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redhall.
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22. November 2013 um 13:02 Uhr #76457
Als 1990 eine Straßen-Umbenennungskommission getagt hat, habe ich auch dem Kompromiß zugestimmt, dass die Straßennamen bleiben, deren Personen aus politischen Gründen ermordet wurden.
Ohne diesen Kompromiss hieße z.B. der Rosa-Luxemburg-Platz wieder Wettiner Platz und die Ernst-Grube-Straße wieder Saarbrücker Straße.27. November 2013 um 22:31 Uhr #77210Aus der heutigen Stadtratssitzung:
„Denis Häder (MitBürger) regt im Zusammenhang mit der Umbenennungsdiskussion zur Emil-Abderhalden-Straße an, dem Unizentrum nicht einfach eine andere Adresse geben kann – dieses liege ja noch an drei weiteren Straßen, auch ein eigener Platzname sei möglich. Er befürchtet andernfalls eine Beschädigung Abderhaldens.“
27. November 2013 um 23:31 Uhr #77221Der ist doch schon beschädigt, aus den bekannten Gründen…
27. November 2013 um 23:40 Uhr #77226Der ist tot, es geht darum, ob wir uns in Halle damit beschädigen, wenn der Straßenname gelöscht wird.
28. November 2013 um 11:47 Uhr #77290Ach Wolli, in der Hinsicht kann ich dich beruhigen, was die Beschädigungen anbetrifft, die nämlich gestehen wir uns Hallenser leider ständig zu. Ich will es einfach garnicht wissen, wie andere Gemeinden über uns lachen. Offt jedenfalls, glaube ich.
28. November 2013 um 12:19 Uhr #77306Die Umbenennung ist doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit, Halle4 beschädigt sich, dass man überhaupt so lange darüber diskutiert, ob man die Straße nach einem Nazi benennen darf.
Abderhalben selbst ist in der Wissenschaftsgeschichte längst abgeschrieben, seine Rolle ist bekannt und untersucht.
Die jetzige Diskussion wird doch nur noch von Laien geführt.28. November 2013 um 12:32 Uhr #77310Lieber @wolfgangstauch,
ich denke, wir machen uns lächerlich, wenn wir auf Grund der substanzlosen „professoralen Initiative“ die Straße umbenennen.
Häder hat völlig recht, denn Prof. Varwick kann seine Gäste auch am Steintorplatz oder in der Wuchererstraße empfangen. Auch kann man dem Campus einen Namen geben, der dann auch Briefkopfadresse wird. Ob Varwick es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, durch die A.-Straße zu laufen, um zur ULB oder zur Mensa zu gelangen, ist ihm überlassen.Hoffentlich lässt sich der Kulturausschuss bis und am kommenden Mittwoch gut beraten, bevor er dem Stadtrat eine Empfehlung gibt.
28. November 2013 um 12:44 Uhr #77312Lieber heiwu, Dein Schwarz-Weiß- Urteil wundert mich sehr. Nichtraucher sind noch lange keine Nazis weil Hitler auch nicht geraucht hat.
28. November 2013 um 12:55 Uhr #77314@heiwu
Richtig an deinem Statement ist lediglich, dass „seine Rolle bekannt und untersucht ist“. Die Veröffentlichung steht noch aus, wird aber (hoffentlich bald) folgen.
„Laienhaft“ ist deine begründungslose Formulierung, dass die Umbenennung eine Selbstverständlichkeit sei.
Ein „Nazi“ war Abderhalden nicht.28. November 2013 um 13:09 Uhr #77316Göbbels war auch kein Nazi.
28. November 2013 um 13:12 Uhr #77318Abderhalden hat für die NS-Ideologie geworben uns sie aktiv, auch in der Lehre, vertreten. Damit war er Nazi, auch wenn er nicht Parteimitglied war.
28. November 2013 um 13:16 Uhr #77319Noch eine Anmerkung, gerichtet an diejenigen, die nie ihren „Broterwerb“ in einer Diktatur hatten:
Es ist zu kurz gedacht, in Diktaturen nur Täter, Opfer und Widerstandskämpfer zu sehen. Die Masse der Bevölkerung macht einfach ihren Job. Um mit dem Arsch an die Wand zu kommen, arrangiert sich man sich mit dem System, zieht sich in Nischen zurück.
Das gilt inbesondere für Wissenschaftler an Unis, die vom jeweiligen Staat bezahlt werden.
Ja, Abderhalden hat jüdische Leopoldina-Mitglieder mit Bleistift (!) streichen lassen, ihre Karteikarten nach hinten sortieren lassen. Alternative wäre Auflösung der Akademie gewesen.28. November 2013 um 15:28 Uhr #77325Diese Ausreden sind so alt und stereotyp….
28. November 2013 um 15:46 Uhr #77326Klar, und deine Einstellung zeugt von wenig Sachverstand, ohne A. damit verteidigen zu wollen.
