Doch,@H.Ferenz, ich erinnere mich an den Bleisatz. Ende der 1970er Jahre nahm ich als Schülerzeitungsredakteur an einer Führung durch die Druckerei des Stammhauses von DuMont in Köln teil. Die druckten noch mit Bleisatz, während unsere piepsige Schülerzeitung schon über belichtete Offsetplatten gedruckt wurde. Offsettdruck sei nicht massentauglich, erklärten uns die Drucker damals. Computer hatten aber auch wir nicht, unser Stolz war eine elektrische Schreibmaschine mit Typenrad, und der „Satz“ ging mit Papier , Schere und Prittstift. Für die Überschriften leisteten wir uns Rubbelbuchstaben („Letraset“), wenn das Geld dafür aus den Anzeigeneinnahmen reichte. Sonst haben wir einfach passende Überschriften aus Illustrierten wie dem „Stern“ eingeklebt.
Also quasi die Offline-Variante von Hallespektrum. Fotos drucken war richtig schwierig. Die müssten bei einem Fotohändler gerastert werden, was irre teuer war, 120,- DM für ne A4-Seite. Ich hatte zuhause eine Dunkelkammer, da habe ich dann nächtelang mit primitiven Mitteln versucht, Fotos selbst grob zu rastern. War ne spannende Zeit, sag ich Euch. Gelernt haben wir damals eine Menge. Aber das fällt heute in die Rubrik „unnützes Wissen“. Damals zeichnete ich eine Karrikatur für unser Blättchen. Unsere Schülerzeitung im Jahr 2010. Im Hintergrund ein gewaltiger „Redaktor 2020“ mit Magnetbändern, der Artikel auf Rollenbändern ausspuckt 🙂