Wirtschafts-Staatssekretär Wünsch will Beziehungen nach Estland vertiefen: “Vorreiter der Digitalisierung“

2. Oktober 2017 | Wirtschaft | Ein Kommentar

Wünsch will Beziehungen zwischen Sachsen-Anhalt und Estland vertiefen

Sachsen-Anhalts Wirtschafts-Staatssekretär Thomas Wünsch möchte die Beziehungen zu Estland ausbauen. „Estland ist ein Vorreiter bei der Digitalisierung, sowohl Unternehmen als auch staatliche Einrichtungen profitieren schon heute von einer exzellenten, kleinteiligen und gut organisierten Infrastruktur“, erklärte Wünsch nach einer dreitägigen Delegationsreise in das Land. Ein stärkerer Erfahrungsaustausch sei mit Blick auf die „Digitale Agenda“ Sachsen-Anhalts und den Ausbau der hiesigen Infrastruktur sehr hilfreich. Weitere Gespräche hat Wünsch bereits mit dem estnischen Staatssekretär für Informationstechnik (CIO), Siim Sikkut, vereinbart.

Auf eine engere Kooperation haben sich im Rahmen der Delegationsreise auch der Bundesverband mittelständische Wirtschaft Magdeburg (BVMW) und der estnische Verband kleiner und mittlerer Unternehmen (EVEA) verständigt, sie wollen ein Kontaktbüro in Tallinn aufbauen, damit Unternehmen beider Länder es einfacher haben, Handelsbeziehungen auf- beziehungsweise auszubauen.

Der Handel zwischen beiden Ländern hat in den vergangenen Jahren leicht zugenommen. Zwischen 2005 und 2016 stieg der Wert der Exporte nach Estland von rund 14 auf 26 Millionen Euro, der Wert der Importe nach Sachsen-Anhalt kletterte von rund 6 auf 16 Millionen Euro. Im Ranking der wichtigsten Handelspartner belegt Estland bislang jedoch nur die Plätze 51 (bei Exporten) und 50 (bei Importen). „Da gibt es noch Luft nach oben“, findet Thomas Wünsch. „Die Esten sind sehr europafreundlich, nach Umfragen sehen 70 Prozent in der EU-Mitgliedschaft eine große Chance für ihre weitere Entwicklung.“ Im Bereich Automobilzulieferer wurde bereits eine Reise estnischer Unternehmer nach Sachsen-Anhalt vereinbart.

Neue Kooperationen sind zwischen beiden Ländern auch im Hochschulbereich in der Planung. So will etwa die Hochschule Anhalt mit der Technischen Universität und mit der Universität Tallinn einen Studenten-Austausch über das Erasmus-Programm initiieren.

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