Startseite Foren Halle (Saale) Hafenbahntrasse: Schon wieder ein Schildbürgerstreich?

Ansicht von 13 Beiträgen - 1 bis 13 (von insgesamt 13)
  • Autor
    Beiträge
  • #19129

    Die zum Fuß-und Radweg umgebaute ehemalige Hafenbahntrasse endet zur Zeit am Holzplatz und ist dort sowohl an das vorhandene Wegenetz Richtung Genzmer Brücke als auch in Richtung Pulverweiden/Mansfelder Straße/Hafenstraße ausreichend angebunden.
    Bis zum gleistechnischen Endpunkt der stillgelegten Hafenbahn, der durch einen noch vorhandenen Prellbock gekennzeichnet ist, sind noch ca.50 m Gleistrasse und eine nicht mehr nutzbare ehemalige Fußgängerunterführung des Hafenbahndammes (Bauwerk Nr.37 des Brückenkatasters) vorhanden.
    Diese Relikte der Hafenbahn stehen unter Denkmalschutz, sind in den letzten 20 Jahren nach der Stillegung der Hafenbahn stark durch Wildwuchs überwuchert und sollten daher für die Nachwelt unberührt erhalten bleiben.
    Kritik übte auch Herr Liste vom AHA an den geplanten Abholzungen am Holzplatz, wo die zugewucherte Hafenbahntrasse wieder freigelegt und zum Fuß-und Radweg ausgebaut werden soll. Dieses Vorhaben sei unnötig und räumlich deplaziert. Die Straßen „Pulverweiden“, „Holzplatz“ und „Hafenstraße“ würden als Fahrradtrassen vollkommen ausreichen. Eine ordnungsgemäße Ausschilderung, eine deutliche Fahrbahnmarkierung und gelegentliche Fahrbahnausbesserungen seien hier vollkommen ausreichend.
    Die Stadt plant nun den Baumbestand im Gleisbereich zu fällen, die Gleise selbst aufzunehmen, das Brückenbauwerk Nr.37 abzureißen und pro forma die Gleise auf neuen Betonschwellen als Schildbürgerstreich wieder neu zu errichten.
    Da nach dem Prellbock am Holzplatz bis auf ein 20 Meter Gleisrelikt in der Hafenstraße keine weiteren Gleise für einen seperaten Fuß-und Radweg genutzt werden können, besteht auch für den Weiterbau der Hafenbahntrasse kein Zusammenhang zur ehemaligen Hafenbahntrasse mehr und es gibt auch keine Begründung dafür, einen seperaten asphaltierten gemeinsamen Fuß-und Radweg von ca. 2,50-3,00 m Breite vom Holzplatz bis zum neuen Stadthafen zu realisieren.
    Ferner ist der Stadthafen auch kein hoch frequentierter Zielpunkt für Fußgänger und Radfahrer.
    Der Stadthafen und die geplanten Wohnungsneubauten um den Sophienhafen können aber auch über die Hafenstraße und vorhandene Wege und Straßen auf dem Holzplatz und den Pulverweiden verkehrstechnisch erschlossen werden.
    Es gibt also keine ausreichende Begründung dafür, die Weiterführung der bisherigen Hafenbahntrasse vom Holzplatz über eine abseits geplante Trasse durch das LSG Saaleaue entlang des Uferbereiches der Elisabethsaale zu führen und dazu eine unnötige Schneisen in die dortige Natur zu schlagen.Die Weiterfühung der Hafenbahntrasse würde daher eine Verschwendung von Fördermitteln bedeuten, die viel dringender zur Finanzierung nicht abgesicherter Vorhaben innerhalb der Fuß-und Radwegekonzeption der Stadt Halle benötigt werden.
    Deshalb sind alle Aktivitäten für die Weiterführung der Hafenbahntrasse sofort einzustellen.
    Die nachfolgenden Fotos zeigen die derzeitig gute Anbindung der Hafenbahntrasse in Richtung Genzmer Brücke und Pulverweiden, die vorhandenen breiten Wege und Straßen auf den Pulverweiden, den dichten Baumbestand am Endpunkt des Hafenbahngleises und die ehemalige Bahndammunterführung.

    #19142

    Danke @kenno, dem ist nichts hinzuzufügen. Die Ausführung der Arbeiten an der Hafenbahntrasse sind ein Fall fürs Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler.

    Ich bin ausserdem mal mit Herrn Liste einer Meinung. Das letzte Stück ist unnötig.

    #19280

    Ich warte schon lange darauf,
    dass das letzte Stück fertiggestellt wird.
    Von mir aus nicht unbedingt unter Inkaufnahme von Baumfällungen, aber jedenfalls sollte ein dem bisher fertiggestellten Radweg gleichwertiger Weg geschaffen werden, zumindest bis zur Mansfelder Straße.

