Linke besorgt: Qualitätsverlust im Schuldienst durch steigende Zahl ungeprüfter Lehrkräfte

6. März 2024 | Bildung und Wissenschaft | Ein Kommentar

Die Linke in Sachsen-Anhalt schlägt Alarm angesichts der zunehmenden Zahl von Lehrkräften im Seiteneinstieg ohne pädagogisch-didaktische Ausbildung. Diese Entwicklung, die als unverzichtbar für die Unterrichtsversorgung betrachtet wird, birgt nach Ansicht der Fraktion erhebliche Probleme. Ein aktuelles Monitoring zeigt, dass im Jahr 2023 allein 239 Seiteneinsteiger den Dienst quittierten, was als alarmierender Ressourcenverschleiß betrachtet wird.

Besonders beunruhigend ist für Die Linke die zunehmende Radikalisierung der Einstiegsanforderungen in den Schuldienst. Dies führt vermehrt dazu, dass Lehrkräfte ohne wissenschaftlichen Hochschulabschluss eingestellt werden, was sich negativ auf die Qualität des Unterrichts auswirkt. Die Fraktion weist darauf hin, dass rund 40 Prozent der Seiteneinsteiger an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen keinen wissenschaftlichen Hochschulabschluss vorweisen können.

Ein weiteres Problem ist die ungleiche Verteilung der Seiteneinsteiger auf verschiedene Schulformen. Besonders an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen sind fast 40 Prozent der Lehrkräfte ohne wissenschaftlichen Hochschulabschluss. Dies erschwert die Schaffung einer homogenen Lehrerstruktur und hat potenziell negative Auswirkungen auf die Bildungsqualität.

Neben der Qualifikation der Lehrkräfte beklagt Die Linke auch eine zunehmende Anzahl von Lehrkräften mit schlechter Bezahlung. Viele Seiteneinsteiger sind bis zu drei Entgeltgruppen niedriger eingestuft als voll ausgebildete Lehrkräfte. Dies verschärft die ohnehin prekäre finanzielle Situation vieler Pädagogen im Seiteneinstieg.

Angesichts dieser Entwicklungen fordert die Fraktion nun dringend mehr Unterstützung und Qualifizierungsangebote für Lehrkräfte im Seiteneinstieg. Hierzu gehören nach Ansicht der Fraktion ein berufsbegleitender Vorbereitungsdienst und realistische Aufstiegsmöglichkeiten, die auf der Bewährung in der Tätigkeit basieren. Die Linke sieht dies als notwendigen Schritt, um die Bildungsqualität zu erhalten und den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten.

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