Brunnengalerie soll neuer Deichtrasse weichen

1. April 2016 | Nachrichten | Keine Kommentare
Holzfällarbeiten auf der Brunnengalerie. Im Hintergrund links das ehemalige "Stasi-Gebäude"

Vorbereitungen für die neue Deichtrasse: Holzfällarbeiten auf der Brunnengalerie. Im Hintergrund links das ehemalige „Stasi-Gebäude“

Nach über einem Jahr scheinbaren Stillstands in Sachen Deichbau am Gimritzer Damm scheint es nun doch Bewegungen beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) zu geben. Im Zuge der bevorstehenden Bauarbeiten der Straße „Gimritzer Damm“ wurden inzwischen auch Details zum Fortgang der Variantenprüfung bekannt. Die neue Trasse der geplanten Hochwasserschutzanlage soll nun über die ehemalige Brunnengalerie verlaufen. Diese befindet sich westlich der Straße „Gimritzer Damm“ und bietet, wie vom LHW zu erfahren war, „ausreichend Platz sowohl für die Errichtung eines Erdwalles als auch für einen Deichverteidigungsweg“. Die Brunnengalerie, die der Entwässerung von Halle-Neustadt dient, soll dabei rückgebaut werden. Als Ersatz sind dezentrale Pumpeinrichtungen geplant, die über das östliche Stadtgebiet von Halle-Neustadt verteilt werden. Wie aus dem Planungsdezernat der Stadt verlautet, soll auch geprüft werden, ob das anfallende Pumpwasser zur Versorgung der öffentlichen Brunnen genutzt werden kann. Die Stadt erhofft sich dabei Kosteneinsparungen von jährlich ca. 12.000,- €.
Vorteile der neuen Deichvariante bieten sich aus Sicht des LHW in mehrerer Hinsicht: Dem abfließenden Hochwasser könne nun weitaus mehr Platz geboten werden als bei allen bislang diskutierten Varianten, da in beschränktem Umfang auch das gesamte Straßenprofil als Ablauffläche zur Verfügung steht. Da bei der neuen Variante mit Anwohnerklagen nicht gerechnet werden müsse, entfalle der Zwang zum Planfeststellungsverfahren, es sei ein sofortiger Baubeginn möglich. Erste Vorbereitungen sind bereits getroffen: Die Baumfällarbeiten entlang der Brunnengalerie sind schon seit letzter Woche im Gang, das zeigen Bilder, die HALLESPEKTRUM vorliegen. Der Damm soll, beginnend am Rennbahnkreuz, als Erdwerk mit Tonabdichtung ausgeführt werden. An Stelle des „Stasi-Gebäudes“ (ehemaliges Finanzamt) soll die Schutzeinrichtung als Betonelementwand auf Bohrpfahlgründen fortgesetzt werden. Hierzu können teilweise die Brunnenschächte als Pfahlgründung mit genutzt werden, indem sie mit Beton verfüllt werden. Die Betonelementmauer soll durch „Kunst am Bau“ aufgewertet werden. Hier ist geplant, im räumlichen Bezug zum „Stasi-Gebäude“ mittels der Betonelementemauer auf historische Bezüge anzuspielen.

 

 

 

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