Startseite Foren Halle (Saale) Umbenennung Emil-Abderhalden-Straße

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  • #78539

    @willy
    Das Buch „Gedanken eines Biologen zur Schaffung einer Völkergemeinschaft und eines dauerhaften Friedens“ liegt bei mir auf dem Tisch, Du kannst es gerne lesen.
    Ich teile dazu die Meinung von Stefan.

    #78548

    Vielen Dank, Wolli, Stefan hat mir heute Abend per Mail den Inhalt erklärt. Ich denke, wir vergessen das wieder, weil die Information von Ernst Luther wohl doch desinformierend war. Verweise nur auf das Buch von Steffen Reichert „Unter Kontrolle“ (2006), wo man frühere Lässlichkeiten von Ernst Luther im Detail nachlesen kann. Tut mir leid, dass ich auf ihn hereingefallen bin.

    Jedenfalls konnte Abderhalden seinen schweren Fehler, das missionarische Festhalten an seinem großen wissenschaftlichen Irrtum, natürlich nicht erkennen, geschweige denn bekennen. Das war erst nach seinem Tode (mit einem eigens dazu noch einmal veranstalteten Symposium) definitiv ausgeräumt. Und in dem Büchlein fallen auch nicht die Wörter „Jude“ oder „Leopoldina“, wie Stefan berichtete. Wie Abderhalden damit umgegangen ist, habe ich schon gestern beschrieben. Das waren nun alles andere, aber keine Fehler.

    #79685

    Abderhalden: Zeitgeschichten-Verein gegen Umbenennung, Wiegand mit eigenem Antrag

    Ich war davon ausgegangen, dass Wiegand nach dem Votum des Kulturausschusses den Umbenennungsantrag von der Tagesordnung der Stadtratssitzung am nächsten Mittwoch nimmt. Nun kommt er überraschend mit einem eigenen Antrag dazu. Er verhält sich damit so ungewöhnlich, dass ihn selbst die MZ nicht mehr versteht. Nun erwarte ich einen Absetzungsantrag aus der Mitte des Stadtrates.

    #79697

    Er stehe “für die gelebte Internationalität der Stadt, die sie seit Jahrhunderten geprägt hat und immer noch prägt. Diese Umbenennung verbindet die Universitätsgeschichte mit der Zukunft dieser weltoffenen Wissenschaftsstadt”, so Wiegand.

    Diese Floskel habe ich doch vorher schonmal gelesen. War das Wiegand selbst oder einer dieser Professoren? Wie auch immer, durch Nachplappern oder ständiges Wiederholen werden Aussagen auch nicht richtiger oder einleuchtender. Hohle politische Phrasendrescherei ist das, keine schlüssige Begründung.

    #79703

    Was glaubst Du, wie oft ich Deine Floskeln schon gelesen habe, Zahlensalat?
    Du hattest doch bereits weiter oben deutlich gemacht, dass Dich (und natürlich auch den Rest der Welt) das Thema nicht interessiert – also quäl Dich nicht und lies was anderes.

    #79740

    Beleidigung -gelöscht

    #79756

    Der Zeitgeschichtenverein hat auf seiner HP eine Dokumentation zur beabsichtigten Umbenennung der Emil-Abderhalden-Straße zusammengestellt:

    http://www.zeit-geschichten.de/abderhalden.html

    #79763

    Professor aus Halle soll KZ-Aufseher gewesen sein

    Zitat:

    „Ein ehemaliger Professor der Universität Halle-Wittenberg steht im Verdacht, früher Aufseher im Konzentrationslager Auschwitz gewesen zu sein. Er soll sich der Beihilfe zum Mord schuldig gemacht haben. Die Staatsanwaltschaft hat gegen den inzwischen 90-Jährigen Ermittlungen aufgenommen. Eine Sprecherin der Uni Halle-Wittenberg sagte MDR INFO, man habe von der NS-Vergangenheit des Professors nichts gewusst. Das sei auch nicht untersucht worden. Der Professor war ein führendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR und arbeitete in Halle als medizinischer Forschungsdirektor.“ © MDR INFO

    Sicher war er ein guter Forscher.

    #79764

    Gibt es eigentlich irgendeine Forschungsarbeit, die sich mit Leben und Wirken von Anton Wilhelm Amo beschäftigt, nach dem der OB die Abderhalden-Straße umbenennen möchte? Was qualifizierte Halle dadurch als „weltoffene Wissenschaftsstadt“?
    Drei Jahre lang studierte Amo in Halle, finanziert durch seinen „Besitzer“, der sich ihn als „Kammermohren“ hielt. Das war die damalige Bezeichnung (nicht etwa meine!).
    Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber im Gegensatz zu Emil Abderhalden hat Amo nichts für die Stadt Halle geleistet. Lokal und national, geschweige international ist er völlig unbekannt.

    #79765

    Ein starkes Stück, @sfkonline

    Mit dem Thema dieses Threads hat das aber nichts zu tun, Abderhalden starb bereits 1950.

    #79766

    Stefan, wenn man eine Wissenschaft als schwarzfarbiger zu der Zeit studieren durfte, dann spricht das schon für Halle als offene Wissenschaftsstadt.

    #79767

    Aha, „schwarzfarbig“ zu sein, ist also eine Leistung, die gewürdigt werden muss? Zumal sich Amo nicht etwa gegen Rassengesetze seine Karriere erkämpfen musste, sondern von seinem wohlhabenden (und offensichtlich wohlgesonnenen) Besitzer (der vermutlich auch einen gewissen Einfluss auf die Bildungsanstalten hatte) großzügig unterstützt wurde.

    Wann wird dann der erste asiatische Student gewürdigt? Oder der erste Student im Rollstuhl? Ach, und heutzutage darf man ja vor lauter politischer Arschkriecherei – ääh, Korrektheit meine ich – die Frauen nicht vergessen. Die erste schwarzafrikanische Studentin, die erste islamische Studentin mit Behinderung (Entschuldigung, das heißt ja heute „körperliche Beeinträchtigungen“) …

    Oder lasst uns die Straße in „Straße der Opfer der dem Nationalsozialismus gegenüber nicht offen negativ eingestellten Persönlichkeiten der Universität Halle und der Leopoldina“ umbenennen. Damit sind dann alle gewürdigt und alle anderen beschuldigt und ihr könnt euch zufrieden zurücklehnen und euch eurer Lebensleistung freuen.

    #79768

    Krieg dich einfach wieder ein… oder geh mal in den Keller…

    #79773

    hat zwar nichts mit dem Pro-Contra Abderhalden zu tun, aber @Stefan, hier ein ausführlicherer Artikel zu Amo:
    http://www.scilogs.de/die-sankore-schriften/black-history-month-2011-anton-wilhelm-amo-der-erste-schwarze-philosoph-an-einer-deutschen-universit-t/

    #79775

    @10010110
    Wer hat behauptet, dass das „Schwarzsein“ als Leistung gewürdigt werden soll? Da fabulierst du ordentlich etwas zusammen. Der Name Amo steht symbolisch für die Öffnung der Uni – unabhängig von Rasse, Kultur und Hautfarbe.

    #79776

    Na gut, wenn wir schon von „internationaler Öffnung“ der Uni reden, dann sollten wir das auch im zeitgenössischen Kontext betrachten und gleich noch den ersten Sachsen, den ersten Bayern, den ersten Hannoveraner, den ersten Württemberger, den ersten Badener, den ersten Bremer und Hamburger würdigen und jeweils eine Straße nach ihnen benennen.

    Du hast nicht verstanden, worauf ich hinaus will: Was macht Amo besonderer als jeden anderen „Ausländer“ (ääh, Entschuldigung: „Menschen mit Migrationshintergrund“, auf Arschkriecherdeutsch)? Warum den ersten schwarzen und nicht den/die erste(n) Asiaten/in oder den/die erste(n) Roma oder sonstwen? Anton Wilhelm Amo ist eine willkürliche Wahl, die allein seiner Hautfarbe geschuldet ist – du hast übrigens in Beitrag 79766 selbst damit angefangen.

