Startseite Foren Halle (Saale) Unser Stadtbad wird 104

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  • #367793

    Für unsere Stadtbad engagiert sich ein rühriger Verein, das ist sehr erfreulich.

    Zum 104. Geburtstag des Stadtbades Halle (Saale) am 16.2.2020

    Auf die Waage mit den künstlerisch gestalteten Wiegekarten traue ich mich nicht drauf, und ins Wasser mit meiner Figur schon gleich gar nicht.

    In meiner Geburtsstadt Breslau gibt es auch ein Hallenschwimmbad, das wird 133 Jahre und hat erstaunlicherweise den Krieg überstanden:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hallenschwimmbad_Breslau

    Von den Polen wird es gepflegt und auch restauriert, die Dame im folgenden Video spricht zwar polnisch aber die Steine sprechen alle noch deutsch und so Kann man alles gut verstehen:

    #367798

    Wie wäre es denn mit einem Gedankenaustausch, Kooperation oder sonstiger Zusammenarbeit?
    Hier ist vieles ähnlich. Kontakte sind alles.

    #368214

    Und wer hätte darin von den lebenden Menschen als erster(!)schon schwimmen lernen können? Herbert Köfer.

    #368313

    Fetzt doch.

    #368443

    Wisst uhr eigentlich, dass es in Deutschland ab ca. 1938 Juden verboten war, öffentliche Bäder, so auch das Stadtbad,zu benutzen? Auch das Fahren mit Bussen und Straßenbahnen und Wohnungswechsel war ihnen untersagt!! Alles weiß man gar nicht, welche Schikanen sie bis zur „Endlösung“ zu ertragen hatten, es ist einfach unvorstellbar….

    #368662

    Ach Elfriedchen, das Stadtbad hat bestimmt auch schöne Geschichten, ohne Dein Thema abzuwerten.

    #368663

    Dann erzähl mal „schöne Geschichten“. Braucht man gerade jetzt.

    #368664

    Erzählen wäre zu lange. Schaut einfach auf die Seite vom Stadbad oder vom Förderverein. Die machen schon gute Arbeit zum Erhalt dieses Denkmals und das ist nicht immer leicht.

    #368708

    Schöne Geschichten vom Stadtbad kenne ich selber genug.Zum Beispiel die:
    1949 kam ich von der Kur aus Thüringen, mein linkes Ohr zickte schon 2- 3 jahre. Dort in Thür. hatte der Arzt gesagt, ich solle sofort in Halle zum HNO-Arzt. Mutti brachte mich gleich in die Uni-Klinik, dort wurde sofortige OP verfügt und durchgeführt. Ein großer Kopfverband zierte mich, der wurde tgl. gewechselt, die Wunde war noch niicht genäht. Es zog sich. Schließlich durfte ich sonntags von früh bis abends heim: Tagesurlaub. Ich strickte irgend etwas für Weihnachten. Ab und zu fuhr ich mit der Stricknadel unter den Verband, es juckte so. Vati forderte mich auf, das zu unterlassen, Mutti beschwichtigte, das Jucken sei normal nach der langen Zeit unter dem Verband.—Plötzlich wurde Vati laut:“ Halt, warte mal, beweg dich nicht, ’ne Laus!“ 6-8 Stück wurden mit dem Staubkamm oben aus dem Haarbüschel, was oben rausguckte, mit einem vorhandenen Staubkamm ausgekämmt.
    Auftragsgemäß meldete ich das beim Verbandwechsel und – oh du liebe Laus- der Professor klammerte die Wunde sofort und ich wurde stehenden Fußes Entlassen.
    Bei Wiedereintritt in den Schulbesuch (6. Klasse) war der Schwimmunterricht schon beendet (So war das in Halle zu DDR-Zeiten. Da hätte ein Herr Wels keine Anregungen im Stadtrat geben müssen. Und Freibäder gab es damals auch noch genug, Luisenbad, Pulverweiden, Graebsee, Gesundbrunnen, Ammendorf, am Kanal sogar ohne Eintrittsgeld; dann gab es da hinter dem „Polizeipark“, also der Würfelwiese, eine Schleuse und neben der ist so eine kleine Halbinsel, auf der das Licht- und Sonnenbad war. Eigentlich war dort kein regulärer Badebetrieb, aber es war auch eine Leiter ins Wasser vorhanden. D. h. wer unbedingt wollte, konnte dort auch baden. Hei-wu hätte meine Freundin und mich oben auf dem Wehr klönen sehen können.Aber erst heute. Zu spät, zu spät, jetzt sind wir nicht mehr da.
    Das war aber erst möglich, nach dem ich mir das Schwimmen mehr oder weniger selbst beigebracht hatte in der Frauenhalle im „Tiefen“, immer an der Wand lang und notfalls konnte man am Rand in die Rille greifen, sich ausruhen. Bis es so richtig ging. Dann ließ ich mir nach 1/4 Stunde Schwimmen unter Aufsicht das Freischwimmerzeugnis ausstellen und 14 Tage später das Fahrtenschwimmer-Zeugnis von der Bademeisterin der Frauenhalle. Im Inneren zutiefst befriedigt konnte ich dann immer „ICH“ mitgrolen, wenn eine von unseren Schwimm-Assen an die Tafel schrieb:“Wer kommt heute mit ins Stadtbad?“
    Nun sollte jede Geschichte am Schluss noch einen Knalleffekt haben. Wo ist der nun? Ganz einfach, es war indirekt die Laus. Die Läuse hatten die Universitätsklinikmitarbeiter, vorneweg den mich behandelnden Prof. Dr. Eckardt-Möbius,so erschreckt, dass man vergessen hatte, mir zu sagen, dass ich mit DEM(Schweine-)Ohr niemals schwimmen dürfe. Als ich es schließlich erfuhr- 20 Jahre später etwa- hatte ich den Uckersee in Prenzlau schon schwimmend überquert ( nur zurück traute ich mich nicht mehr, man weiß nie im Wasser, wann einen die Kräfte verlassen.) Aber das ist schon wieder eine neue Story. Wie kann man sich nur von einer so klitzekleinen Laus erschrecken lassen?

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