Streik an der MLU: Kampf für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen

Die Martin-Luther-Universität wird in der kommenden Woche, am 15. November, zum Austragungsort eines ganztägigen Streiks der Mitarbeiter, die für eine gerechtere Bezahlung und verbesserte Arbeitsbedingungen kämpfen. Diese Ankündigung erfolgte auf einer Vollversammlung der Unimitarbeiter im Löwengebäude am gestrigen Dienstag.

Die Gewerkschaft ver.di steht dabei an vorderster Front und fordert eine Lohnerhöhung von 10,5%, wobei mindestens 500 € für alle Beschäftigten gefordert werden. Die Gewerkschaft macht auf weitreichende Probleme aufmerksam, darunter Kettenbefristungen, niedrige Löhne, überfüllte Seminare und Kürzungen an der Universität.

Die Vollversammlung der etwa 400 Teilnehmern war geprägt von Empörung über die bisherige Blockadehaltung der Finanzminister der Länder in den Verhandlungen. Die Teilnehmer betonten, wie beschämend es sei, dass sich einige öffentliche Bedienstete sich nicht einmal eine Mahlzeit in der Mensa leisten könnten und mit der Frage konfrontiert seien, ob sie sich Urlaub oder Miete leisten könnten. Besonders schwerwiegend wurde zudem die Situation für Teilzeitbeschäftigte beschrieben, die aufgrund von Pflegeverpflichtungen oder niedrigen Löhnen in prekären Verhältnissen leben.

Die Teilnehmer kritisierten außerdem die mangelhaften Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft und an der Universität, darunter die unzureichende Stellenanzahl, Überlastung, Kettenbefristungen und bürokratische Hürden. Sie forderten bessere Arbeitsbedingungen für Forschung und Lehre.

Die Beschäftigten im Tarifgebiet der Länder fürchten, finanziell schlechter gestellt zu werden als ihre Kollegen im TVöD (Bund und Kommunen) und fordern daher eine Lohnerhöhung von 10,5% oder mindestens 500 € monatlich sowie eine Erhöhung von 200 € für Auszubildende. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 12 Monate betragen. Zudem wird die Erwartung auf einen studentischen Tarifvertrag unterstützt.