    #79791

    Anonym

    Der Historiker Frank Hirsching hat nun Gründe für eine Umbenennung zusammengetragen. Er hat sich im Rahmen seiner Forschungen mit Abderhalden beschäftigt.

    Abderhalden: Historiker verteidigt Umbenennungs-Pläne

    #79801

    Abderhalden: Historiker verteidigt Umbenennungs-Pläne

    Ist das der Staatskapelle-Hirschinger, der auch Richard-Wagners-Stücke spielt?

    #79805

    Das Schreiben, das Hirschinger zitiert, ist wohl auch nur einfacher Zeitgeist, wurde in Bleistift geschrieben, und nach 45 leider nur vergessen, wegzuradieren?

    #79811

    Auf jeden Fall hat Hirschinger eine Beweis erbracht, dass Abderhalden nichts anderes als Nazi-Gedankengut vertreten hat.

    Es würde mich freuen, wenn Hirschinger seine Forschungen auf Richard Wagner ausweitet. Die Umbenennung der Richard-Wagner-Straße ist längst überfällig.

    #79815

    Nun dieses Forschungsergebnis stammt aus der 2001er Veröffentlichung »Zur Ausmerzung freigegeben«
    Halle und die Landesheilanstalt Altscherbitz 1933-1945. Da Hr. Hirschinger auf nichts anderes verweist scheint dies aus seiner Sicht der Einzige von Ihm gefundene Punkt zu sein. Nur was hat er da gefunden ?

    Es ging mir vor kurzem das beiliegende Rundschreiben des Bundes der Schweizer in Grossdeutschland zu. Es enthaelt einen Aufsatz, der sich mit mir beschäftigt. Ich bitte, diesen meinen Personalakten beizufuegen. Es besteht immerhin die Moeglichkeit, dass eine spaetere Zeit mich gerechter in meinem Wirken in Deutschland beurteilen wird, als das jetzt der Fall ist. Heil Hitler Emil Abderhalden’

    Wegen der Zusammenhänge, dieses Schreiben von 1942 erfolgte zu tiefster Nazizeit in Deutschland und offensichtlich beklagt Hr. Abderhalden das er keine Anerkennung derzeit finde. Nur von wem schreibt er nicht. In Frage kommen ja nur die Nazis oder die Schweizer und Kraft der Deutungshoheit des Hr. Historikers sollen ja wohl die Schweizer gemeint gewesen sein denn wenn es die Nazis wären dann passt das Bild Abderhalden = Nazi-Ideologie nicht so wirklich.

    Um es klar zu sagen, ich maße mir hier kein Urteil an. Nur hätte ich gern vom Hr. Historiker auch einen Hinweis warum er dieses Schreiben so gedeutet hat zumal er es jetzt nach 12 Jahren wieder raus kramt.

    #79817

    Schon der Anschein genügt, ein Nazi zu sein, Abderhalden im Zweifel nicht öffentlich zu ehren.

    #79827

    Anonym

    @sfkonline „Schon der Anschein genügt…“ Glückwunsch zu deinem besonderen Demokratie- und Rechtsverständnis. Hast du das in der Schule gelernt, oder ist dir das selbst eingefallen.
    Warum machen wir nicht eine Anwohnerbefragung. Die Kosten der Umbenennung für Anwohner können ja die Befürworter der Umbenennung spenden. So hängt das Votum nicht vom schnöden Geld ab.

    #79828

    Ja, wirklich grandios, Stadt_für_Kinder, damit hast du dich von dieser Diskussion vollends disqualifiziert. Den Nazis genügte auch nur „schon der Anschein“, dass jemand ein Jude sein könnte, um ihn einer umfangreichen Untersuchung zu unterziehen. Du trägst also öffentlich Nazi-Gedankengut zur Schau, schäm’ dich! Dein Name muss sofort aus der Geschichte der Menschheit getilgt werden.

    #79833

    Ich habe lediglich gesagt, dass man auf öffentliche Ehrbekundungen verzichten sollte, wenn man den Anschein eines Nazis nicht belegen aber auch nicht wiederlegen kann. Das ist übrigens auch sehr praktisch, da man dann so eine Mist wie bei Abderhalden gar nicht hätte.

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