Startseite › Foren › Halle (Saale) › Feinstaubbelastung: Halle bundesweit auf Platz 8
- Dieses Thema hat 41 Antworten und 17 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 9 Jahren, 3 Monaten von dahmke.
-
AutorBeiträge
-
27. Dezember 2014 um 19:32 Uhr #130343
Bei aller Verteufelung von Autos mit roter oder gelber Plakette.
Wenn man einfach mal betrachtet, welche Ausnahmegenehmigungen in Halle gelten: http://www.halle.de/de/Rathaus-Stadtrat/Digitales-Rathaus/Dienstleistungen/?RecID=984 , dann zahlt man einfach 200,- Euro für einen alten LKW für bis zu 24 Monate mit der Begründung: technisch nicht nachrüstbar (was meißt auch so ist) und wirtschaftlich (weil für ein Gewerbe meißt das Geld für einen doch sehr teueren LKW fehlt) nicht zumutbar.
Aber mal ehrlich, wenn selbst das Umweltbundesamt zitiert:
„…Verkehrliche Maßnahmen zur Reduzierung von Feinstaub – Möglichkeiten und Minderungspotenziale
Studie im Auftrag des UmweltbundesamtesNach derzeitigem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass die geltenden Grenzwerte für PM10 in Deutschland auch in Zukunft an verkehrlich hochbelasteten Stellen überschritten werden. Vorgesehene einzelne verkehrliche Maßnahmen zur Reduktion der PM10-Belastung können zwar relevant zur Minderung der Kfz-Emissionen beitragen, beeinflussen aber die Immissionsbelastung wegen des Beitrags von anderen Emissionsquellen in geringerem Ausmaß. Selbst bei einer Kombination von Maßnahmen kann nicht sichergestellt werden, dass mittelfristig die geltenden PM10-Grenzwerte überall in Deutschland eingehalten werden….“ sollte man doch langsam mal verstehen, dass für die Überschreitung nicht einzig der Autoverkehr schuld ist!
In allen Ehren, manchmal habe ich bei einigen im Forum so meine Zweifel, ob diejenige/diejenigen wissen, wie Feinstaub eigentlich entsteht.
Kleine Verständnishilfe: http://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/was-kann-jeder-einzelne-zur-verringerung-der
27. Dezember 2014 um 19:40 Uhr #130345Wollen wir wetten, dass viele Feinstaubgegner einen Laserdrucker betreiben?
27. Dezember 2014 um 19:47 Uhr #130347Wollen wir wetten, dass viele Feinstaub-Fans keine Ahnung haben, was ein Filter ist.
27. Dezember 2014 um 19:47 Uhr #130348.. und speziell in der Fernwärme-Hochburg Halle mit 2 nichtausgelasteten Heizkraftwerken fehlt der Hinweis auf den umweltfreundlichsten Energieträger „Fernwärme“.
27. Dezember 2014 um 20:09 Uhr #130352
AnonymFernwärme verlagert die feinstaubemission nur vom Wohnhaus zum kraftwerk. Verluste bei der Übertragung mal vernachlässigt
27. Dezember 2014 um 20:23 Uhr #130353Wollen wir wetten, dass viele Feinstaub-Fans keine Ahnung haben, was ein Filter ist.
Feinstaubfilter gibts für sovieles. Die Frage ist nur:
1. Funktionieren diese überhaupt wirkungsvoll.
2. Was kostet eine Nachrüstung (Auto, Heizung)?
3. Wie oft müssen die bei technischen Geräten (Läserdrucker, etc.) gewechselt werden, ergo: Kosten?Und jetzt etwas salopp gesagt: Wie filtere ich geogenen Staub? Muss ich mit einer Maske rumlaufen?
Welche Art von Feinstaub kann ich wirkungsvoll filtern? etc., etc.Wenn ich allein wieder in diesen Tagen rieche, was so mancher in seinen Kohleofen haut, bin ich der Meinung, das dies schlimmer ist, als wenn ein Auto fährt. Aber das sehen einige ja wieder anders…
27. Dezember 2014 um 21:21 Uhr #130358Das Jahr 2014 neigt sich dem Ende zu und es ist Zeit, Bilanz zu ziehen, warum sich die Verkehrsmessstation in der halleschen Paracelsusstraße bundesweit mit Platz acht unter den 10 Großstädten in der Feinstaubbilanz eingeordnet hat, welche den dogmatisch erstellten Grenzwert von 35 Tagen überschritten haben. Dazu zählen in der Reihenfolge:
– Stuttgart (Am Neckartor) mit 52 Tagen,
– Berlin (Silbersteinstraße) mit 48 Tagen,
– Berlin (Neuköln) mit 48 Tagen,
– Frankfurt (Oder) mit 47 Tagen;
– Berlin (Frankfurter Allee) mit 47 Tagen;
– Leipzig (Lützener Str.) mit 43 Tagen;
– Gelsenkirchen mit 41 Tagen;
– Halle (Paracelsusstraße) mit 41 Tagen;
– Cottbus mit 39 Tagen und
– Hagen mit 37 Tagen.
