Startseite Foren Halle (Saale) Bauarbeiten am Gimritzer Damm trotz Baustopps: laut LHW Sicherungsmaßnahmen

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  • #144621

    Dürfte müßig sein, darüber zu spekulieren.

    #144659

    Na hoffentlich glaubt SfK sein Statement wenigstens selbst. Man kann über so viel „Wissen“ einfach nur noch staunen.

    #144662

    “Der Verein fördert das weitere Zusammenwachsen von Halle und Halle-Neustadt.”
    (Aus der Satzung)

    Und das Zusammenwachsen wird wohl durch den Damm behindert?

    Man hätte den Begüterten das Passendorfer Schlösschen zur Verfügung stellen sollen.
    Schon wäre Friede im Land gewesen… 😉

    #144673

    @Feldstudien

    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.

    (Albert Einstein)

    🙂

    #144720

    Variante 4 wird bei HQ100(neu) insgesamt 109.800 m3 Retentionsraum vernichtet. Durch die Abtragung von Erde können 5.700 m3 ausgeglichen werden, dauerhaft gehen also 104.100 m3 laut Plangenehmigung verloren.

    Ich finde es doch sehr interessant, welche Bedeutung einem Retentionsraum von 109.800 m³ zuerkannt wird.

    Mal angenommen, wir nehmen die durchschnittliche Abflussmenge der Saale von 2013 (http://www.lhw.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/Landesbetriebe/LHW/neu_PDF/4.0/SB_Hochwasserschutz/Hochwasserbericht_2013.pdf) mit 916 m³/s am Pegel Trotha, dann ist diese Retentionfläche nach rechnerisch 120 s voll (das dies aufgrund Rückstau etwas länger dauert, ist klar). Nur mal ein rechnerisches Gedankenspiel.

    Der LHW spricht im Übrigem auf seiner Seite http://www.gimritzer-damm.de/index.php?page=alternativVariante4 im Übrigem „nur“ von 48.600 m³ (wahrscheinlich sind die 109.800 m³ neuste Erkenntnisse?)

    Jetzt könnte man das Argument Höhenpegel anführen, dass diese Wegnahme von Retentionsraum mehr cm, somit höheren Wasserstand, bedeutet. Dieser Vergleich hingt aber, was voll ist, ist voll und kann somit nachschiebende Mengen nicht aufnehmen.

    Das Problem liegt eher am limitierten Abfluss im Bereich des strömungsungünstig geformten Nadelöhrs Giebichensteinbrücke, deren Querschnitt sich proportional mit steigendem Wasserstand verringert. Und es liegt am Raum vor Halle, indem man die Zuflüsse Luppe und Elster bereits in ihrer Breite für möglichen Retentionsraum einzwang (siehe Ermlitz – Oberthau – Lochau). Das kann die Aue im Süden kaum bis gar nicht aufnehmen.

    Ich lass mich aber gern eines Besseren belehren.

    #144729

    Mach dich schon mal auf eine Belehrung gefasst. 🙂

    #144761

    @Gorkvomork : Vielleicht hilft ja als Schritt zum Verständnis erst einmal ein Perspektivwechsel. Ich kann immer nur wieder sagen, mein Haus steht sehr deutlich über der Deichkrone. Allein durch die Erhöhung des neuen Deiches werde ich im Hochwasserfall negativ beeinträchtigt. Darüber hinaus wird mein Grundstück nun zum festgesetzten Überschwemmungsgebiet mit einer Lage im HQ100, was es vorher nicht war. D.h. auch meine Hochwasserversicherung wird mir vermutlich nicht lange erhalten bleiben, ganz davon abgesehen, dass ich dann auch mehr gefährdet bin. Es wird absolutes Bauverbot verhängt, d.h. ich darf dann nicht mal mehr ein Gartenhäuschen errichten. Den Wertverlust meines Grundstücks will ich gar nicht taxieren. Das sind alles negative Auswirkungen, die ich als Privatperson persönlich tragen soll, für den besseren Schutz der Neustadt. Dafür gibt es weder irgendwelche netten Worte oder Dank, geschweige denn irgendwelche Ausgleichsmaßnahmen. Das wir uns aufgrund der Schutzwürdigkeit der Neustadt prinzipiell mit der Erhöhung des Deiches einverstanden erklären, nimmt offenbar nicht mal jemand wahr. Stattdessen dürfen wir uns öffentlich beschimpfen lassen. Vielleicht ist es aber wenigstens für Dich nachvollziehbar, warum aus dieser Perspektive jede weitere unnötige und nicht sachlich begründbare, zusätzliche Verschlechterung des Hochwasserschutzes der Altstadt für uns indiskutabel ist.

    #144769

    @Gorkvomork : Vielleicht hilft ja als Schritt zum Verständnis erst einmal ein Perspektivwechsel. Ich kann immer nur wieder sagen, mein Haus steht sehr deutlich über der Deichkrone. Allein durch die Erhöhung des neuen Deiches werde ich im Hochwasserfall negativ beeinträchtigt. Darüber hinaus wird mein Grundstück nun zum festgesetzten Überschwemmungsgebiet mit einer Lage im HQ100, was es vorher nicht war. D.h. auch meine Hochwasserversicherung wird mir vermutlich nicht lange erhalten bleiben, ganz davon abgesehen, dass ich dann auch mehr gefährdet bin. Es wird absolutes Bauverbot verhängt, d.h. ich darf dann nicht mal mehr ein Gartenhäuschen errichten. Den Wertverlust meines Grundstücks will ich gar nicht taxieren. …

    Das ist allerdings mal ein Argument, was einige sicherlich (inkl. ich) noch gar nicht betrachtet haben. Das ist wie bei Domino, wenn man erst ein Stein anstößt…

    Was mich sowieso bei der ganzen westlichen „Deichsache“ von Anfang an störte, war, dass kein entsprechender Schutz des östlichen innerstädtischen Bereichs im gleichen Zuge mit der Errichtung des Westdammes geplant wurde.
    Dabei gibt es genügend Beispiele, dass auch Altstadtbereiche wirkungsvoll im Hochwasserfall geschützt werden können (siehe beispielsweise Köln oder Hamburg).

    #144776

    Statt umfangreicher Belehrungen verweise ich auf die Begriffe „Abflußprofil“ und „Strömungshindernis“, und auf die Ausführungen dazu in den einschlägigen vergangenen Threads. Es muß sich ja nicht alles wiederholen, auch nicht, dass es gar nicht alleine(!) um den Retentionsraum geht. Bitte nachlesen, gilt insbesondere auch für Neueinsteiger wie den Vorsitzenden des HaNeu- Vereins.

    #144779

    @Gork
    Ist alles eben eine Kostenfrage, denn Vorschläge für die „Eindeichung“ der „Alt“stadt hat es hier auch gegeben…

    Flutmauer Hafenstr., Mühlwerder, Eli-saale, Schöpfwerk, etc… aber da hätte man richtig Kohle in die Hand nehmen müssen, ähnlich wie eben in Köln, oder Grimma…

    #144781

    Wie sehen eigentlich die Bemühungen des LHW oder des Umweltministeriums bezüglich des Talsperrenmanagements aus ? Man scheint ja seitens des Landes eher geneigt, Hochwasseropfer im Lande gegeneinander auszuspielen, als den Blick flußaufwärts zu richten. Dahin, wo Vattenfall auf Kosten des Hochwasserschutzes Strom und Geld gewinnt, und wo Thüringer Bürgser gegen das häßliche Niedrigwasser vor ihren Datschen kämpfen. Nicht einen einzigen Mucks hat man zu diesem Thema bisher von Umweltministerium Sachsen-Anhalts oder LHW gehört. Den nun eingetretenen Stillstand und die garantiert in Kürze wieder eintretenden neuen Jahrhunderthochwasser hat auch unsere Landesregierung zu vertreten.

    #144787

    Der Begriff „Hochwasseropfer“ bringt mich auf die Palme, was zwar hochwassersicher wäre, aber doch ist dieser Begriff in den meisten Fällen ein Etikettenschwindel. Wer in die Nähe einer Flusslandschaft zieht, muss mit allen Facetten der Natur rechnen. Im Übrigen müsste es dann auch „Hochwassertäter“ geben. Ende der Durchsage.

    #144789

    Richtig, SfK. Nennen wir sie Wassersportfreunde.

    #144792

    @SfK: ich habe selten von Dir etwas derartig Dummes und Menschenverachtendes gelesen. Was wäre eigentlich gewesen, wenn 2013 der Deich gebrochen wäre und die Neustaädter abgesoffen wären?
    Alle selber schuld?

    #144793

    Die Verwendung von „Abflußprofil“ und „Strömungshindernis“ ist gleichbedeutend mit dem Werfen von Nebelkerzen. Das wurde im Thread schon klargestellt. Wer trotzdem nicht von diesen Begriffen lassen kann, sollte bedenken dass er selbst eine Bedrohung der Altstadt darstellt, weil er im größten „Strömungshindernis“ wohnt, welches das „Abflussprofil“ stark einschränkt.

    #144794

    Und „farbspektrum“ setzt noch einen drauf: eines der wichtigsten Grundprinzipien des Hochwasserschutzes sind für ihn „Nebelkerzen“. Sehr intelligent.