    #19288

    @J_R_,Wie die nachfolgenden Fotos zeigen, gibt es schon einen gewissen Schleichweg durch das Wäldchen bis zum Prellbock, dem neuzeitlichen Ende der Hafenbahn. Aber ohne umfangreiche Baumfällungen und Eingriffe in die Natur geht es nicht, weshalb dieser letzte Teil unangetastet bleiben sollte, zumal bis zur Höhe des Prellbocks gut ausgebaute Wege vorhanden sind.Kritisch wird es auf der Straße zu den Pulverweiden bis zur Einmündung auf die Holzplatzstraße am ehemaligen Technikverkauf des Centrum Warenhauses.
    Wie das Foto zeigt, ist hier gerade mal ein trockener Fußweg vorhanden.
    Die Lösung dieses Problems kann aber nicht mehr dem Hafenbahnprojekt zugeschrieben werden, sondern dem Straßenausbauprogramm der Stadt.

    #19567

    Gibts keine Draufsicht?
    Da dürfte jedem klar werden, dass ein Weiterbau Geldverschwendung ist.

    #19580

    Ja,hier mit Stand vom 05.06.2012 als jetzige Planung und die vorherige Planung der Trasse über die Hafenstraße.

    #19589

    Ich fände es originell, den Radweg an dem Prellbock enden zu lassen. Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal.

    #19697

    @Hei-wu,
    der Prellbock soll ja auch restauriert erhalten bleiben, denn er steht ja unter Denkmalschutz.
    Das geht auch mit einem kurzen Gleisstück, ohne die „ganzen Wald“ zu vernichten.
    Das Denkmal „Prellbock“ würde ja ohnehin von einem Rad-und Fußweg zu umgehen sein und neben der Straße „Pulverweiden“ sichtbar liegen bleiben!

    #19717

    Nein, der Radweg soll genau vor dem Prellbock enden. Das ist dann Erlebnistourismus, wenn Radfahrer mit allen Sinnen die historische Funktion eines Prellbocks erfahren können.

    #19769

    @Hei-wu,
    Und genau das ist sinnlose Fördergeldverschwendung, weil vom Holzplatz bis zum Prellbock ein ausreichend breiter Fuß-und Radweg vorhanden ist. Dieser muß nur entsprechend als Hafenbahntrasse ausgeschildert werden.
    Das bisher Unsinnige ist, dass beim Bau der Hafenbahntrasse es nicht notwendig ist, die Benutzer auf jedem Zentimeter sichtbar daran zu erinnern, sie befinden sich auf einer ehemaligen Gleistrasse, um deshalb die Trasse als Schildbürgerstreich ein zweites Mal zu bauen und damit Fördergelder abzufassen und zu verprassen.
    Ich könnte Dir zu Deiner Info auch noch Bildmaterial aus dem Halleforum heraussuchen, die beweisen wie hier geplant und gebaut wurde und wie das in einem Bildzeitungsartikel auf Unverständnis gestoßen ist.

    #19784

    @Hei-wu,
    lies Dir erst mal den Artikel aus der Bild vom 29.03.2009 durch und sieh dir die gute Wegebeziehung von der jetzigen Endstelle der HAFENBAHN ZU DEN wEGEN AUF DEN pULVERWEIDEN AN SOWIE DIE wILDNIS,IN DIE WEITER GEBAUT WERDEN SOLL:.

    #19867

    Anonym

    @Kenno
    Ich kann deine Aufregung nur teilweise verstehen.

    „Hier sollen unter dem Deckmantel des Denkmalschutzes Fördergelder für die Vernichtung des natürlichen Baum-und Strauchbestandes abgefaßt und vergeudet werden, um damit sinnlose Scheingleise neu aufzubauen, die keiner mehr braucht“.

    Die Stadt kann selbst kleine Bauprojekte ohne Fördermittel nicht stemmen. Das ist wohl auch der Grund, weshalb der Denkmalschutz für den Bau herhalten muß. Und dazu gehört wohl auch, daß ehem. Gleise wieder „rekonstruiert“ werden müssen. Das mag zwar unverständlich sein, ist aber für den Bau notwendig. Ohne diese zugegebenermaßen fragwürdige Prozedur, würde es heute bestimmt keinen Meter Hafenbahntrasse geben.

    #19878

    @Bollwerk,
    das ist Alles eine Frage der Antragstellung, Begründung sowie der Bürgerbeteiligung, die es hier nie gegeben hat.
    Bei der Trassenführung um das Wäldchen vor dem zu restaurierenden Prellbock hätte man ja zur Entscheidungsfindung mal eine Variantengegenüberstellung machen können, ob es sich lohnt, die gewaltigen Mehrkosten gegenüber einigen Hafenbahnwegweisern für die vorhandene Strecke abzuforden.
    Deine Lesart trifft aber nicht mehr für die Strecke ab dem Prellbock zu, weil ja bis zum Stadthafen auch von der ursprünglichen Hafenbahngleistrasse abgewichen wird und dort keine neuen Scheingleise aufgebaut werden sollen.
    Wie hat man denn das begründet ??

Ansicht von 13 Beiträgen - 1 bis 13 (von insgesamt 13)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.