Sachsen-Anhalt unterstützt Pläne zum Ausbau erneuerbarer Energien und grünen Wasserstoffs

13. September 2023 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Das Energieunternehmen MIBRAG hat ehrgeizige Pläne für die Zeit nach dem Kohleausstieg in Sachsen-Anhalt vorgelegt. Das Unternehmen plant, sich zu einem modernen Energiedienstleister zu entwickeln, der auf erneuerbare Energien setzt. Ein zentraler Bestandteil dieses Vorhabens ist der Bau eines 90-Megawatt-Elektrolyseurs zur Erzeugung von grünem Wasserstoff am Standort Profen im Burgenlandkreis. Die Gesamtinvestition für dieses Projekt beläuft sich auf 251 Millionen Euro. Die Regierung von Sachsen-Anhalt unterstützt diese Pläne.

Das Kabinett von Sachsen-Anhalt hat eine Absichtserklärung verabschiedet, in der es sich dazu verpflichtet, das Projekt im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und Fördermöglichkeiten bestmöglich zu unterstützen. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Schritt hin zur Dekarbonisierung der Energieversorgung in der Region.

„2035 ist Schluss mit der Kohleförderung in Profen. Vor diesem Hintergrund stellt die MIBRAG jetzt die Weichen für die Zukunft und wird dabei vom Land Sachsen-Anhalt unterstützt.“, erklärte Energie-Staatssekretär Thomas Wünsch. „Mit dem Wasserstoff-Projekt stärkt das Unternehmen zudem den Übergang der sachsen-anhaltischen Industrie in die klimaneutrale Zukunft. Die MIBRAG hat sich mit dem Wasserstoff-Elektrolyseur ein ambitioniertes Projekt mit überaus straffer Zeitplanung vorgenommen. Und wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten alles dafür tun, damit das Projekt auch realisiert werden kann.“

Das Projekt ist Teil des länderübergreifenden MIBRAG-Vorhabens „EMIR“ und umfasst neben der bis Ende 2026 geplanten Errichtung des Elektrolyseurs auch den Bau der grünen Stromnetzinfrastruktur, eines Wasserstoffspeichers sowie von Anlagen zur Wasser- und Abwasseraufbereitung. Die MIBRAG plant, insgesamt rund 251 Millionen Euro zu investieren, wovon gut 218 Millionen in Sachsen-Anhalt und knapp 33 Millionen in Sachsen investiert werden sollen. Der in Profen erzeugte grüne Wasserstoff wird perspektivisch vor Ort im Energie- und Chemiepark genutzt und über das mitteldeutsche Wasserstoff-Leitungsnetz vermarktet.

Um die Umsetzung dieses ehrgeizigen Wasserstoff-Vorhabens zu ermöglichen, hat die MIBRAG eine Förderung aus dem europäischen „Fonds für einen gerechten Übergang“ (Just Transition Fund; JTF) beantragt. Die Realisierung des Projekts hängt von einer positiven beihilferechtlichen Prüfung der Europäischen Kommission ab, die unter Federführung des Freistaates Sachsen durchgeführt wird, sowie von der wirtschaftlichen Rentabilität des Projekts. Der JTF wurde von der EU ins Leben gerufen, um den Strukturwandel in den europäischen Kohleregionen zu unterstützen und umfasst rund 17,5 Milliarden Euro, von denen rund 2,5 Milliarden auf Deutschland entfallen.

Die JTF-Förderung für Sachsen-Anhalt beläuft sich auf etwa 364 Millionen Euro und soll vor allem für den Aufbau einer zukunftsfähigen Industrieinfrastruktur im Mitteldeutschen Revier genutzt werden. Dies umfasst auch den Bereich „Grüner Wasserstoff“, für den 150 Millionen Euro zur Unterstützung von Investitionen in Erzeugung, Speicherung, Transport und Verteilung von grünem Wasserstoff bereitstehen. Das langfristige Ziel ist eine klimaneutrale Rohstoff- und Energieversorgung im Industrie- und Wirtschaftsstandort „Mitteldeutsches Revier Sachsen-Anhalt“.

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