Danach folgen:
– Berlin (Steglitz) mit 35 Tagen;
– Chemnitz mit 35 Tagen;
– Dresden mit 35 Tagen;
– Görlitz mit 34 Tagen ;
– Leipzig (Mitte) mit 33 Tagen
Sowie weitere Messstationen aus Sachsen-Anhalt:
– Magdeburg (Damaschkeplatz) mit 25 Tagen;
– Aschersleben mit 26 Tagen;
– Halle-Nord mit 21 Tagen und
– Halle-Merseburger Straße mit 21 Tagen.
Dass wir in Halle in der Liga der 10- schlechtesten Großstädte überhaupt mitmischen, haben wir dem Landesamt für Umweltamt zu verdanken, weil mit Wirksamkeit des Luftreinhalteplanes 2011 ohne ausreichende Begründung die neue Verkehrsmessstation in der Paracelsusstraße eingerichtet worden, ist. Wie inzwischen selbst zugegeben, entspricht sie nicht den Anforderungen, weil sie nicht in der Umweltzone liegt, keine beidseitige Schluchtenwohnbebauung aufweist und sich wenig Menschen dort aufhalten, aber an der meistbefahrenden Bundesstraße der Stadt liegt.
Wäre dieser Fehler nicht gemacht worden, dann hätten wir – wie in der obigen Auflistung zu erkennen – im Jahre 2014 mit der bisherigen Verkehrsmessstation in der Merseburger Straße mit nur 21 Feinstaub-Grenzwertüberschreitungstagen keine Feinstaubprobleme gehabt.
Auch die gleichhohe Feinstaubbelastung in der Hintergrund-bzw. Altbauwohngebietsstation in der Schleiermacher Straße hätte in Halle keinen Anlass für die Einführung einer Umweltzone geben dürfen und sollte auch schnellstens korrigiert werden.27. Dezember 2014 um 21:24 Uhr #130359Bei aller Verteufelung von Autos mit roter oder gelber Plakette.
Wenn man einfach mal betrachtet, welche Ausnahmegenehmigungen in Halle geltenWenn Du schon die Ausnahmegenehmigungen ins Spiel bringst, dann bitte richtig:
Eine Ausnahmegenehmigung für ein Kraftfahrzeug ohne oder mit roter Plakette kann
längstens bis 31.08.2013 erteilt werden. Für ein Kraftfahrzeug mit gelber Plakette
kann eine Ausnahmegenehmigung längstens bis 31.12.2014 erteilt werdenZu finden hier: http://www.halle.de/Publications/4550/allgemeinverfuegung_halle__saale__stand_10_01_2013.pdf
Das Argument zieht dann also spätestens ab Donnerstag nicht mehr.Technisch nicht nachrüstbar reichte als Grund übrigens nicht aus. Die Notwendigkeit der Fahrten mußte ebenso nachgewiesen werden.
27. Dezember 2014 um 22:19 Uhr #130380Kenno, jetzt verrücken wir wohl die Messstation, bis die Werte passen?
27. Dezember 2014 um 23:01 Uhr #130391Kenno, jetzt verrücken wir wohl die Messstation, bis die Werte passen?
Richtig und verändern die Umweltzone, wenn noch erforderlich, auf die gesamte Stadt, wie es auch Leipzig und Stuttgart gemacht haben.
PS.: Trotz LKW-Durchfahrtsverbot > 3.5 t auch mit grüner Plakette durch die Umweltzone liegt Stuttgart bundesweit bei PM 10 an der Spitze, womit gesagt ist, dass der Verkehr nicht der alleinige PM 10-Verursacher ist und die Inversionswetterlagenglocken über den Großstädten, wie auch in Halle, einen großen Anteil haben.28. Dezember 2014 um 10:39 Uhr #130401Fernwärme verlagert die Feinstaubemission nur vom Wohnhaus zum kraftwerk. Verluste bei der Übertragung mal vernachlässigt
Aber zu Glück kommt aus den HKW-Schornsteinen kein Feinstaub sondern nur Wasserdampf und dank der bei der Errichtung für den hohen Brennstoffwärmepreis sehr gut ausgelegten wirtschaftlichen Isolierstärke der Rohrleitungen können wir Heute davon profitieren, dass das hallesche Heißwasserverbundsystem bundesweit zertifiziert mit dem geringsten Primärenergiefaktor von 0,21 betrieben wird. Dieser liegt unter Null und kommt den erneuerbaren Energien gleich.
Ferner werden unter Ausnutzung der Kraft-Wärme-Kopplung Wirkungsgrade für die Brennstoffwärmeausnutzung erzielt, die bei 85 % liegen.
Auch die Fernwärmeverbraucher und die, die es noch werden wollen, haben Vorteile gegenüber bei der Bedienung, Wartung und Instandhaltung ihrer dezentralen Heizungsanlagen und sparen bei der Fassadendämmung über 50% an Dämmschichtdicke und erfüllen die neue EnVO 2014.28. Dezember 2014 um 14:11 Uhr #130427Und auch Leipzig hat, trotz stadtweiter Zone, entsprechende Überschreitungstage: Lützner 43, Mitte 33 Tage.
Danke Kenno, für diese informationsreiche Klarstellung.
28. Dezember 2014 um 20:29 Uhr #130450<div class=“d4p-bbt-quote-title“>Gork vom Ork schrieb:</div>
Bei aller Verteufelung von Autos mit roter oder gelber Plakette.
Wenn man einfach mal betrachtet, welche Ausnahmegenehmigungen in Halle geltenWenn Du schon die Ausnahmegenehmigungen ins Spiel bringst, dann bitte richtig:
Eine Ausnahmegenehmigung für ein Kraftfahrzeug ohne oder mit roter Plakette kann
längstens bis 31.08.2013 erteilt werden. Für ein Kraftfahrzeug mit gelber Plakette
kann eine Ausnahmegenehmigung längstens bis 31.12.2014 erteilt werdenZu finden hier: http://www.halle.de/Publications/4550/allgemeinverfuegung_halle__saale__stand_10_01_2013.pdf
Das Argument zieht dann also spätestens ab Donnerstag nicht mehr.Technisch nicht nachrüstbar reichte als Grund übrigens nicht aus. Die Notwendigkeit der Fahrten mußte ebenso nachgewiesen werden.
Und Punkt II. Nr. 5 genau dieser Allgemeinverfügung hebelt alle zeitlichen Begrenzungen wieder aus!
Im Übrigen tritt die Allgemeinverfügung zum 31.12.2014 außer Kraft (daher die zeitliche Befristung). Wer weiß, was dann kommt.28. Dezember 2014 um 20:53 Uhr #130467Wer weiß, was dann kommt.
Eine neue Verfügung hätte meines Erachtens schon bekannt gegeben werden müssen, damit sie ab 1.1. greifen könnte. Mir ist nix dergleichen bekannt. Keine Verfügung über Ausnahmegenehmigungen=keine Ausnahmegenehmigungen mehr möglich.
29. Dezember 2014 um 12:52 Uhr #130570Eine neue Verfügung hätte meines Erachtens schon bekannt gegeben werden müssen, damit sie ab 1.1. greifen könnte. Mir ist nix dergleichen bekannt. Keine Verfügung über Ausnahmegenehmigungen=keine Ausnahmegenehmigungen mehr möglich.
Stimmt so auch wieder nicht: Landesrecht oder „Gemeinderecht“ kann nicht Bundesrecht aushebeln. Somit gilt weiterhin Anhang 3 der 35. BImSchV. Darunter fallen immerhin doch einige Fahrzeuge.
Aber eigentlich auch egal. Vielmehr sollte man auch einmal an Industrie und Verbrennungsanlagen gehen. Wenn ich derzeit sehe, wieviel z.B. Kohlefeuerungen es noch gibt, so fühle ich mich in alte graue Zeiten zurückversetzt. Und über die achso umweltfreundlichen Pelletsheizungen habe ich mich in der Vergangenheit genügend ausgelassen.
29. Dezember 2014 um 13:09 Uhr #130574Man lese und staune:
seit 26.12.2014 wird die von uns im Forum kritisierte außerhalb der halleschen Umweltzone liegende Verkehrsmessstation in der Paracelsusstraße weder vom LAU noch vom Umweltbundesamt in den Listen weiterhin geführt.
Deutet sich da in Halle ein Wandel an?
http://www.umweltbundesamt.de/daten/luftbelastung/aktuelle-luftdaten10. Januar 2015 um 23:52 Uhr #132296Ich denke das eine gründliche und regelmäßige Straßenreinigung ein guter Beitrag wäre um den Feinstaub zu reduzieren. Die Kehrmaschinen arbeiten oft sehr oberflächlich.
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.