Stellungnahme des HFC: Weiterführung der 3. Liga unter gegebenen Umständen nicht möglich

6. Mai 2020 | Sport | 2 Kommentare

Seit mehreren Wochen meldet sich der HFC immer wieder zu Wort. Immer wieder geht es darum, dass die 3. Liga im Fußball aus sportlichen und gesellschaftlichen Gründen nicht fortgesetzt werden sollte.

In der 1. und 2. Fußballbundesliga der Männer soll nun Mitte Mai der Ball wieder rollen. Das haben heute die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Bundesländer beschlossen. Für die 3. Liga gab es dagegen keinen Beschluss. Diesen Umstand nutzt der HFC um noch einmal seine ablehnende Position zu einer Weiterführung der 3. Liga in einer Stellungnahme zu bekräftigen.

Der Verein erläutert, dass er aufgrund der 5. Eindämmungsverordnung vor dem 25. Mai 2020 nicht geschlossen trainieren kann, da die Verordnung nur Kleingruppentraining zulässt. Dazu hat sich der HFC am Mittwoch Vormittag zusammen mit dem FCM und Ministerpräsident Reiner Haseloff verständigt. Wie der Verein weiter mitteilt, trägt auch die gesellschaftliche Verantwortung der Vereine dazu bei, dass es keine Sonderrolle des Fußballs geben soll.

Der HFC wird in Folge dessen, dass Mannschaftstraining nicht wieder aufnehmen, sondern möchte sich auf die Saison 2020/21 vorbereiten.

Die Stellungnahme im Wortlaut:

Die Bundespolitik unter Regie von Kanzlerin Angela Merkel hat am Mittwoch in Absprache mit den Ministerpräsidenten beschlossen, dass der Spielbetrieb in der 1. und 2. Bundesliga noch im Mai wieder aufgenommen werden kann. Der HFC nimmt diese angesichts der wirtschaftlichen und organisatorischen Voraussetzungen der DFL-Vereine nachvollziehbare Entscheidung zur Kenntnis.

Für die 3. Liga gilt dagegen nach den heutigen Beschlüssen, dass die Saison weiterhin nicht fortgeführt werden kann. Die Genehmigung der Wiederaufnahme eines Trainings- und Wettkampfbetriebes von der 3. Liga bis zur Kreisklasse obliegt nunmehr den Bundesländern sowie den Gesundheitsämtern vor Ort.

In Sachsen-Anhalt gilt mit der 5. Eindämmungsverordnung, dass bis zum 27. Mai 2020 jeglicher Wettkampfbetrieb untersagt ist. Auch ein Mannschafttraining im klassischen Sinn ist bis dahin aufgrund der Kontaktbeschränkungen untersagt. Nur ein Kleingruppen-Training mit maximal fünf Personen wäre möglich.

Über diese Verordnungslage haben die Präsidenten und Geschäftsführer der beiden Fußball-Drittligisten Sachsen-Anhalts, Hallescher FC und 1. FC Magdeburg sowie des Handballbundesligisten SC Magdeburg, dessen Saison schon abgebrochen wurde, mit dem Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff in einer 45-minütigen Videokonferenz am Mittwochvormittag beraten. Im Ergebnis soll es eine Sonderrolle für den 3. Liga-Fußball auch wegen der gesellschaftlichen Verantwortung in Sachsen-Anhalt nicht geben.

Vor diesem Hintergrund ist nunmehr klar, dass eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der 3. Liga nicht absehbar ist. Ein Abschluss der Saison bis zum 30. Juni dieses Jahres erscheint angesichts dieser Verfügungslage nicht möglich. Diese bestehenden Beschränkungen werden die Vereine nunmehr auch dem Deutschen Fußball-Bund nochmals übermitteln.

Vor diesem Hintergrund wird der HFC den Trainingsbetrieb in Kleingruppen vorerst nicht wiederaufnehmen. „Ohne eine absehbare und klare Perspektive zur Aufnahme des Mannschaftstrainings und des Spielbetriebs ist dies auch aus Verantwortung für unsere Mitarbeiter und die finanzielle Situation des HFC nicht sinnvoll“, so HFC-Präsident Jens Rauschenbach. Angesichts der heutigen politischen Entscheidung und der Verordnungslage in Sachsen-Anhalt gehe es nun vor allem darum, die kommende Saison 2020/21 unter Berücksichtigung der durch die Pandemie eingetretenen Begleiterscheinungen verantwortungsvoll vorzubereiten. Im Übrigen unterstützen wir die von den Ministerpräsidenten und der Kanzlerin angeregte Entwicklung einer Zukunftskonzeption für die anderen Ligen, hier insbesondere Verbesserung der finanziellen Ausstattung der 3. Liga.

Der Vorstand des Halleschen FC

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