Wie die Gastronomie in Sachsen-Anhalt unter Corona leidet

6. Oktober 2020 | Wirtschaft | Keine Kommentare

 

Neuesten Angaben zufolge werden bis Ende des Jahres etwa 10 Prozent aller Gastronomie-Betriebe in Sachsen-Anhalt aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie in die Insolvenz gegangen sein. Das jedenfalls schätzt der deutschlandweit größte Hotel- und Gaststättenverband dehoga.

Dennoch liegen diese neueren Schätzungen nunmehr deutlich unter dem noch im März und April prophezeiten Drittel aller Betriebe, die sich durch den LockDown in eine gefährliche und möglicherweise existenzbedrohende Situation manövriert sahen.

Der dehoga-Chef Sachsen-Anhalts, Michael Schmidt, erklärte hierzu, dass sich viele Betriebe durch die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen wie Kurzarbeitergeld und unkomplizierte Soforthilfen vor dem Aus retten konnten. Der schöne Sommer und die mit diesem einhergehenden Öffnungen vieler Betriebe unter Auflagen halfen zusätzlich, die Zahlen heute nicht allzu schlecht aussehen zu lassen.

Trotzdem muss auch der große regionale Unterschied in der Branche betrachtet werden. So konnten vor allem Regionen, die diesen Sommer vom starken inländischen Tourismus profitierten, wie beispielsweise der Harz oder Saale-Unstrut-Region, schnell wieder grüne Zahlen schreiben, während andere Bereiche und Regionen wegen ausbleibender Gäste enorme Umsatzeinbußen verzeichneten.

Mit Blick auf die nunmehr kalte und dunkle Jahreszeit steigt somit aktuell auch wieder die Sorge um viele Betriebe, die sich bisher noch durch den Sommer retten konnten. Schließlich sind viele Gaststätten und Hotels sowieso eher auf den saisonalen Betrieb ausgelegt, welcher in diesem Jahr stark eingeschränkt oder gar nicht stattfand. Wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen zusätzlich weiter ansteigen sollte, könnte es folglich auch zu einer zweiten Insolvenzwelle und im schlimmsten Fall doch noch den vorausgeahnten Schließungen und Insolvenzen kommen.

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