    #144796

    Ach komm, Hei-Wu. Jetzt plustere Dich mal nicht auf. In nicht wenigen Fällen baut bzw. wohnt man einfach nicht im Hochwassergebiet, weil es eine Frage der Vernunft ist. Die Schuld fortwährend und nur bei anderen zu suchen und mit dem Finger auf den Staat zu zeigen, wenn es brennt, ist etwas schlicht und eindimensional.

    #144799

    Dann erklär mal, warum Deiche und Talsperren gebaut werden.
    Nach deiner Logik könnte man ja komplett drauf verzichten.

    #144800

    Anonym

    die garantiert in Kürze wieder eintretenden neuen Jahrhunderthochwasser hat auch unsere Landesregierung zu vertreten.

    Sind „die da oben“ auch verantwortlich, wenn’s Freitag mittag dunkel wird?

    #144801

    @Pinnolek: auch du mußt jetzt erklären, warum „die da oben“ Deiche bauen sollen.
    Und hast Du nicht begriffen, wozu die Saalekaskade einst errichtet wurde?
    Dir fehlen elementare Kenntnisse, was dich nicht daran hindert, alles zu kommentieren.

    #144803

    Deiche baut man, weil man sich nicht eingestehen will, dass man sie nicht bauen sollte.

    #144805

    @Gorkvomork : Vielen Dank für Dein Verständnis. Ich habe keine Hoffnung mehr auf den Dominoeffekt oder auf ein öffentliches Verständnis. Sie dir nur die nachfolgenden Kommentare an. Wenn die Stadt Halle beide Seiten gut vertreten hätte, hätte man sicherlich viel erreichen können, auch gegenüber dem Land. Stattdessen wurden Menschen gegeneinander aufgebracht. Das ist die traurige Wirklichkeit in Halle.

    #144812

    Der Begriff “Hochwasseropfer” bringt mich auf die Palme, was zwar hochwassersicher wäre, aber doch ist dieser Begriff in den meisten Fällen ein Etikettenschwindel. Wer in die Nähe einer Flusslandschaft zieht, muss mit allen Facetten der Natur rechnen. Im Übrigen müsste es dann auch “Hochwassertäter” geben. Ende der Durchsage.

    Das zeigt leider, wie wenig es den Allermeisten tatsächlich um das Thema „Hochwasserschutz“ geht, die die Betroffenen als „selbst schuld“ bezeichnen. Danke für diese klare und unmissverständliche Aussage.

    #144818

    @GorkvomOrk: nein, ich möchte nicht belehren 😉 Im Grunde hast du sogar recht: DAS Nadelöhr ist die Giebichensteinbrücke. Allerdings hingt auch deine Aussage „was voll ist ist voll“ in Bezug auf den Retentionsraum. Immerhin hat man Zu- UND Abfluss. Aber bleiben wir ruhig mal beim Gedankenspiel, dass das Wasser steht. Dann bedeutet weniger Raum = höherer Pegelstand. Das lässt sich ganz gut veranschaulichen, wenn man eine aufgeschraubte Flasche Wasser mit dem Daumen (ergibt passenderweise auch noch in etwa den krummen Deichverlauf 😉 ) seitlich eindrückt. Der Wasserstand steigt…

    Nur zur Aufklärung der unterschiedlichen Angaben auf der Seite „www.gimritzer-damm.de“ und der hier genannten ~100000m³: Auf der Homepage bezieht man sich noch auf den Retentionsverlust bei altem HQ100! In den Planungsunterlagen geht man richtigerweise auf das neue HQ100, für das der Deich geplant und berechnet wurde, ein. Allerdings bezieht man sich bei den Berechnungen grundsätzlich auf einen fiktiven, geraden Deichverlauf (so wie er jetzt ist) mit Höhe 79m NHN, also mit gleichen Höhenlage, wie der „neue Deich“ – allein dadurch wird also schon die Lagespiegelerhöhung durch die neue Deichhöhe vollkommen außer Acht gelassen und findet auch keinen Einzug in die Berechnungen für die angepriesenen Auswirkungen für den östlich befindlichen Bereich (Altstadt etc.)…

    Der Forderung – auch des Neustadt-Vereins – keinem Bewohner der Stadt dürfe durch die Errichtung des neuen Deichs einen Nachteil in Bezug auf die Hochwassergefahr entstehen, ist also mit den bisher vorgelegten Berechnungen seitens LHW nicht Genüge getan. Dass nicht mal für den dauerhaften Verlust an Retentionsraum ein Ausgleich geschaffen werden kann (wird), ist dann einfach nur noch ein derber Schlag ins Gesicht für alle Opfer dieser Maßnahme.

    #144819

    Der Mensch ist spätestens seit der Aufklärung zu der Erkenntnis fähig, dass er für sein Tun oder Unterlassen die Verantwortung trägt.

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