AbL: Klima- und Energiekonzept (KEK) greift zu kurz!

17. März 2020 | Wirtschaft | Keine Kommentare

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft äußert Kritik am Klima- und Energiekonzept (KEK) des Landes Sachsen-Anhalt. Auch Ministerin Dalbert wird von den Landwirtinnen der AbL hinterfragt:

„Das Klima- und Energiekonzept (KEK) des Landes Sachsen-Anhalt greift viel zu kurz, die vorrangige Fokussierung auf technische Lösungen für die Landwirtschaft ist eine reine Symptombehandlung, ohne an den eigentlichen Ursachen und Stellschrauben anzusetzen. Viel sinnvoller wäre es eine Landwirtschaft gesellschaftlich zu unterstützen, die den Kohlenstoff wieder aus der Luft holt und als Humus dauerhaft im Boden bindet!“, so die Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Mitteldeutschland.

Kritik an Dalbert: Betriebe, die zum Klimaschutz beitragen, haben das Nachsehen

„Wir haben uns von Anfang an konstruktiv bei der Erarbeitung dieses Konzeptes eingebracht, stellen nun aber ernüchtert fest, dass auch unter einer grünen Ministerin wirkliche Lösungen nicht gefragt sind. Es kann doch nicht sein, dass für technische Maßnahmen, die vor allem der Agrarindustrie nützen, erhebliche Fördersummen aus Steuergeldern bereitgestellt werden, während nachhaltig und innovativ wirtschaftende Betriebe, die durch Kohlenstoffbindung zum Klimaschutz beitragen und somit einen realen gesamtgesellschaftlichen Nutzen erbringen, das Nachsehen haben“, so Claudia Gerster, Landessprecherin der AbL.

Deshalb hat die AbL Mitteldeutschland der Landwirtschaftsministerin Dalbert folgende Forderungen übergeben:

  • Verschließen Sie sich nicht dem notwendigen Dialog mit den Bäuerinnen und Bauern des Landes. Nur gemeinsam werden wir den Klimawandel bewältigen und eine zukunftsfähige Landwirtschaft gestalten können!
  • Geben Sie mehr Tempo beim Klimaschutz! Auf Worte müssen nun auch Taten folgen.
  • Setzen Sie bei den Klimamaßnahmen nicht vorrangig nur auf eine reine Symptombekämpfung durch technische Investitionsmaßnahmen. Beziehen Sie auch die vielversprechenden Lösungsansätze einer CO2 Bindung in der Landwirtschaft durch Humusaufbau, Agroforst, Anwendung von Pflanzenkohle und regenerativer Landwirtschaft klar und deutlich mit ein.
  • Betriebe, die durch humusfördernde Bewirtschaftungsverfahren oder nachhaltige Landnutzungskonzepte viel Kohlenstoff binden, verdienen eine Würdigung und Honorierung ihrer Leistungen!
  • Sorgen Sie für mehr Transparenz und eine bessere Kommunikation im eigenen Haus!

Die AbL bekundet ihr Gesprächsangebot an alle verantwortlichen Entscheidungsträger und Akteure in Sachsen-Anhalt, da das Land aufgrund der bereits sichtbaren Klimafolgen besonders schnelle und effektive Klimaanpassungsmaßnahmen benötigt.

Eine Mitteilung der AbL Mitteldeutschland, Foto: ToK

 

 

 

 

 

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