteil des OVG Münster ausdrücklich“, so Nicole Hermes, „Der Hambacher Wald mit seinen Jahrhunderte alten Buchen und Eichen ist nicht nur ein Relikt der Eiszeit und der älteste des Wald Rheinlandes. Er ist auch der Rest des einzigen Stieleichen-Hainbuchen-Maiglöckchen-Waldes in ganz Europa und einer der artenreichsten und schönsten Wälder in Deutschland. Er ist Heimat für über 140 bedrohter Tierarten, alleine 12 streng geschützte Fledermausarten – darunter die seltene Bechsteinfledermaus – leben hier. Wir dürfen nicht zulassen, dass dieser wertvolle Lebensraum verloren geht. Statt dessen müssten die Flächen durch die Landesregierung von NRW nach Brüssel gemeldet werden, damit sie entsprechend ihres ökologischen Wertes unter  europäischen Schutz gestellt werden,“ fordert Hermes weiterhin.

Solange noch keine rechtskräftiges Urteil über die Klage des BUND gegen den Hauptbetriebsplan von RWE gesprochen ist, dürfen keine weiteren Bäume im Hambacher Wald durch RWE gefällt werden. Zu einer Gerichtsentscheidung wird es möglicherweise erst Ende 2020 kommen.

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