Sei zufrieden, daß du nur in einer Gelddiktatur aufwachsen mußtest…
28. November 2013 um 16:13 Uhr #77328Schönes Stichwort @heiwu
Ein (68er) Stereotyp ist es eher, jemanden, der in einer Diktatur Veantwortung für ein Institut trug, per se zum Täter zu machen.
28. November 2013 um 16:23 Uhr #77329Mein Vorschlag, die Straße zu teilen und nur den Abschnitt am neuen GWZ umzubenennen ist das äußerste Zugeständnis, das der Stadtrat machen sollte, besser wäre es, den Straßennamen ganz zu belassen.
28. November 2013 um 17:05 Uhr #77335Wikipedia fasst die Verdienste Abderhaldens schön zusammen:
Abderhalden war zwar kein Mitglied der NSDAP, gehörte aber seit 1934 dem NS-Lehrerbund an.[1] Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten setzte er sich auch öffentlich für die neue „Gesundheitspolitik“ der Nationalsozialisten ein. So befürwortete er die Zwangssterilisation und sympathisierte mit dem Gedankengut der nationalsozialistischen Rassenhygiene und „Euthanasie“. Er sorgte für Aufnahme der wichtigsten Rassenhygieniker in die Leopoldina, und 1939 veröffentlichte er eine eigene Arbeit über biochemische Rassemerkmale. Er unterschrieb 1934 den Wahlaufruf „Deutsche Wissenschaftler hinter Adolf Hitler“ im Völkischen Beobachter.[2]Das macht man natürlich alles, um sein Institut zu retten.
Und sein Verdienst in Sachen Biochemie: kaum keines der wissenschaftlichen Ergebnisse, mit denen er sich profilierte, hielt einer Überprüfung stand.
Zumindest einige seiner Versuchsreihen muß er gefälscht haben, denn sie ließen sich später nicht reproduzieren. (Z.B. sein „Schwangerschaftstest“)28. November 2013 um 17:46 Uhr #77337Es gibt keine perfektere Wissensquelle außer Wikipedia, @heiwu 🙂
Was du kopierst, ist peinlich.
28. November 2013 um 18:09 Uhr #77339Welche Quellenangabe ist denn unwissenschaftlich, Herr Hobby-Wissenschafter?
28. November 2013 um 18:15 Uhr #77340
Anonym@heiwu war bestimmt dabei und ist außerdem demokratisch geboren, da zählt seine Meinung doppelt. Als „Groko“ vertritt er ja bald die übergroße Mehrheit der Deutschen, dann wird es noch schlimmer. Fast wie bei Putin, gelle. Parlament brauchen wir nicht, 47 Leute reichen aus.
Wir säubern unsere Geschichte nicht, indem wir sie aus der Öffentlichkeit löschen. Wenn Du jeden Wissenschaftlernamen eliminieren willst, der sich geirrt oder nach heutigen Maßstäben unsauber gearbeitet hat, dann hast du einen neuen Lebenszweck.Gönne ich Dir natürlich.
28. November 2013 um 19:48 Uhr #77344Ich habe seit über 4 Wochen intensiv die Diskussion über den Strassennamen gelesen.
Die perfekte Lösung wäre, in Deutschland keine Personennamen mehr durch Strassen zu ehren. Ich plädiere für Blümchen oder Landschaften.
Welche Person hat denn in seinem Leben sich nicht geirrt oder Fehler begangen.
Wer will beurteilen ob die Fehler und Irrtümer die sonstigen Leistungen nicht überwiegen. Ein einzelner Eiferer mit einigen, die ihm folgen, sollte die Entscheidung jedenfalls nicht treffen.28. November 2013 um 22:59 Uhr #77423Sag mal, @Illmenau: Hat man Deinen Account geknackt? Oder warst Du es nicht selbst, der Deine ersten Postings schrieb? Wer schreibt jetzt fuer Dich? Das Alter Ego: Entlassen? Ohne Abfindung? Und wer oder was um aller Welt ist Groko? Dein Neuer? Stell ihn uns doch mal vor.
28. November 2013 um 23:17 Uhr #77428Die Professoren, die so leichtfertig die Initiative der
Erstunterzeichner
Prof. Dr. Gunnar Brands
Prof. Dr. Thomas Hauschild
Prof. Dr. Ingo Pies
Prof. Dr. Johannes Varwick
Prof. Dr. Giuseppe Veltriunterschrieben haben, werden es noch bereuen.
28. November 2013 um 23:44 Uhr #77433Meine Unterstützung haben sie. Setz mich mit auf die Liste. Auch wenn ich kein Professor bin, sondern nur ein einfacher Chemiker.
29. November 2013 um 00:27 Uhr #77439Falls der Strassenname bleibt: ich spende der Buergerstiftung alle Zusatzschilder. Den Text bestimme ich in Absprache mit den boesen Halleschen Professoren.
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