Elefantenbulle musste Bergzoo verlassen: damit er nicht seine Tochter bespringt.

25. Mai 2023 | Vermischtes | Keine Kommentare

Der Elefantenbulle Abu musste den Bergzoo Halle verlassen, in dem er fast 18 Jahre lang lebte. Er kehrte an seinen Geburtsort, den Tiergarten Schönbrunn in Wien, zurück. Er war der erste Elefant in Europa, der durch eine künstliche Besamung gezeugt wurde. Er war auch ein sehr erfolgreicher Zuchtbulle, der neun Nachkommen zeugte, von denen zwei im Zoo Halle aufwachsen. Der Hauptgrund für seinen Weggang war seine Tochter Tamika, die bald geschlechtsreif wird und die er nicht decken sollte, um Inzucht zu vermeiden. Er soll nun in Wien für weiteren Nachwuchs sorgen. Er hinterlässt in Halle eine trächtige Elefantenkuh Tana, die im nächsten Jahr gebären soll.

In Schönbrunn freut man sich auf den Rückkehrer: Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck „Bei uns im Tiergarten leben vier Elefantenkühe im besten Alter. Unsere Herde ist genetisch sehr wertvoll und wir hoffen, dass wir mit dem neuen Bullen in den kommenden Jahren einen wichtigen Beitrag zur Erhaltungszucht leisten werden.“ Noch ist der Bulle im hinteren Bereich des Elefantenhauses. Schritt für Schritt wird er die Innen- und Außenanlage kennenlernen, bevor er dann im Laufe der nächsten Tage auf die Kühe treffen wird. Wie im Zoo Halle soll er in Schönbrunn mit der Herde gemeinsam mit den Kühen leben. Für den Elefanten dürfte der Ortswechsel auf jeden Fall eine Verbesserung darstellen: Der Tiergarten Schönbrunn in Wien ist nicht nur der älteste Zoo der Welt, sondern gilt auch noch als einer der besten Europas.

Die Haltung von afrikanischen Elefanten in Zoos ist von großer Bedeutung, da diese Tiere zu den am stärksten bedrohten Säugetieren der Welt gehören. Zoos leisten einen wichtigen Beitrag, indem sie sowohl den natürlichen Lebensraum schützen und Artenschutzprojekte unterstützen als auch Elefanten außerhalb ihres natürlichen Lebensraums halten, züchten und erforschen. Im Tiergarten Schönbrunn wurden wichtige Erkenntnisse über die Greifbewegungen des Rüssels, das akustische Lernen und die Bedeutung von Elefantensignalen gewonnen. Zudem wurden Videodaten für eine Studie über das Schlafverhalten der Elefanten bereitgestellt. Die aktuelle Aktualisierung der Roten Liste der IUCN im Jahr 2021 hat gezeigt, dass der Afrikanische Elefant stark gefährdet ist. In den letzten 50 Jahren ist der Bestand um mindestens 60 Prozent gesunken. Wilderei, insbesondere aufgrund der Nachfrage nach Elfenbein, sowie die Zerstörung und Fragmentierung ihres Lebensraums führen zu vermehrten Konflikten zwischen Mensch und Tier, bei denen die Elefanten oft den Kürzeren ziehen.

 

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben